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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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Antonio noch meinen Butler selber hören,
beide wären dir ein Leben lang beleidigt dafür!“
    Sie
riss die Brauen hoch.
    „Sie
haben im Ernst einen Butler?“
    Er
nickte.
    „Einen
echten?“
    Wieder
nickte er.
    „Ja,
einen echten. Merill wurde ganz stilecht jahrelang in England ausgebildet und
ist extrem stolz und standesbewusst. Der bringt sogar mir noch Benehmen bei!“
    Sie
schnaubte belustigt. „Mit eher mäßigem Erfolg, was?“
    Ihm
blieb einen Moment lang die Spucke weg, doch ehe er eine passende Antwort parat
hatte, sprach sie schon weiter und er fing sich wieder.
    „Den
würde ich ja tatsächlich gern mal kennen lernen!“
    „Kannst
du, du brauchst nur heute Abend für mich eine Ausnahme zu machen und morgen zum
Frühstück stelle ich ihn dir dann vor!“
    Sie
sah ihn schräg von der Seite an.
    „Ausnahme
wovon?“, sie tat verwirrt und schien nicht geneigt, auf das Thema ‚Frühstück’
einzugehen. Damit konnte er sie offensichtlich nicht provozieren.
    „Davon,
dass du dich nur mit Männern verabredest, die dir gefallen!“
    „Hab
ich denn schon gesagt, dass Sie mir nicht gefallen?“, wollte sie nun, sehr zu
seiner Überraschung, wissen.
    „Hast
du tatsächlich nicht! Also dann?“ bohrte er.
    „Also
was?“
    „Dann
gehst du mit mir aus?“
    „Was
denn – jetzt noch?“ Dieses Mal zog sie nur eine Augenbraue in die Höhe.
    „Natürlich
jetzt!“
    „Ach,
lassen Sie’s lieber bleiben“, Emma winkte ab und stand auf. „Ich möchte mich jetzt
endlich anziehen, also bitte…“
    Er
fiel aus allen Wolken.
    „Bitte
- was? Und was soll ich lassen?“
    „’Bitte’
weil ich möchte, dass Sie jetzt gehen und Sie sollten alles andere lassen, weil
ich sowieso zu alt für Sie bin! Ich bin erstens brünett und zweitens über
achtzehn, also haben Sie sich wohl eher in der Garderobe geirrt, nicht wahr?“
    Davide
glaubte, nicht richtig gehört zu haben. Jetzt kam sie ihm endlich damit, womit
er schon lange gerechnet hatte, aber ganz anders als erwartet. Wäre es wie ein
Vorwurf rübergekommen, hätte er zu kontern gewusst, wie er es sonst tat, wenn
jemand auf seine erotische Zielgruppe anspielte. Aber das hier klang fast
mitleidig und ließ für einen Sekundenbruchteil das beschämende Gefühl des Ekels
wieder in ihm aufsteigen, das er so erfolgreich in eine Ecke seines
Bewusstseins gedrängt hatte. Auch diesmal schaffte er es mit etwas Mühe, es
wieder hinunterzuschlucken, doch gleichzeitig wurde ihm klar, dass er es hier
nicht enden lassen wollte. Ihn packte der Ehrgeiz. Das, was sie ihm da gerade
gesagt hatte, war erstens alles wahr und kam zweitens so ohne jede Arroganz,
mit einer so charmanten Natürlichkeit, dass er absurderweise den brennenden
Wunsch verspürte, der Mann zu sein, der ihr gefiel, wenigstens für diese eine
Nacht - aber da würde er sich noch kräftig ins Zeug legen müssen, vermutete er.
    „Ich
mache dir einen Vorschlag: du ziehst dich an und ich warte draußen. Und danach
gehen wir irgendwohin und trinken etwas und reden einfach. Ich habe doch wohl
das Recht, eine meiner neuen Mitarbeiterinnen kennen zu lernen, meinst du nicht?“
    Sie
zuckte die Schultern. „Was soll’s, Sie sind der Boss!“
    Warum
gab sie auf einmal so schnell nach?
    „Du
wiederholst dich! Und hör endlich auf, mich mit ‚Sie’ anzureden, ich heiße
Davide! Was hast du eigentlich für ein Problem?“
    Er
stellte fest, dass er ungewollt etwas unwirsch geworden war, aber die
Resignation in ihrer Stimme war keineswegs das gewesen, was er sich erhofft
hatte. Er wollte zum Teufel noch mal nicht, dass sie am Ende doch nur deshalb nachgab,
weil er ihr neuer Arbeitgeber war und ihr Job auf dem Spiel stand!
    Sie
seufzte leise und zuckte die Schultern. „Ich habe kein Problem. Ich bin nur
heute wahrscheinlich keine besonders amüsante Gesellschaft.“
    „Nur
heute?“ Sein Tonfall war eindeutig leicht spöttisch.
    Sie
nahm es ihm nicht übel, sondern schnaubte belustigt. „Heute ganz besonders! Ich
bin zwar immer ein Eigenbrötler, aber heute ganz besonders …“
    „Hast
du etwa deine Tage?“
    Nun
starrte sie ihn herausfordernd an, alles Amüsement war schlagartig aus ihrem
Gesicht gewichen.
    „Wenn
Sie anzüglich werden wollen, dann können Sie gleich wieder verschwinden, dort
geht’s raus!“ Sie wies in Richtung Tür.
    Er
hob abwehrend die Hände. „Hab’s nicht so gemeint, tut mir leid!“
    „Dann
denken Sie lieber erst mal nach, bevor Sie den Mund aufmachen! Ich mag nämlich

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