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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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hat mir eine SMS geschickt, als ihr angekommen seid.«
    David lachte und wies mit dem Kopf auf den Beifahrersitz. »Das ist mein Sohn. Jonah.«
    »Natürlich. Freut mich, dich kennenzulernen, Jonah. Willkommen in Afrika«, sagte Chippy, während er seine Hand durch das Fenster streckte.
    »Hallo«, sagte Jonah. »Freut mich auch.« Dann wiederholte er den Händedruck, den er gerade bei seinem Vater gesehen hatte.
    »Ya! Du bist ja schon Afrikaner!«, rief Chippy, was Jonah zum Schmunzeln brachte. Das Gesicht des Mannes war so lebendig, so offensichtlich bereit, bei jeder Gelegenheit zu lachen, dass Jonah ihn auf Anhieb mochte.
    »Steig ein und zeig uns den Weg«, warf David ein. Chippy setzte sich auf die Rückbank und steckte den Kopf zwischen den Sitzen nach vorn.
    Nachdem sie das Tor passiert hatten, bestand die Straße nur noch aus zwei sandigen Furchen für die Reifen, zwischen denen Gras wuchs. Die Piste war ausgesprochen holprig und der Toyota bockte und schlingerte, während sie auf das Camp zufuhren. »Haket die Augen nach Tieren offen«, sagte Chippy. »Als ich vorhin hergekommen bin, habe ich ziemlich viele gesehen.«
    Jonahs Blick suchte die Akazien und das hohe Gras ab. Wenn er schon nicht mit Creedence zusammen sein oder sein normales Leben in England führen konnte, wollte er wenigstens Löwen, Elefanten oder einige andere der Tiere sehen, die er mit dem afrikanischen Busch verband. Doch er konnte nichts wirklich Exotisches entdecken, bis David abrupt auf die Bremse trat und Jonah nach vorn geschleudert wurde. Mitten auf dem Weg stand eine riesige Antilope, der ein mächtiger Halslappen bis zwischen die Beine hing. Sie musste fast drei Meter groß sein und oben auf ihrem Kopf wuchs dichtes Fell, aus dem zwei säbelartige Hörner herausragten. Das Tier stand einfach nur da und starrte das Auto an, wobei es sich von ihrer Anwesenheit offenbar nicht im Mindesten beeindrucken ließ. »Was ist das denn?«, rief Jonah. »Das Vieh ist ja riesig!«
    »Eine Elenantilope«, klärte ihn Chippy auf. »Die größte Antilopenart der Welt.«
    Wow, dachte Jonah. So etwas hatte er noch nie gesehen.
    Sie schaukelten noch zwanzig Minuten weiter durch das Reservat, wobei sie ein Rudel Warzenschweine, einige kleinere Antilopen und einen Landrover sahen, der um einen trüben See herumfuhr. Dann bedeutete ihnen Chippy, den Weg zu verlassen und den Toyota im Schatten einiger Akazien abzustellen. Als Jonah aus dem Wagen stieg, spürte er, wie die Hitze über ihn hereinbrach. Es mussten über achtunddreißig Grad sein, dabei war es erst kurz vor zwölf. Jonah zerrte an seiner Jeans. Sein Dad hatte gesagt, dass es im Laufe des Tages noch heißer werden würde.
    David drückte ihm den Aktenkoffer in die Hand und bedeutete ihm, Chippy zu folgen, der den Rest ihres Gepäcks trug. Sie gingen einen schmalen Pfad entlang, der im Schatten der dichten Vegetation und der uralten schwarzen Stämme der Akazien lag. Viele der Bäume schienen abgestorben zu sein, wohl wegen des Mangels an Licht und der Flechten, mit denen die Äste überzogen waren. Plötzlich kreischte über ihnen ein Vogel, was den Pfad gespenstisch und unheimlich wirken ließ. »Grauer Lärmvogel«, sagte David hinter ihm. Jonah drehte sich um.
    »Wie bitte?«
    »Der Vogel, der gerade geschrien hat. Er wird Grauer Lärmvogel genannt. Hört sich doch an, als würde er uns sagen, dass wir schleunigst von hier verschwinden sollen, findest du nicht auch?«
    Jonah lief ein Schauer über den Rücken. Es passte viel zu gut zu ihrer momentanen Situation. »Oh. Verstehe. Vielen Dank, Doktor Lightbody«, sagte er in dem Versuch, das Ganze herunterzuspielen. Er drehte sich wieder um. »Ich werde … Aaaah!«, schrie er und blieb abrupt stehen. Vor sich sah er einen ausgebleichten Schädel mit zwei langen, mehrfach gedrehten Hörnern, der über dem Tor eines Zauns aus schwarzen, zugespitzten Pfählen hing. Die Augenhöhlen waren leer, schienen aber trotzdem sehen zu können und starrten auf Jonah herab. »Was ist das denn?!«
    »Der Schädel eines Kudus«, erwiderte Chippy mit leiser, fast ehrfürchtiger Stimme. »Er schützt vor bösen Geistern. Ein Kudu ist ein mächtiges Tier. Böse Geister würden nie wagen, es herauszufordern.« Er beugte den Kopf, bevor er durch das Tor ging. »Willkommen im Hauptcamp«, sagte er, als er es passiert hatte.
    Jonah folgte ihm, während ihm wieder einmal Erinnerungen an die Ereignisse der letzten drei Tage durch den Kopf schossen. Das Camp war auf

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