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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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richtige Antwort auf ihren Appell an die falsche Sentimentalität der Welt.« Die FZ vom 28.10.41 zitierte den Brief ausführlich, ohne ihn zu kommentieren; siehe auch Litzmannstädter Zeitung sowie Donauzeitung , 28.10.41. Andere Zeitungen, etwa die Thüringer Staatszeitung und die Schlesische Zeitung, scheinen die Drohung Antonescus übergangen zu haben, ebenso Der Angriff , der keine Montagsausgabe hatte und daher am 27.10.41 nicht erschien.
    126 28.10.41, »Vorläufig noch Gettos an den Ufern der Donau. Die Judenfrage in der Slowakei – Eine interessante Statistik«.
    127 Der Freiheitskampf , 1.9.41, »Evakuierung der slowakischen Juden«.
    128 FZ , 1.11.41, »Die Juden in der Slowakei«, berichtete über Einschränkungen im Reise- und Briefverkehr; ebenso DAZ , 30.10.41 (M), »Sonder-Abteile für Juden in der Slowakei«.
    129 Meldungen aus dem Reich , 30.10., S. 2927f.; 3.11., S. 2938f.; 6.11., S. 2948, sowie 10.11., S. 2962f.
    130 Tagebücher Goebbels , 10.11.41
    131 Hitler, Reden und Proklamationen , Bd. 2, S. 1771ff., zur antisemitischen Passage siehe S. 1772f.
    132 Siehe die Aufstellung zu Bestand 712 des Landeshauptarchivs Koblenz, Folgen Nr. 27-52 (Nr. 43 und 44 fehlen). Sechzehn der vorhandenen 24 Ausgaben sind eindeutig antisemitisch. Ich bedanke mich bei Jeffrey Herf für die Überlassung einer Kopie des Findmittels.
    133 Wochenschauen und Dokumentarfilme , 10.7.41, Nr. 566; 16.7.41, Nr. 567, sowie 8.8.41, Nr. 570. Zu den Wochenschauen allgemein siehe Bankier, »Signaling the Final Solution to the German People«, S. 17ff.
    134 Zur Neuausrichtung der Propaganda siehe die Propaganda-Konferenzen vom 4.11. und 10.11.41 (OA Mos 1363-3-26) sowie Tagebücher Goebbels vom 13.11. und 15.11.41.

135 Ebenda, 4.11.41.
    136 Ebenda: »Am Nachmittag schreibe ich einen Artikel über die Judenfrage. Ich lege noch einmal alle Argumente, die bei der Behandlung dieses Problems ausschlaggebend sind, ausführlich dar und ziehe daraus eine Reihe von Konsequenzen für das Verhalten der Deutschen, vor allem im Kriege, den Juden gegenüber. Ich glaube, die Juden werden aufgrund dieses Artikels in den nächsten Tagen und Wochen nicht viel zu lachen haben.«
    137 Ulrich Liebe, Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer , Berlin/Weinheim u.a. 1992, S. 67ff.
    138 Joseph Goebbels, Das eherne Herz. Rede vor der Deutschen Akademie, gehalten am 1.12.1941 in der Neuen Aula der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin , München 1941. Die Passage über die »Vernichtung« der Juden findet sich auf S. 35.
    139 K/J 3361, 20.11.1941 (in: Meldungen aus dem Reich , S. 3005ff.).
    140 Siehe Freund, Als Zwangsarbeiterin in Berlin , S. 145: »Als übliches Ablenkungsmanöver [wegen der negativen Reaktionen der Bevölkerung auf die Kennzeichnung; P.L.] folgt jetzt eine furchtbare antisemitische Propagandawelle. Es sind in allen Stadtteilen mehr als zweihundert Versammlungen, in denen über die Judenfrage gesprochen wird. In den Treppenhäusern liegen frühmorgens Flugblätter, in denen ganz offen zum Pogrom aufgefordert wird.« Die gesamte Stadt sei von »Judenverbotsschildern« übersät.
    141 Klemperer, Ich will Zeugnis ablegen , 18.11.41.
    142 Kulka begeht meines Erachtens einen methodischen Fehler, wenn er davon ausgeht, das weitgehende Schweigen der Berichte über die Reaktionen der Bevölkerung auf die Deportationen bedeute, die Menschen hätten die Massenverschleppungen der Juden teilnahmslos mit angesehen (»›Public Opinion‹ in Germany. The Final Solution«, in: The Nazi Holocaust , hg. von Michael Marrus, vol. V/1, London 1989, S. 139-150, S. 148). Seine Behauptung, den Berichten ließen sich gar keine Reaktionen der Bevölkerung auf die Deportationen entnehmen, ist bereits von Kershaw zurückgewiesen worden, insbesondere durch überzeugende quellenkritische Einwände: Die in den wenigen erhaltenen Stimmungsberichten über die Reaktion auf die Deportationen berichtete Zustimmung sei keineswegs universell gewesen und spiegele möglicherweise nur eine Minderheitenposition wider (Kershaw, »German Popular Opinion and the Jewish Question«, S. 194). Angesichts der nun vollständig vorliegenden Sammlung Kulkas lässt sich die von ihm behauptete Abwesenheit von Reaktionen endgültig ad acta legen. Auch Bankiers eingangs diskutierte These, die Bevölkerung habe auf die Deportationen vorwiegend mit Gleichgültigkeit reagiert ( Öffentliche Meinung , S. 179ff.), scheint mir nicht mehr haltbar zu sein.
    143 K/J 3371, Stapostelle

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