Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Dead: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Dead: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
Vom Netzwerk:
ein echtes Arschloch sein kann, wenn er es drauf anlegt. Aber ich möchte nicht, dass ihm so was passiert. Und ich wollte nicht, dass er in ein verdammtes Koma fällt. Ich wollte auch nicht, dass ihm ein beschissener Rasenmäher den halben Fuß abhackt, als er auf den Boden fiel. « Ihre Stimme wurde schrill. » Okay? «
    » Okay, Sheena. « Todd empfand das als Dämpfer und erschrak über ihre Ausdrucksweise. » Ich hab verstanden. Meine Mama ist nämlich auch umgefallen. «
    » Das weiß ich, Todd. Vielleicht solltest du lieber an sie denken statt an das doofe Spiel. «
    Todd zuckte zusammen. Seine Wangen brannten, so peinlich war ihm alles. Aber in seinem Brustkorb machte sich auch Zorn breit. Nun kam er sich ihretwegen kindisch vor, weil er gern Warhammer 40,000 spielte, obwohl er doch genau wusste, dass es ein Spiel war, das Erwachsene spielten. Es war nicht dumm. Und seiner Mama ging es gut. Papa hatte sie in eine besondere Einrichtung gebracht, wo man sich rund um die Uhr um sie kümmerte. Er wollte auch Todd einen Therapeuten beschaffen. Glücklicherweise waren die aber alle seit der Brüllerei mit neuen Patienten ausgebucht. Und wie es aussah, bis in alle Ewigkeit. Warum sollte er überhaupt zu einem Therapeuten gehen? Er war zu Hause und lag krank auf dem Sofa. Während der Brüllerei hatte er fest geschlafen. Er hatte die ganze Sache verpasst und sich später alles im Fernsehen angeschaut. Die Hälfte der Schläger seiner Schule befanden sich in einem Zustand der Katatonie. Die Schule selbst hatte man dichtgemacht. Seine Mama war krank wie die anderen Schreier, aber er wusste, dass sie wieder gesund werden würde. Alle würden wieder gesund werden. Er hatte absolutes Vertrauen in die Fähigkeiten der Regierung, Probleme dieser Art zu lösen. Ein Heilmittel war schon in Arbeit.
    Todd sagte nichts, zermarterte sich aber das Gehirn, um irgendwas zu sagen, vielleicht irgendwas Lustiges, das die Spannung linderte.
    Sheena seufzte. » Ich muss gehen, Todd. Meine Mama ruft nach mir. «
    » In Ordnung. «
    » Oh, mein Gott! « , schrie Sheena fröhlich. » Mama sagt, dass Papa aufwacht! «
    » Das ist ja toll « , sagte Todd und lachte.
    » Ich muss jetzt gehen. Tschüss, Todd! «
    Todd legte auf. Er grinste. Wenn Sheenas Papa aufwachte, wachte seine Mama auch auf.
    Sein Grinsen gefror. Und auch alle anderen. Wie John Wheeler.
    Und dann würden sie die Schule wieder aufmachen. Vielleicht blieb die Schule sogar bis über den Juni hinaus geöffnet, um die verlorene Zeit aufzuholen. Bei dem Gedanken kam Todd sich vor, als hätte man die Luft aus ihm rausgelassen. Gott hatte wirklich einen beschissenen Humor.
    Das Telefon klingelte. Todd nahm ab.
    » Todd, hör mal … «
    Konnten sie denn nicht alle noch einen Monat weiterschlafen?
    » Hallo, Papa. Rufst du wegen Mama an? «
    » Hör zu. Ich habe nicht viel Zeit. Die Barrikade wird nicht halten. Wir haben nichts, womit wir sie bekämpfen können … «
    » Bist du nicht in der Firma? « Sein Papa arbeitete in irgendeinem Büro als Geschäftsführer von irgendwas. In einem riesigen Bürohochhaus.
    » Du musst meine Waffe nehmen. Sie liegt in einem Schuhkarton auf dem obersten Regalbrett in Mamas und meinem Schrank. Und vergiss bloß nicht die Patronen. Geh nicht aus dem Haus. Schieß jeden über den Haufen, der einbricht. Versuch, sie zu töten. «
    Todd lachte. » Papa? «
    » Sie sind unterwegs. LAUFT NICHT WEG ! BLEIBT ZUSAMMEN ! KÄMPFT ! Todd, ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Wir sind am Arsch! Ich liebe dich, mein Junge. Yeah. Ich schätze, das war alles. Pass auf dich auf. «
    Schreie am anderen Ende der Leitung.
    » Papa? « , sprach Todd in das Freizeichen hinein.
    Er roch den Qualm durch das offene Fenster. Sirenen jaulten fortwährend aus allen vier Ecken der Stadt. Andere Geräusche zerrissen die Luft: Schreie. Und überraschend laute Geschosssalven. Todd schaute aus dem Fenster, sah aber nichts Ungewöhnliches. Nur die langweilige kleine typische Vorstadtstraße, die hell in der Maisonne leuchtete. Alle Rasen waren perfekt gepflegt. Die Vorgärtchen jener Eigenheime, die von Schreiern verlassen waren, wurden von netten Nachbarn in Schuss gehalten. Wenn man sich die hübsche Szenerie so anschaute, konnte man schwerlich glauben, dass die Brüllerei überhaupt passiert war.
    Eine Sache stimmte jedoch nicht: Die Straße war bis auf eine einzelne in der Ferne laufende Gestalt, die rasch hinter einem Haus verschwand, leer. Die Schlagzeilen der größten

Weitere Kostenlose Bücher