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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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einzusammeln. Als er wieder im Cockpit saß, machte er sich mit den Computern vertraut, wobei er sich vornahm, morgen früh als Erster in den Bunker zu kommen, damit er den Schalter drücken konnte, mit dem die Monitore eingeschaltet wurden. In den Jahren, die er weg gewesen war, hatte sich nicht viel verändert, bis auf einen Fingerabdruck-Sensor, den er ziemlich cool fand.
    Der Baron telefonierte gerade, bedeutete ihm aber, den Finger auf den Sensor zu legen. »Dein Fingerabdruck ist schon gespeichert«, erklärte er. Nach einigen Sicherheitsfragen erwachten die Monitore zum Leben. Jonah sah die Zahlen in Rot und Blau, den Nachrichten-Feed in einem Fenster am rechten Bildschirmrand, den E-Mail-Chat der Marktteilnehmer, Gewinne und Verluste. Er überflog die Informationen und speicherte sie in seinem Gehirn. Die Händler im Bunker waren dabei, Bankaktien zu verkaufen, und spekulierten darauf, dass die Kurse fielen und sie die Aktien in den nächsten Tagen billiger zurückkaufen konnten. Und das alles in einer gigantischen Größenordnung.
    Jonah wandte sich an den Baron. »Großer Gott. Dass Sie die Banken mit Leerverkäufen bombardieren wollen, haben Sie tatsächlich ernst gemeint!«
    Der Baron riss die Arme empor wie ein Boxchampion und begann zu singen. Offenbar war er bester Laune. »Ich bin so schnell wie Überschall, jetzt bringen wir sie zu Fall.«
    Jonahs Finger flogen über die Tastatur. Der Bunker nahm sich eine Bank nach der anderen vor. Royal Bank. Peng. Hudson Building Society. Peng. Banque de Triomphe. Peng. Saxo Kash Finanz. Peng. Nordic Insurance. Peng. Der Baron und seine Händler im Bunker nahmen die größten Namen des europäischen Finanzmarkts unter Beschuss.
    »Schnell wie Überschall, ihr Management hat ’nen Knall.«
    Um dreizehn Uhr öffnete die Börse in New York. Jetzt gerieten die Vereinigten Staaten ins Visier der Händler. Allegro Home Finance. Peng. National Mutual. Peng. OPM Insurance. Peng. Debt-Group. Peng. Lads Bellowing & Brothers. Peng.
    »Schnell wie Überschall, jetzt geht’s zum Überfall.«
    Jonah musste sich Mühe geben, nicht den Anschluss an die Transaktionen zu verlieren, so schnell kamen die Händlerzettel herein. Den ganzen Nachmittag über hämmerte er Daten in die Tastatur und genoss die Aufregung um ihn herum. Der einzige Wermutstropfen war die Tatsache, dass er nicht selbst handeln durfte. Nachdem er die letzten Jahre damit verbracht hatte, in seinem Zimmer im Internat mit dem Baron zusammen an seinem Portfolio zu arbeiten, fand er es äußerst merkwürdig, dass er jetzt, wo es ernst wurde, nicht mitmachen durfte.
    »Schnell wie Überschall, sie bekommen einen Herzanfall.«
    Jonah versuchte, das Kribbeln in seinen Fingern zu ignorieren. Wenn er sich entscheiden müsste, ob er lieber in der Schule wäre, um sich den Monolog eines Lehrers über die Gletscherschmelze anzuhören, oder hier im Handelssaal, beim Baron und den Händlern aus dem Bunker, würde die Antwort eindeutig ausfallen.
    »Schnell wie Überschall, gleich kommt der Markt zu Fall.«
    Es wurde fünf Uhr, dann sechs Uhr, dann sieben Uhr. Jonah fragte sich allmählich, ob sie vielleicht die ganze Nacht durcharbeiten würden, als der Baron schließlich um acht Uhr zu singen aufhörte, aufsprang und brüllte: »Ich muss weg. Ich muss in die Schweiz. Das hätte ich fast vergessen. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man seinen Spaß hat.« An Jonah gewandt, sagte er: »Gute Arbeit, iPod. Ich werde erst morgen Mittag wieder zurück sein. Am Vormittag gehst du zu Clive und den Nerds von der Technik und danach fängst du an, die liegen gebliebenen Händlerzettel einzugeben, ja?« Er klopfte Jonah auf die Schulter, rammte seinen Laptop in die Hülle und rannte immer noch singend zum Ausgang. »Schnell wie Überschall, der Baron ist der Generalfeldmarschall.«
    Jonah sah ihm hinterher, während er vor lauter Stolz zu platzen drohte. Dieser Mann hatte ihn ausgewählt und zahllosen anderen Bewerbern vorgezogen, die gerade ihren Abschluss an der Uni gemacht hatten und einen Job in der Finanzbranche suchten. Zugegeben, seine Methoden waren vielleicht ein bisschen verrückt – die Singerei, die Souvenirs erfolgreicher Deals, mit denen der Baron das Cockpit dekoriert hatte –, doch der anhaltende Erfolg des Bunkers trotz der widrigen Marktbedingungen war Beweis genug.
    Kurz nachdem der Baron gegangen war, machten sich die anderen Händler, darunter auch Dog, auf den Weg nach Hause. Für Jonah hatten sie nur ein

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