de la Cruz, Melissa - The Immortals 1
Roquefort oder Camembert. Aber Croatan wird aus Ziegenmilch hergestellt«, ergänzte Oliver.
»Sehr schön, weiter so«, sagte Renfield und machte auf dem Absatz kehrt.
Als er ganz sicher außer Hörweite war, brachen Skyler und Oliver – so leise es ging – in Gelächter aus.
»Käse!«, flüsterte Skyler. »Ich dachte echt, ich muss sterben!«
Es war der einzige Lichtblick in der sonst eintönigen Woche. Das kältere Wetter brachte eine Krankheitswelle mit sich. An der Schule grassierte das Grippevirus und viele hatten in den letzten Tagen gefehlt, darunter auch Jack Force. Offensichtlich waren nicht einmal Vampire gegen das Virus immun. Außerdem hatte Skyler gehört, dass Bliss seit der Party Hausarrest hatte, aber das texanische Mädchen redete nicht darüber. Selbst Dylan beschwerte sich, dass Bliss abwesend und launisch sei und nicht mehr von Mimis Seite wich.
Der nächste Tag war bitterkalt und grau. Dies war das erste Anzeichen dafür, dass der Winter näherrückte. Als Skyler am Tor der Duchesne eintraf, hing dichter Nebel über einer Menschenmenge. Es würde sicher gleich regnen. Skyler kam an weißen Kleinbussen mit Satellitenschüsseln und Antennen auf den Dächern vorbei. Mehrere Reporterinnen rückten ihre Frisur zurecht, kämmten sich und überprüften ihren Lippenstift im Handspiegel, bevor sie vor die Kamera traten. Überall standen Zeitungsreporter und Fotografen herum. Es waren sogar noch mehr als bei Angies Begräbnis.
Zahlreiche Duchesne-Schüler waren vor der Eingangstür versammelt und beobachteten das Geschehen. Sie fand Oliver in der Menge und gesellte sich zu ihm.
»Was ist passiert?«, fragte sie.
Oliver schaute grimmig drein. »Irgendwas Grässliches. Ich spüre es.«
»Ich spüre es auch«, stimmte sie ihm zu. »Doch nicht der nächste Mord, oder?«
»Ich bin mir nicht sicher.«
Sie warteten angespannt. Zwei Polizisten eskortierten einen jungen Mann aus dem Haupteingang. Einen finster dreinblickenden Kerl in einer abgetragenen Lederjacke.
»Dylan! Warum? Was hat er getan?«, fragte Skyler entsetzt.
Die Menge der Reporter und Kameraleute schob sich vorwärts, Blitzlichter waren zu sehen und die Journalistinnen bombardierten den Verhafteten mit Fragen.
»Ihr Kommentar?«
»Warum haben Sie das getan?«
»Wollen Sie unseren Zuschauern Ihre Gefühle mitteilen?«
Skyler fühlte Wut und Panik in sich aufsteigen. Warum führten sie Dylan ab? Und weshalb unter solch öffentlichem Getöse? Sie konnte es nicht fassen, dass die Schule dergleichen zuließ! Mit einem Mal entdeckte sie Bliss in der Menge.
»Skyler!«
Skyler ergriff Bliss’ Hände. »Was ist passiert? Warum führen sie ihn ab?«, fragte sie.
»Sie glauben, dass Dylan Angie umgebracht hat!«, erwiderte sie atemlos.
Bliss versuchte, die Fassung zu bewahren, aber der Anblick von Olivers und Skylers betroffenen Gesichtern ließ sie aufschluchzen. Sie hielt sich krampfhaft an ihnen fest. »Ich hab gehört, wie sie mit der Direktorin gesprochen haben. Angie ist nicht an einer Überdosis gestorben. Sie wurde umgebracht – erwürgt – und sie hatte Hautpartikel mit Dylans DNA unter den Fingernägeln …
»Nein!«, rief Skyler aus.
»Das muss ein Missverständnis sein«, sagte Bliss mit tränenerstickter Stimme.
»Bliss, hör mir zu«, erwiderte Skyler. »Jemand hat ihn verleumdet. Dylan kann Angie nicht umgebracht haben. Denk doch mal nach!«
Bliss’ Augen verengten sich. Sie nickte, denn sie wusste, was Skyler sagen wollte. »Weil …«
»Weil er ein Mensch ist. Und ein Red Blood kann keinen Vampir umbringen. Angie hätte ihn in Sekundenschnelle überwältigt. Es ist eine Lüge. Dylan kann sie unmöglich umgebracht haben!«
»Stimmt«, sagte Bliss leise.
Inzwischen prasselte der Regen nur so auf sie herab und alle drei wurden klatschnass, doch keiner von ihnen schien es zu bemerken.
Bliss sah Oliver ängstlich an. »Aber Skyler, es gibt keine Vampire …«, begann sie lahm.
»Oh, mach dir keine Sorgen wegen Oliver. Er weiß Bescheid. Ich erklär’s dir später.«
Oliver erinnerte sich an den Regenschirm in seiner Tasche und hielt ihn über Skyler und Bliss.
»Jack hat mir letzte Woche erzählt, dass ein Wesen Blue Bloods umbringt. Ich vermute, dass Dylan denunziert wurde«, erklärte Skyler.
»Das heißt, dass er unschuldig ist …«, sagte Bliss hoffnungsvoll.
»Natürlich ist er unschuldig. Wir müssen herausfinden, wer dahintersteckt«, erklärte Skyler.
Bliss nickte.
»Und wir sollten
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