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Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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alte fleischliche Hülle, wenn der Geist vom Paradies erwartet wird?
    Seine Frau hat ihn immer ausgelacht, wenn er sich die pseudoreligiösen Filme über Satans Besuche auf der Erde und seine Versuche, das Ende der Welt auszulösen, angeschaut hat. Actionhelden mit einer Knarre haben ihn ständig daran gehindert. Er hätte Satan zum Weitermachen angestachelt. Er hätte dem Actionhelden zugerufen: Wieso bekämpfst du Gottes Plan? Lass Satan gewinnen, damit wir alle in den Himmel kommen!
    » In diesem Raum können wir nicht bleiben « , sagt Sarge, der den Bann schließlich bricht. Er verschränkt die Arme vor der Brust und nickt Anne zu. » Was machen wir jetzt? «
    Anne schüttelt den Kopf und erwidert seinen Blick mit gerunzelten Brauen.
    » Wir betrachten es so, als bestiegen wir einen Berg « , sagt Wendy. » Er ist zu hoch. Deswegen besteigen wir ihn abschnittweise. Zuerst brauchen wir ein Basislager. «
    » Sarge hat militärische Erfahrung, Wendy « , sagt Anne leise. » Ich glaube, wir sollten ihn fragen, was wir tun sollten. «
    Sarge hat erwartet, dass sie ihm die Entscheidung überlassen, und nickt. » Es gibt ein paar simple Taktiken, um ein Gebäude abzureißen. Deine Analogie war eigentlich ziemlich gut, Wendy. «
    » Mach weiter, Sarge « , sagt die Polizistin. » Die Bühne gehört dir. «
    » In Ordnung « , sagt er. » Ich sehe es so: Wir müssen drei Dinge tun. Erstens: Einen Teil dieses Gebäudes für uns sichern. Zweitens: Wir bauen alles ab, was wir verwenden können, um unser Überleben zu sichern. Und drittens: Wir vermeiden alles, was verrät, dass das Gebäude einen neuen Besitzer hat. Können wir uns alle darauf einigen? «
    Die Überlebenden nicken.
    » Die Jungs und ich verstecken den Panzer. Außer Sichtweite, aber nicht zu weit. Anne und Paul, ihr sucht eine Abstellkammer und besorgt so viel Putzmittel wie nur möglich. Dann sucht euch einen Besen. «
    » Du möchtest, dass wir den Raum hier putzen? « , fragt Paul ungläubig. » Nur wir zwei? «
    » Nein. Später richten wir alles wieder so her, wie es war, bevor wir kamen. Wir müssen unsere Fußabdrücke wegmachen, und dafür brauchen wir den Besen. Okay? «
    Sie nicken.
    » Und dabei schaut ihr euch um und kriegt raus, was hier sonst noch für nützliche Dinge rumliegen, die wir uns später unter den Nagel reißen können « , fügt Sarge hinzu.
    » Verstanden « , sagt Anne.
    » Wendy, Ethan und der Bengel gehen in die dritte Etage rauf, igeln sich da ein und fangen an, alles zu entsorgen, was da noch kreucht und fleucht. « Sarge grinst. » Dann müssen wir alle ein bisschen sauber machen. Wir werden diese Ebene von oben bis unten mit Putzmitteln schrubben und auslüften, bevor wir einziehen können. Aber nur die Räume auf der Seite des Korridors, wo keine Fenster sind. Säubert keine Räume mit Fenstern, da wir auch in dieser Hinsicht nicht verkünden möchten, dass das Gebäude neue Bewohner hat. Macht die Räume nur dicht und überlasst sie sich selbst. Okay? Wenn wir das alles erledigt haben, können wir hier ein bisschen Forschung betreiben. «
    Die Überlebenden sind einverstanden. Es ist ein guter Plan.
    Als Pauls Frau während der Brüllerei umfiel, kümmerte er sich zu Hause um sie. Am nächsten Tag suchte er das Krankenhaus auf, wo erschöpfte Erstversorger und Freiwillige noch immer Dutzende von zuckenden Gestürzten ablieferten, sich bemühten, die Familien der Opfer zu beraten und ihnen Kraft zu spenden. Er erwartete, dass der Heilige Geist ihm sagte, was zu sagen war, aber der hüllte sich in Schweigen. Paul fühlte sich hohl, krempelte die Ärmel hoch und half stundenlang beim Leeren von Bettpfannen. An diesem Abend las er eine Sondermesse. Die Kirche war bis auf die Stehplätze voll; die wenigen Stammbesucher, die vielen Schönwetter-Christen, die man nur an Feiertagen zu sehen bekam, und viele andere hielten Kerzen in der Hand. Es wurde weder musiziert noch gesungen, weil der Organist ebenfalls umgekippt war und Paul keinen neuen organisiert hatte. Es gab auch keine Kollekte, denn auch die Saaldiener waren gestürzt, und er hatte sie nicht ersetzen können. Paul wollte eigentlich nur eine kurze Rede halten und seinen Schäfchen Trost durch die Kraft des Gebets offerieren. Er hatte keine Predigt vorbereitet. Der Heilige Geist würde ihn bewegen, würde durch ihn sprechen. Als er all die beklommenen und verweinten Gesichter auf den Kirchenbänken sah, begann er mit der rhetorischen Frage, warum es passiert

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