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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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sich nicht daran erinnern, was danach passiert ist.
    Allmählich macht er sich Sorgen, er könnte sie umgebracht haben.
    Ethan läuft zwischen den Hütten her. Sein Finger juckt und pulsiert. Er hört seine Verfolger, die sich etwas zurufen. Er glaubt, dass er sie abgehängt hat.
    Es passierte ganz plötzlich.
    Die Frau hat ihm erzählt, die Marineinfanterie sei in New Jersey an Land gekommen. Dann fiel ihren Freunden seine Kleidung auf.
    Er trug noch immer den Krankenhauskittel – zumindest die Hosen.
    Sie hielten ihn für einen Arzt.
    Ethan verbrachte die letzten Tage im Erfassungszentrum. Er versuchte, seine Familie ausfindig zu machen, schlief auf dem Boden und lebte von Almosen. Das Arrangement war nicht so übel. Die Schule hat noch Strom, und die sanitären Anlagen funktionieren auch. Die Methode der Regierung, ihre Macht zu demonstrieren. Auf die eine oder andere Weise lebte er, verglichen mit vielen Leuten im Lager, im Luxus.
    Sie saßen auf Klappstühlen und fächelten sich mit ihren Pappdeckelnummern Luft zu. Die Frau erzählte ihm, sie habe gehört, die Marineinfanterie sei in New Jersey an Land gekommen.
    Er hörte das Gerücht beim Warten im Erfassungszentrum schon mehrmals. Die Marineinfanterie baut angeblich Stützpunkte an den Küsten auf. Das Heer schlägt im Inland zu, baut Flüchtlingslager auf und setzt sie als Voroperationsbasen in Feldzügen ein, um das Land zurückzuerobern.
    Um es milde auszudrücken: Es klang alles ein bisschen nach Wunschdenken.
    Wenn es stimmt, wo sind sie dann, und warum sind sie nicht hier? Ethan stellte die Frage, machte sich aber nicht die Mühe, der Antwort zuzuhören. Gerüchte über das Militär sind für ihn uninteressant. Nur eins spielt eine Rolle: die Suche.
    Als die Frau weiterredete, fiel ihm allmählich auf, wie attraktiv sie war. Ihm wurde bewusst, dass er auch weiterleben könnte. Er könnte sich eine andere Frau suchen und eine neue Familie gründen.
    Aber das wollte er nicht. Was hatte Paul noch mal bei ihrem Gespräch über jene Menschen gesagt, die die Fotos ihrer Lieben zurücklassen? Ich wüsste nicht mal wie, hatte er auf die Frage geantwortet, ob er jene, die er selbst zurückgelassen hatte, loslassen könnte. Richtig.
    Der Gedanke an Paul löste Erinnerungen an die Stunden aus, die er im heißen dunklen Bauch des Bradley-Kampfpanzers zugebracht hatte – auf klirrenden Ketten während der Fahrt durch eine sterbende Stadt.
    Die Erinnerung daran erweckte fast Heimweh in ihm.
    Ethan fragte sich gerade, wie die anderen Überlebenden mit ihrer momentanen Lage klarkamen, als die Freunde der Frau aufkreuzten. Sie sahen sein Krankenhauszeug und fragten ihn, ob er Arzt sei. Sie hatten nämlich einen kranken Freund und wollten, dass er auf die Liste derjenigen kam, die zur Operation anstanden. Denn solche Behandlungen wurden nur Leuten gewährt, denen es wirklich dreckig ging. Medizinische Fachkräfte waren äußerst selten: Die meisten waren in den Tagen nach dem Ausbruch der Seuche ums Leben gekommen. Die Freunde der Frau waren vom Krankenhaus zur Verwaltung geschickt worden, und bei der Verwaltung hieß es dann, sie sollten zum Krankenhaus zurückkehren.
    Sie erinnerten ihn daran, dass es Ärzten gesetzlich untersagt war, die Arbeit zu verweigern. Und zwar mit verzweifelt glitzernden Augen.
    Als er erwiderte, dass er kein Arzt sei, fragte jemand, ob er Patient in einem Krankenhaus gewesen sei. Wie hatte er überleben können, als die erste Infiziertenwelle aus den Betten gestiegen war? Vielleicht hatte er die Krankheit, ohne es zu wissen. War er vielleicht ein Überträger? War er vielleicht gerade jetzt im Begriff, sie alle anzustecken?
    Ethan weiß nicht mehr, wie es zu den Handgreiflichkeiten kam. An dieser Stelle verschwimmen seine Erinnerungen. Kann sein, dass er ihnen zuerst eine aufs Maul gehauen hat; sein Geist hat einfach abgeschaltet. Er weiß nur noch, dass er an Hütten vorbeirannte, dass grimmige Visagen ihn aus Haustüren heraus und über Kochfeuer hinweg begafften. Gartenschmuck, zum Trocknen aufgehängte Wäsche, Eimer und Plastikkannen. Er stieß irgendwas um. Die Luft war voller Flüche.
    Er weiß noch, dass er mal Pazifist war. In der Schule ging er, wenn andere Kinder rauften, immer dazwischen, um sie zu trennen. Er tat es aber nicht gern. Manchmal hatte er nachts Angst, ein anderer könne ihn verhauen. In diesen Visionen verlor er immer die Beherrschung, machte alles nieder und kannte keine Gnade.
    Ein Laster rattert vorbei, er ist

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