de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
rauskriegen, was hier gespielt wird. Warum wird Dylan plötzlich angeklagt? Es hieß doch immer, Angie sei an einer Überdosis gestorben. Woher haben sie ihren angeblichen Beweis? Und warum ist ausgerechnet Dylan ihr Sündenbock?«
»Dein Vater ist Senator. Er hat doch bestimmt Beziehungen zum Polizeipräsidium. Vielleicht kann er uns weiterhelfen«, schlug Oliver vor.
»Ich frage ihn«, versprach Bliss. Zu dritt betraten sie das Schulgebäude.
Zum Mittagessen traf sich Bliss mit Oliver und Skyler in der Cafeteria.
»Hast du deinen Vater per Handy erreicht?«, fragte Skyler, als sich Bliss neben sie setzte.
»Was hat er gesagt?«, drängte Oliver.
Bliss rieb sich die Augen und sah von einem zum anderen. »Er hat gesagt: ›Mach dir keine Sorgen um deinen Freund. Das Komitee übernimmt das.‹ «
Skyler und Oliver mussten diese Information erst einmal verdauen.
»Das ist seltsam, oder?«, meinte Skyler. »Weil die Komitee -Treffen bis auf Weiteres abgesagt wurden.«
32
I n der Schule brummte es an diesem Nachmittag wie in einem Bienenstock. Es wurde viel über Dylans Verhaftung getuschelt. Der Ethiklehrer Mr Orion versuchte, seine Schüler zu beruhigen.
»Setzt euch bitte!«, sagte er. »Ich weiß, es ist eine schwere Zeit, aber denkt daran, dass man in den Vereinigten Staaten so lange unschuldig ist, bis einem die Tat bewiesen wurde.«
Skyler betrat den Klassenraum und sah, dass Jack am Fenster saß.
»Hey«, sagte sie, schenkte ihm ein Lächeln und setzte sich an den Tisch neben ihm. Sie würde niemals vergessen, wie er sie geküsst hatte.
Jack sah attraktiver aus denn je. Sein Haar schimmerte goldblond und die Sachen, die er trug, waren hauteng. Er blickte sie nicht einmal an.
»Jack?«
»Ja?«, fragte er kalt.
Der arktische Tonfall seiner Stimme überraschte Skyler. »Ist irgendwas nicht in Ordnung?«, wollte sie wissen.
Er antwortete nicht.
»Jack, wir müssen was unternehmen! Sie haben Dylan verhaftet! Und du weißt, dass er sie nicht umgebracht haben kann!«, flüsterte sie aufgebracht. »Er ist ein Mensch. Er wurde denunziert. Wir müssen herausbekommen, warum!«
Jack nahm seinen Füller und riss einen weißen Zettel aus seinem Notizheft. Er sah immer noch nicht zu ihr.
Das geht uns nichts an! , kritzelte er aufs Papier.
Skyler flüsterte aufgeregt: »Was meinst du damit? Du warst es doch, der unbedingt herausfinden wollte, wer die Blue Bloods tötet!«
»Wieso teilen Sie Ihr Wissen nicht mit der gesamten Klasse, Miss van Alen?«, fragte der Lehrer plötzlich.
Skyler sackte auf ihrem Stuhl zusammen. »’tschuldigung, Mr Orion.«
Für den Rest der Stunde saß Jack schweigend und mit versteinerter Miene da. Er lehnte es ab, Skyler anzusehen oder auch nur die Zettel zu lesen, die sie ihm zuschob.
Nach Unterrichtsschluss rannte Skyler ihm nach.
»Was ist in dich gefahren? Hat es was mit deiner Schwester zu tun? Was ist los?«
»Zieh Mimi da nicht rein!«, fuhr er sie an.
»Aber am Samstagabend hast du doch gesagt …«
»Nimm das nicht so ernst. Sorry, dass ich dich getäuscht habe.«
»Warum lügst du mich an?«, fragte Skyler schrill.
Jack sah an ihr herab. »Es tut mir wirklich leid, Skyler. Aber ich habe einen Fehler begangen. Ich hätte das alles nie sagen dürfen. Ich hab mich geirrt. Mein Vater hat mir die Wahrheit erzählt. Das Komitee hat nichts zu verbergen. Sie haben Angies Leiche untersucht und wir müssen darauf vertrauen, dass sie wissen, was das Beste ist. Sie werden uns informieren, wenn der Fall gelöst ist. Ich denke, wir sollten uns da nicht einmischen.«
»Dein Vater hat was damit zu tun, nicht wahr?«, fragte sie ihn.
Er legte eine Hand auf ihre Schulter und packte fest zu, dann stieß er sie von sich. »Lass es bleiben, Skyler. Um deinet- und meinetwillen!«
»Jack!«, rief sie.
Sie sah ihn zielstrebig hinunter in den zweiten Stock gehen, wo Mimi gerade aus dem Klassenraum kam. Als Jack seiner Schwester auf vertraute und zärtliche Art den Arm um die Hüfte schlang, zerbrach etwas in ihrem Herzen.
»Was hat Jack gesagt?«, fragte Bliss, als sie in der Pause mit Skyler und Oliver auf der anderen Straßenseite bei Starbucks saß.
»Er ist keine Hilfe«, sagte Skyler hoffnungslos.
»Warum nicht?«, fragten ihre Freunde wie aus einem Munde.
»Er sagt, dass er sich geirrt habe und das Komitee schon weiß, was richtig sei.«
Sie riss ein Papiertaschentuch in kleine Fetzen, zerpflückte es, bis ihr Tablett mit Schnipseln bedeckt war.
»Aber was ist mit
Weitere Kostenlose Bücher