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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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will.“
    „Ja“, sagte sie scharf, „er hat seinen Widerwillen gegenüber meiner furchtbaren Behinderung offenbar erfolgreich überwunden.“ Was nicht weit entfernt war von der Wahrheit. Als Artur und Tennian das erste Mal von ihren beschränkten Fähigkeiten erfahren hatten, hatten sie sich benommen, als sei sie blind geboren worden oder so ähnlich. Traurig und voller Mitleid und auch ein bisschen verunsichert. Als wenn …
    „Vergib mir. Ich war … ich war gedankenlos und … grausam.“
    Sie winkte ab. „Nein, nein. Es ist nur … der Schock, das ist alles. Und ich glaube, dass mein Handicap, oder was immer es ist, ihn mehr stört, als er zugeben will.“
    „Wenn er dich wirklich liebt, ist das nicht von Bedeutung, und das tut er – sogar sehr! Ich wollte dich nicht kränken, sondern war nur überrascht. Ich ging wohl davon aus, dass jemand unserer Art … Oh Fredrika“, sagte er traurig. „Es tut mir ja so leid.“
    „Um Himmels willen, wo sind wir hier? Bei einer Totenwache? Ich habe dir doch gesagt, es macht mir nichts aus.“
    Aber stimmte das wirklich?
    Sie war erstaunt, dass Artur das Risiko einging, das Erbgut der königlichen Familie mit ihren – um ganz ehrlich sein - minderwertigen Landbewohnergenen zu verunreinigen. Denn wozu wäre ein künftiger König gut, der die Sprache seines Volkes weder sprechen noch lesen könnte?
    Dachte Artur etwa, dass er nun, nachdem er zwei Jahre um sie geworben hatte, nicht mehr zurückkönnte? Dass er seinen Antrag nicht mehr rückgängig machen könnte, nachdem sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn heiraten wolle?
    „Es macht mir nichts aus“, wiederholte sie mit Nachdruck.
    „Dann bist du wirklich mein Kind, Fredrika, weil wir uns beide in schwierigen Situationen behauptet haben.“
    „Wenn du es sagst. Hör mal, ich bin sicherlich nicht die Einzige, die dir glaubt, dass du bereust. Wenn ein paar der, äh … alten Garde dir zuhören würden, würden sie vielleicht …“
    Sie verstummte, als er lachte.
    „Na gut, vielleicht bin ich naiv. Aber eins solltest du wissen: Die Meermenschen meiner Generation halten mir das, was du getan hast, nicht vor. Sie haben es nicht miterlebt. Meine Freundin Tennian tritt mir ganz ohne Vorurteile entgegen, genauso wie ihre Freundin Wennd. Für sie gehört das alles der Vergangenheit an.“
    „Wennd?“
    „Oh, nur die schönste Frau der Welt. Aber davon will ich gar nicht erst anfangen. Wie dem auch sei, das ist die Generation, die ich regieren werde. Vielleicht könnte ich deine Verbannung aufheben, wenn ich Königin bin.“
    Er sah sie lange an. Endlich sagte er: „Du bist die Tochter deiner Mutter. Und das ist mehr, als ich verdiene. Ich werde dich nicht beim Wort nehmen, noch werde ich es jemals weitersagen, weil ich niemals deine Position als Königin gefährden würde. Aber ich werde es dir niemals vergessen.“
    Er beugte sich vor. Berührte ihr Haar. Und wandte sich ab.
    Dann ging er.

33
     
    Jonas öffnete die Tür zum Gästezimmer. Seine unglaublich sexy Verlobte Barb war barfuß und nur mit einer Leinenhose und einem marineblauen BH bekleidet. Ihr blondes Haar war nicht wie gewöhnlich zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, sondern ergoss sich über ihre Schultern. Sie betrachtete sich kritisch im Spiegel, die mandelförmigen Augen konzentriert zusammengekniffen.
    „Was ist los, Süße?“
    „Du heiratest eine alte Hexe.“
    Er stöhnte und ließ sich mit dem Gesicht nach unten auf das Bett fallen. Dann rollte er sich auf die Seite, um sie von oben bis unten zu mustern. „Nicht das schon wieder, Barb. Seit wir verlobt sind, wirst du immer neurotischer, was dein Alter angeht.“
    „Eine alte Hexe“, wiederholte sie und betrachtete ihre Lachfältchen genauer.
    „Fünfzehn Jahre, Barb. Das ist doch scheißegal.“
    „Die Jugend heutzutage und ihre Ausdrücke“, sagte sie verschmitzt.
    Aber er ließ sich nicht ablenken. „Was macht es schon, wenn du älter bist als ich? Genauso will ich es. Schon vergessen, dass ich mich zu Frauen meines Alters nicht hingezogen fühle? Oder eine Neigung zu heißen Lehrerinnen und älteren Frauen habe? Klingelt es da irgendwo bei dir?“
    „Bei manchem schon“, gab sie lächelnd zu.
    „Ich wollte dich vom ersten Moment an, als ich dich in diesem gestärkten Laborkittel sah, so streng und heiß und heiß.“
    „Du hast zweimal heiß gesagt.“
    „Naja, du warst ja auch zweimal so heiß wie alle anderen.“
    Sie lachte. „Und umgeben von all diesen wunderschönen

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