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de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

de la Cruz, Melissa - The Immortals 1

Titel: de la Cruz, Melissa - The Immortals 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tochter der Finsternis
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ihnen hochfahren. Dann wandte sie sich mit gerunzelter Stirn an Skyler: »Was ich dir jetzt sagen werde, ist streng geheim. Das Komitee hat uns verboten, darüber zu reden. Sie haben sogar versucht, es für alle Ewigkeit aus unseren Erinnerungen zu löschen.«
    »Warum?«, fragte Skyler und sah durch das Fenster hinaus auf die Stadt. Es war ein grauer Tag. Manhattan war in Nebel gehüllt und die Gegend wirkte gespenstisch.
    »Ich habe es dir schon gesagt: Die Zeiten haben sich geändert. Es ist nicht mehr wie früher. Die Leute an der Macht haben den Glauben verloren. Selbst die Frau, die das Tagebuch geschrieben hat, würde ihre Worte heute leugnen. Es wäre zu gefährlich für sie, über die schreckliche Vergangenheit zu sprechen.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Skyler.
    »Ganz einfach: Es ist mein Tagebuch.«
    »Das bedeutet, du bist Catherine Carver?«, fragte Skyler ungläubig.
    »Ja. Ich erinnere mich deutlich an die damalige Zeit. Die Reise mit der Mayflower war schrecklich.« Sie schauderte. »Und es folgte ein noch viel schrecklicherer Winter.«
    »Wieso? Was ist passiert?«
    »Croatan.« Cordelia seufzte. »Das ist ein sehr altes Wort für Silver Blood.«
    »Silver Blood?«
    »Die Geschichte der Verbannung kennst du, oder?«
    »Ja.«
    Der Wagen fuhr langsam durch die Fifth Avenue. Wegen des schlechten Wetters waren nur wenige Leute unterwegs. Eine Handvoll Touristen fotografierte die Schaufenster, andere suchten Schutz vor dem Regen.
    »Als Gott Luzifer und dessen Getreue zur Strafe für ihre Sünden aus dem Himmel verstieß, wurden wir verurteilt, als Vampire auf Erden zu leben«, erläuterte Cordelia.
    »Das haben sie uns alles beim Komitee -Meeting erzählt.«
    »Aber eine Sache haben sie euch verheimlicht.«
    »Was?«
    Cordelia schwieg eine Weile, bevor sie antwortete. »Auf Erden zerstritten sich Luzifer und einige seiner Anhänger mit dem Rest der Vampire. Sie verachteten Gott und hassten ihn für ihre Verbannung. Sie wollten seine Gnade nicht zurückgewinnen und missachteten den Kodex der Vampire.
    »Warum?«, fragte Skyler, als der Wagen an einer Ampel hielt. Sie waren jetzt auf der Sixth Avenue.
    »Weil sie sich keinen Gesetzen unterwerfen wollten. Sie waren auf Erden so stolz und arrogant, als wären sie noch im Himmel. Luzifer und seine Anhänger fanden heraus, dass ihnen der Vollzug des Osculum Sanctum an Vampiren enorme Macht verlieh. Sie saugten ihre Opfer schonungslos leer. Ihr eigenes Blut verwandelte sich dabei und wurde silbern. Daher werden sie Silver Bloods genannt – oder Croatan. Das bedeutet Abscheuliche. In ihnen steckt das Wissen all ihrer Opfer, denn mit dem Blut haben sie auch deren Erinnerungen geraubt.«
    Während Cordelia sprach, ließen sie die Sixth und die Seventh Avenue hinter sich. Skyler sah die Carnegie Hall und ein paar Leute, die unter ihren Regenschirmen nach Karten anstanden.
    »Jahrhundertelang jagten und ermordeten die Abtrünnigen die Blue Bloods. Sie mischten sich in menschliche Angelegenheiten ein und rissen rasch die irdische Macht an sich. Sie waren nicht aufzuhalten. Doch die Blue Bloods haben nie aufgehört, sie zu bekämpfen. Es war der einzige Weg, um zu überleben. Der letzte große Krieg zwischen uns und unseren Feinden endete, als es den Blue Bloods gelang, den römischen Kaiser Caligula zu stürzen – einen mächtigen, verschlagenen Silver Blood. Nachdem Caligula beseitigt war, lebten die Blue Bloods lange Zeit in Frieden.«
    »Und warum sind sie nach Amerika gegangen?«, wollte Skyler wissen, während der Wagen durch die Eighth Avenue rollte.
    »Weil wir von religiöser Verfolgung heimgesucht wurden, die sich im siebzehnten Jahrhundert ausgebreitet hatte. Also gelangten wir 1620 mit den Puritanern an Bord der Mayflower in die Neue Welt.«
    »Doch das hat euch keinen Frieden gebracht, oder?«, fragte Skyler und dachte an Catherines Tagebuch.
    »Nein«, erwiderte Cordelia mit schwacher Stimme und schloss die Augen. »Wir entdeckten, dass Roanoke einem Massaker zum Opfer gefallen war. Die Silver Bloods gab es also auch in der Neuen Welt. Viele der jungen Blue Bloods, die durch ihre Entwicklung vom Menschen zum Vampir geschwächt waren, fielen ihnen zum Opfer.«
    Sie fuhren den West Side Highway hinunter, vorbei an schicken Neubauten am Flussufer.
    »Einige von uns verschlossen die Augen vor der Wahrheit. Und als nach ein paar Jahren die Morde aufhörten, hielten viele die Silver Bloods nur noch für einen Mythos. Blue Bloods erlangten

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