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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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voller Männer, die zu ihm herunterlachen. Einer der Kerle, ein brauner Riese in T-Shirt und Jeans, richtet sich auf und ruft: » He, du da! Willste ’n Tagejob? «
    Besser schlecht gefahren, als gut gelaufen, sagt sich Ethan. Er nickt, schnappt nach Luft und erinnert sich an den grauenhaften Tag im Kaufhaus, als er zwischen den Schaufensterpuppen hergelaufen ist.
    Große, harte Hände greifen herab und ziehen ihn hinauf.
    » Qué onda? « , wird er gefragt.
    Er setzt sich auf die bebende Ladefläche des Lasters, der über die Schlaglöcher hüpft. Jemand reicht ihm eine Flasche Wasser. Er trinkt einen Schluck, schüttelt sich wegen des metallischen Geschmacks und gibt die Flasche zurück.
    » Haste was gelernt? « , fragt ihn der Riese.
    » Ich war Lehrer « , sagt Ethan. » Jetzt bring ich Menschen um. «
    Die Männer lachen und umringen ihn. Sie sind bärtig. Sie spucken übers Geländer. Sie riechen so, als hätten sie Zwiebeln gegessen. Einige sprechen Englisch, andere schnattern in einem mexikanischen Dialekt, der in den Staaten des Südwestens verbreitet ist. Jemand lässt ein Fläschchen rumgehen, dessen Inhalt nach destilliertem Alkohol riecht und wahrscheinlich aus dem Weizen und dem Reis gemacht wurde, die mit der Wochenration verteilt werden.
    Fusel ist, wie er weiß, nicht das Einzige, das man herstellen kann, indem man Alkohol aus gestampftem Getreide destilliert. Destillierter Alkohol ist auch ein gutes Anästhetikum, Antiseptikum und Konservierungsmittel.
    Der Laster hält in einer Staubwolke vor einem großen Stall an. Die Männer springen herunter. Das Gebäude wird als Schlachthaus verwendet. In einem Gehege schreiten Rinder umher, die der Blutgeruch ziemlich nervös macht. Mit Plastiksäcken bekleidete Metzger bearbeiten an Hinterläufen aufgehängte Tiere, lassen Kadaver ausbluten, entfernen Kopf, Beine, Haut und Innereien. Der Boden ist von Blut durchweicht.
    Der Riese erklärt Ethan, dass das Rindfleisch hier geschnitten, verpackt und dann sofort zu den Nahrungsmittelverteilungszentren gebracht wird. Die Männer hier werden mit Fleisch bezahlt. Eine Menge davon landet auf dem Markt, wo es gekauft und schnell konsumiert wird, bevor es verdirbt. Die meisten Flüchtlinge werfen es in eine Art ewigen Eintopf, den sie zusammen mit allem, was sie sonst noch finden, etwa Wildzwiebeln und Bohnen, ständig auf dem Feuer köcheln lassen. Die Knochen werden an die Lagerhunde verfüttert – Haustiere, die Flüchtlinge einst mitgebracht haben, aber nun nicht mehr ernähren können. Die Behörden tolerieren ihre Anwesenheit, weil sie Infizierte nicht ausstehen können, was sie zu guten Wächtern macht. Das Fett wird zur Herstellung von Seife, Kerzen und Biodiesel verwendet.
    Andere Schlachthäuser im Lager verarbeiten Federvieh, Schafe und Schweine. Dies hier, so der Riese, verarbeitet nur Rinder, und zwar hauptsächlich Stiere und Kälber. Die Männer hier kennen sich mit Rindern aus; sie wissen, wie man sie mit dem Hammer betäubt, wie man ihre Kehle durchschneidet, sie ausbluten lässt und die Kadaver zerlegt.
    » Und was machen wir? « , fragt Ethan.
    » Wir treiben die Rinder, die ins Lager gebracht werden, in die Pferche. «
    » Wo geht’s los? «
    » Die Laster halten da drüben. «
    » Wir treiben das Viehzeug etwa fünfzehn Meter weit in die Pferche? Das ist alles? «
    Der Riese grinst ihn an. » Das ist alles. Man hat uns gesagt, dass heute ein paar Laster ankommen. Da kommt schon einer. «
    Die wuchtige Zugmaschine bebt, hustet und hält in der Nähe der Pferche. Das im Laster zusammengepferchte Vieh muht traurig.
    » Aguila, Jungs « , sagt der Riese. Er zwinkert Ethan zu. » Scharfe Augen. Wie ein Adler. «
    Die Männer nehmen ihre Waffen und bilden einen Halbkreis um das Lastwagenheck. Zwei Männer treten vor und spannen ein Nylonnetz vor den Türhälften. Der Fahrer, der Tarnhosen, eine John-Deere-Kappe und eine mit Schrotpatronen prall gefüllte Jagdweste trägt, steigt aus, lehnt sich ans Führerhaus, schaut ihnen zu und beißt in eine Tomate.
    » Was soll ich denn machen? « , fragt Ethan.
    » Caile. Bleib einfach nur da stehen, Bolillo. «
    Der Riese geht zur Hecktür, öffnet den Riegel und lässt beide Türhälften weit aufschwingen. Er tritt schnell zurück und dann zur Seite. Eine Hitzewelle entströmt dem Anhänger. Der ätzende Dunggeruch erschreckt Ethan. Die Viecher drücken sich aneinander, rempeln sich an, heben blökend den Kopf. Ihre Augen funkeln ihn aus dem Dunkel heraus

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