Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Zerstörer etwa − der krähwinkligen Raumflotten stieß, die es im Rand gab, standen ihre Chancen immerhin etwa fünfzig zu fünfzig. Und bei wenigstens zwei Gelegenheiten hatte sich während eines Sonderauftrags die Marianne selbst in ein Piratenschiff verwandelt. Jedes moderne Kampfschiff allerdings konnte sie binnen Kurzem in eine treibende Trümmerwolke verwandeln. Aus diesem Grund zogen es Duan und seine Crew bei Weitem vor, auf Täuschung und Unauffälligkeit zu bauen.
    »Wir erreichen die äußere Orbitalboje«, verkündete De Chabrol, und Duan nickte zur Bestätigung.
    »Ab in die Umlaufbahn.«
    »Okay«, bestätigte De Chabrol, und Duan lachte stillvergnügt in sich hinein. Die Marianne mochte bewaffnet sein, aber niemand hätte je geglaubt, dass ihre Brückenroutine an Bord einer Kampfeinheit auch nur einen Augenblick lang geduldet worden wäre!
     
    Agnes Nordbrandt saß auf dem Passagiersitz des abgenutzten Frachthubschraubers, der lautstark durch die Nacht schwirrte. Kontragravlaster wären erheblich effizienter gewesen und waren auf Kornati heutzutage so verbreitet, dass sie wahrscheinlich einen oder zwei davon hätte mieten können, ohne Verdacht zu erwecken. Aber Hubschrauber waren billiger und so allgegenwärtig, dass man sie kaum jemals routinemäßig stoppte und durchsuchte.
    Der Helikopter, in dem sie saß, sendete einen gültigen Transpondercode, auch wenn die Spedition, der er gehörte, von dem nächtlichen Flug nichts ahnte. Der Pilot, dessen Mutter seit acht T-Jahren im Krankenhaus lag, war einer der ältesten Frachtpiloten der Firma − und er gehörte Drazen Divkovics FAK-Zelle an. Seit zwölf T-Jahren arbeitete er schon für die Spedition, und er hatte eine Absprache mit seinem Arbeitgeber, dass er Firmenhelikopter für die Schwarzarbeit benutzen durfte, mit der er sein reguläres Gehalt aufstockte, um sowohl für die Behandlung seiner Mutter zu zahlen als auch Frau und Kinder ernähren zu können.
    Das alles zu wissen machte Nordbrandt in keiner Weise glücklicher.
    Das Problem lag in der maximalen Zuladung des Hubschraubers von nur fünfundzwanzig Tonnen. Ihr standen fünf weitere, ähnliche Helikopter zur Verfügung, von denen allerdings zwei nicht lange benutzt werden konnten, weil sie für dieses Vorhaben gestohlen worden waren. Mit allen sechs Maschinen ließen sich gleichzeitig gerade einhundertfünfzig Tonnen transportieren. Folglich waren sechsundzwanzig Hin- und Rückflüge aller sechs Hubschrauber erforderlich, um die eintreffenden Vernichtungswaffen abzutransportieren.
    In vielerlei Hinsicht war das gar nicht schlecht. Nordbrandt hatte Vorkehrungen getroffen, die Waffen über mehrere weit getrennte Verstecke zu verteilen, und dazu musste sie die Lieferung ohnehin aufteilen. Dennoch benötigten sie wenigstens zwei Tage, um alles fortzuschaffen, und sich so lange der Entdeckung auszusetzen war gefährlich.
    Sie verließ ihre Deckung nur sehr ungern. Nicht aus Feigheit, auch wenn sie so ehrlich war zuzugeben, dass sie sich persönlich fürchtete, sondern weil in dem Fall, dass es den Graurücken gelang, sie zu fassen oder zu töten, die Wirkung auf die FAK vernichtend wäre. Gerade der Umstand, dass sie angeblich schon einmal umgekommen war, würde die psychologische Wirkung verstärken, sollte sie tatsächlich verhaftet oder getötet werden. Dennoch blieb ihr kaum eine andere Wahl, zumindest nicht in diesem frühen Stadium der Operation. Sie musste vor Ort sein, musste sich vergewissern, dass ihre Maßnahmen funktionierten, und sie musste verfügbar sein, um Komplikationen zu beseitigen, die in letzter Minute ihr hässliches Haupt hoben.
    Den Ort der Übergabe hatte sie sorgfältig ausgesucht, weil die Landung des Shuttles den gefährlichsten Augenblick der Operation darstellte. ›Firebrand‹ hatte ihr versichert, seine Agenten seien im verdeckten Ausliefern sehr erfahren und könnten jeder Geländekontur folgen. Nordbrandt hatte ihn beim Wort genommen und eine Stelle in den zerklüfteten Komazec-Bergen ausgesucht. Sie lag nur dreihundert Kilometer von Karlovac entfernt, aber das raue Terrain bot zahlreiche versteckte Stellen. Und die Hügel waren der Hauptstadt so nahe, dass ein Frachtshuttle, der legitim Waren an weit auseinander lebende Kunden auslieferte, sich kurz in den Tälern zwischen ihren Höhenkämmen vor der normalen Luftraumüberwachung verstecken konnte, ohne dass er gleich Verdacht erregte.
    Das Risiko war dennoch gewaltig, und das lag zum größten Teil an

Weitere Kostenlose Bücher