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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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1941 nach Lodz gefahren, der zweite im November nach Minsk. Die Insassen des dritten Transports wurden im November 1941 unmittelbar nach ihrem Eintreffen in Kaunas erschossen. Im Mai 1942 erfolgten drei weitere Transporte in polnische Ghettos; siehe Monica Kingreen, »Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt. Die Deportationen der Juden in den Jahren 1941-1945«, in: »Nach der Kristallnacht«. Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938-1945 , hg. von Monica Kingreen, Frankfurt a. M./New York 1999, S. 357-402.
Die »Endlösung« als öffentliches Geheimnis
    1 Hitler, Reden und Proklamationen , Bd. 2, S. 1821 (hier wurde die Absicht, die europäischen Völker »ausrotten« zu wollen, »dem Juden«, der das »Opfer seines eigenen Anschlages« sein werde, unterstellt).
    2 Ebenda, S. 1828f. (Vernichtung).
    3 Ebenda, S. 1844 (Ausrottung).
    4 Ebenda, S. 1920 (Ausrottung).
    5 Ebenda, S. 1937 (Ausrottung).
    6 Ebenda, S. 1992 (Ausrottung).
    7 Bei der Proklamation zum 30.1.43 sprach er in Bezug auf die Juden davon, es gehe darum »sich dieses Krankheitserregers zu entledigen« (ebenda, S. 1978). Die Argumentationsfigur, der Gefahr der »Ausrottung« durch das Judentum durch entsprechende Maßnahmen zuvorzukommen, findet sich außerdem in seiner Reichstagsrede vom 26.4.1942: Angesichts der maßgeblich von Juden verursachten Konflikte und Massenmorde, zu denen er die »Ausrottung unzähliger Millionen führender Köpfe« in der Sowjetunion zählte, müssten die europäischen Staaten »jene Maßnahmen treffen, die geeignet waren, die eigenen Völker vor dieser internationalen Vergiftung endgültig in Schutz zu nehmen« (ebenda, S. 1868).
    8 Zum Kongress siehe die Berichterstattung der DAZ , 14.9.-16.9.42. Danach hielt Schirach die Rede am 15.9.42. Goebbels’ Tagebucheintragung vom 15.9. bezieht sich auf den 14.9.42, die Rede lag ihm also zur »Vorzensur« vor. Dies entsprach einer Anordnung, die Goebbels Ende 1936 für den Bereich des Rundfunks getroffen hatte: »Politische Reden, Ansprachen und Kundgebungen dürfen nur noch vom Rundfunk übertragen werden, wenn die Rede vom Manuskript gesprochen wird und das Manuskript rechtzeitig vorher zur Genehmigung eingereicht worden ist« (BAB, R 78/210, Anordnung Nr. 332 des Reichssendeleiters, 21.12.36).
    9 Siehe zum Beispiel DAZ , 7.10.42.
    10 VB , 27.7.42.
    11 »Denkt ausnahmslos, Mann und Weib, nur daran, dass in diesem Kriege Sein oder Nichtsein unseres Volkes entschieden wird!« (Domarus [Hg.], Reden und Proklamationen , Bd. 2, S. 1944).
    12 BAB, NS 18/210, Vorlage Tießler, 21.1.43.
    13 Judenverfolgung und jüdisches Leben unter den Bedingungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft , Bd. 1, Nr. 136.
    14 14.1.42, »Konzentriere Dich auf den Sieg!«
    15 Etwa gegen die Ernennung eines britischen Hochkommissars in Syrien und Libanon (»Dieser ist Jude und heißt Speyer«, BAK, ZSg.102/36, 9.2.42), gegen die »Rolle der Juden bei den Schilderungen der schwarzen Börsen und des Schwarzhandels in England« (BAK, ZSg. 102/37, 10.3.42; siehe auch ZSg. 109/31, 5.3.42), gegen den »Moskauer Judenkongress« (BAK, ZSg. 102/38, 26.5.42) oder gegen eine »Intervention des jüdischen Botschafters der USA Steinhardt beim türkischen Außenminister« (ebenda, 16.6.42). Daneben sollten die »jüdischen Diplomaten in Russland und den Vereinigten Staaten […] nicht vergessen werden« (BAK, ZSg. 102/39, 18.7.42). Anlass für antisemitische Stellungnahmen boten ferner die Aufstellung des aus jüdischen Einwohnern Palästinas bestehenden britischen Armee-Kontingentes Palästina-Truppe (BAK, ZSg. 102/39, 7.8.42), die »Huldigungsbotschaft der sowjetischen Judengemeinschaft an Stalin« (BAK, ZSg. 102/41, 17.11.42) sowie die Abschaffung des französischen Judenstatuts in Nordafrika nach der alliierten Landung (ebenda, 18.11.42).
    16 BAK, ZSg. 102/36.
    17 BAK, ZSg. 109/30, 25.2.42.
    18 BAK, ZSg. 102/37, 26.3.42.
    19 BAK, ZSg. 102/38.
    20 Im VB findet sich im Februar, Juni und November eine etwas größere Anzahl von antisemitischen Beiträgen, im Angriff in den Monaten Februar, Juli und August.
    21 In der Deutschen Wochenschau Nr. 610/1942 vom 13.5.42 wurde ein Bericht über die Partisanenbekämpfung gezeigt, in dem es heißt: »Sowjetarmisten in Zivil, Juden und bolschewistische Agenten, die nachts durch heimtückische Überfälle und Sabotageakte die Bevölkerung terrorisieren, haben in diesem unübersichtlichen und schwer zugänglichen Gelände ihre Schlupfwinkel eingerichtet.

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