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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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wurde rot. »Danke.«
    »Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich war ziemlich …« – ich versuchte, die richtigen Worte zu finden – »… beschäftigt. Ich hab nicht absichtlich –«
    »Mach dir keine Gedanken. Du musst nichts erklären.«
    Ich seufzte erleichtert. Wes hatte ein echtes Talent dafür, es einem leichter zu machen.
    »Gehst du mit mir spazieren?«
    Ich nickte und er nahm meine Hand.
    Wir schlängelten uns durch die Menschenmenge und grüßten jeden im Vorbeigehen. Dass sie alle gekommen waren, nur um sich von mir zu verabschieden, war ein überwältigender Gedanke. Nachdem wir das Spielfeld überquert hatten, kamen wir zur Tribüne und kletterten bis zur oberen Reihe. Wes versuchte, über den Sommer zu reden, über Fußball oder die Schule, aber mir fiel nichts dazu ein. Also erzählte ich ihm vom Gottfried.
    »Also, hier geht es doch nur um eine andere Schule, oder?«, sagte Wes nach einer beklommenen Stille. »Wir können uns trotzdem noch treffen.«
    »Diese Schule ist in Maine.«
    »Oh.« Er verstummte. »Na ja, du wirst ja wohl in den Ferien nach Hause kommen. Wir können telefonieren. Und dann ist auch schon wieder Sommer.«
    Der Nachtwind trug Stimmen von unten zu uns hoch. Diese Leute gehörten zu einer Welt, die mir jetzt verschlossen war. Ich konnte mich nicht mehr mit ihnen über die Schule oder Sport oder Kurse unterhalten; dieser Ort war für mich tot und begraben wie meine Eltern. Ich wollte Wes erzählen, dass mir die Sehnsucht nach meinen Eltern körperlich wehtat; dass ich mich so einsam fühlte, dass ichweder essen noch schlafen konnte, weil mir alles so sinnlos erschien. Ich wollte ihm erzählen, wie sie gestorben waren und was für eine Angst ich davor hatte, dass da draußen jemand bösartig genug war, sie mir wegzunehmen. Ich hoffte, er würde sagen, dass ich nicht gehen dürfe, dass er mich vor meinem Großvater retten und mit mir durchbrennen würde.
    Wes fragte mich, ob mir kalt sei, und hüllte mich in sein Sweatshirt. Wir saßen schweigend da, lauschten dem Gelächter unserer Freunde, wünschten uns, dass es nicht unser letzter gemeinsamer Abend wäre, und versuchten uns beide vorzumachen, dass wir gegen alles angehen konnten, wenn wir es nur stark genug wollten. Ich hatte Angst, etwas zu sagen, die Zartheit des Augenblicks kaputt zu machen.
    »Du wirst mir fehlen«, sagte er schließlich.
    Das war nicht die Antwort auf all meine Fragen, aber es reichte. »Du wirst mir auch –«, begann ich, aber er legte mir seinen Finger auf die Lippen. Seine Haut war warm, auf seiner Oberlippe standen kleine Schweißperlen. Ich starrte ihn an, neugierig und verwirrt. Seine Finger verwoben sich mit meinen, und bevor ich die Augen schließen konnte, beugte er sich vor und küsste mich. Ein kühler, feuchter Kuss, der nach Sommer, Tau und frisch gemähtem Gras schmeckte, nach all den Dingen, die jetzt zu einfach waren, um wahr zu sein.
    Das war meine letzte Nacht in Kalifornien.
    Wir landeten in Massachusetts, wo Dustin uns in Empfang nahm. Ich quetschte mich auf den Rücksitz von Großvaters Aston Martin (natürlich eine Spezialanfertigung) undDustin fuhr uns quer durch die neuenglische Landschaft. Der Weg wand sich über Berge und durch Schluchten und endlose Gegenden, in denen es meilenweit nichts als Bäume zu sehen gab.
    »Dies ist Westmassachusetts«, sagte mein Großvater. »Heimat des Transzendentalismus.« Transzendentalismus? Das kam mir aus dem Englischunterricht vage bekannt vor. Emerson vielleicht, oder Thoreau? Ich konnte mich nicht daran erinnern, aber so dringend, dass ich nachfragen musste, wollte ich es jetzt auch wieder nicht wissen. Stattdessen öffnete ich das Fenster und ließ mir die Ponyfransen aus dem Gesicht wehen.
    Über eine Brücke kamen wir in ein Waldgebiet, vorbei an Bächen und einsamen Blockhütten. Meine Schenkel klebten unangenehm an den Ledersitzen und ich versuchte, mich auf die Aussicht zu konzentrieren. Das Dickicht aus Bäumen war wohl normalerweise hübsch anzusehen; jetzt wirkte es nur finster und abweisend.
    Endlich wurde der Wagen langsamer und bog in eine lange Kiesauffahrt ein, die von Laternenpfählen gesäumt war. Sie führte zu einem viktorianischen Anwesen, das von hektarweise perfekt getrimmtem Rasen umgeben war. Wir parkten vor einem Springbrunnen aus Marmor. Weiter rechts kauerten zwei grün gewandete Männer mit Spaten und Gartenschere unter einem Rosenstrauch.
    Dustin öffnete mir die Autotür. »Miss Winters«, sagte er mit

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