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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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Ortsgruppenleitungen Nr. 125).
    34 K/J 3303 und K/J 3384, NSDAP-Kreisleitungen [Raum Münster], Wochenberichte, 4.9.1941 und 14.11.41, (StA Ms, NSDAP Kreis- und Ortsgruppenleitungen Nr. 125); K/J 3347, Oberlandesgerichtspräsident Düsseldorf, Bericht für Oktober 1941, 1.11.1941 (betr. Niederrhein und Westfalen: BAB, R 22/3363); K/J 3369, Stapostelle Aachen, V-Mann, Bericht vom 7.11.1941 (erwähnt unter anderem Morde in Hadamar: StA Dü, RW 35-8).
    35 Die Wehrmachtberichte 1939 – 1945 , 3 Bde., München 1985, Bd. 1: 1.9.39 – 31.12.41 ,; Meldungen aus dem Reich , 11.8.41, S. 2631, sowie Tagebücher Goebbels , 11.8. (»Die Stimmung in der deutschen Öffentlichkeit ist jetzt wieder ganz fest und gesichert«), auch 15.8.41.
    36 Bereits am 21. April hatte Goebbels seinen Staatssekretär Leopold Gutterer beauftragt, die Kennzeichnung der Berliner Juden vorzubereiten; siehe Kriegspropaganda 1939 – 1941 sowie Akten der Parteikanzlei der NSDAP.Rekonstruktion eines verloren gegangenen Bestandes , 2 Teile, hg. von Helmuth Heiber u.a., München 1983 und 1991, Mikrofiche-Ausgabe, Bd. 4, 76074, Vorlage Tießler, 21.4.41. Anfang Juli 1941 drängte Goebbels bei Bormann darauf, die Maßnahme durch Hitler genehmigen zu lassen. Die Kennzeichnung sei entscheidend, um die jüdische Minderheit im Alltag wirksam zu isolieren (ebenda, 74650f., aus: BAB, NS 18 alt/808, Vermerk Tießler für die Parteikanzlei, 3.7.41). Aus dem entsprechenden Schriftverkehr geht hervor, dass die Idee einer Kennzeichnung, die erstmalig Heydrich 1938 vorgeschlagen hatte, 1940 vom Stab des Stellvertreters des Führers und vom SD vorbereitet und an Göring herangetragen worden war; eine Entscheidung stand noch aus, als Goebbels im Juli erneut die Initiative ergriff (ebenda, 76069, aus: BAB, NS 18 alt/842, Vermerk Reischauer an Tießler, 24.5.41). Zur Vorgeschichte der Kennzeichnung und ihrer Durchführung siehe Barth, Goebbels und die Juden , S. 182ff., sowie Hans G. Adler, Der verwaltete Mensch, Studien zur Deportation der Juden aus Deutschland , Tübingen 1974, S. 47ff.
    37 Die Forderung nach Kennzeichnung werde auch »in der Bevölkerung« erhoben, wie der SD aus Minden und aus Bielefeld berichtete: K/J 3286, SD-Hauptaußenstelle Bielefeld, Bericht vom 5.8.1941 (StA Det, M18 Nr. 16 Bd. I); K/J 3288, SD-Außenstelle Bielefeld, Bericht für den 16.8.-23.8.1941, 25.8.1941, (StA Det, M18 Nr. 14); K/J 3290, SD-Außenstelle Minden, Bericht aus Minden, 28.8.1941 (StA Det, M18 Nr. 11).
    38 Bernhard Lösener, »Als Rassenreferent im Reichsministerium des Innern«, ediert von Walter Strauß, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 9 (1961), S. 262 bis 313.
    39 BAB, R 43II/172, Schreiben Bormanns vom 22.8.41; Tagebücher Goebbels , 19.8.41.
    40 Tagebücher Goebbels , 19.8.41.
    41 Im Juli 1940 lag bereits ein Räumungsplan vor; im März 1941 besprach Goebbels die Angelegenheit mit Hitler, und kurz darauf ließ er Eichmann bitten, einen konkreten Vorschlag »zur Evakuierung der Juden aus Berlin« auszuarbeiten. Einzelheiten bei Barth, Goebbels und die Juden , S. 178ff., sowie Adler, Der verwaltete Mensch , S. 152ff.; zum Zusammenhang dieser Maßnahmen mit den Berliner Neugestaltungsplänen siehe Susanne Willems, Der entsiedelte Jude. Albert Speers Wohnungsmarktpolitik für den Berliner Hauptstadtbau , Berlin 2000, S. 158ff. sowie S. 180ff.
    42 Auch Heydrich bat Bormann – nach entsprechender Rücksprache mit Göring – in einem Schreiben vom August 1941, bei Hitler auf die Kennzeichnung der Juden zu drängen, um Sofortmaßnahmen wie Kürzungen des Waren- und Lebensmittelbezugs, Einschränkungen bei der Benutzung von Verkehrsmitteln, Einsatz zur Zwangsarbeit et cetera durchführen zu können. Das Schreiben ist in einer Vorlage für Goebbels vom August 1941 erwähnt (IfZ, MA 423, in: Adler, Der verwaltete Mensch , S. 50).
    43 Mitte Juli wies die Gestapo die jüdische Kultusgemeinde in Berlin an, alle Frauen bis zum Alter von fünfzig und alle Männer bis zum Alter von sechzig Jahren dem Arbeitsamt, Dienststelle für Juden, zu melden (BAB, R 8150/2, Protokoll der Vorstandssitzung der Reichsvereinigung der Juden, 16.7.41). Jüdischen Arbeitskräften wurden Schwerarbeiterzulagen und Ähnliches verwehrt; siehe Wolf Gruner , Judenverfolgung in Berlin 1933 – 1945. Eine Chronologie der Behördenmaßnahmen in der Reichshauptstadt , Berlin 1996, S. 78f. Anfang August erteilte die Gestapo die Anweisung, alle jüdischen Pensionsbezieher (Männer bis zum Alter von sechzig,

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