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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Freund Sampson hatte das Wohnzimmer betreten, zwei Meter und fünf Zentimeter groß, einhundertzehn Kilogramm schwer. Sampson musste von meinem Anblick überrascht sein, aber er ließ sich nichts anmerken, typisch für den Großen. »Bist du auf Wohnungssuche?«, fragte er. »Die hier wird frei, soweit ich gehört habe. Nach allem, was heute passiert ist, wird sie ziemlich billig zu haben sein.«
    »Bin bloß auf der Durchreise. Die Gegend hier würde meine Brieftasche ein bisschen überfordern.«
    »Durchreisen ist aber nicht so gut bezahlt wie Therapiesitzungen, Jungchen. Du brauchst unbedingt einen besseren Geschäftsentwurf.«
    »Und, was hast du rausgekriegt, John?«, schaltete sich Bree ein. Sie nannte ihn John, ich redete ihn seit unserer Kindheit mit Sampson an, was beides in Ordnung war.
    »Anscheinend hat niemand unseren Täter rein- oder rausgehen sehen. Jetzt sind sie gerade dabei, sämtliche Bänder aus den Überwachungskameras durchzusehen. Die Sicherheitsmaßnahmen hier im Gebäude sind ziemlich umfassend, muss man sagen. Er taucht garantiert auf irgendeinem Video auf, es sei denn, er kann durch Wände gehen.«
    »Falls es dich interessiert: Ich glaube nicht, dass dieser Kerl was gegen ein paar Schnappschüsse hat.«
    In diesem Augenblick rief ein Streifenpolizist vom anderen Ende des Zimmers: »Entschuldigen Sie, Detective?«
    Wir drehten uns alle drei um.
    »Ähm, Madam? Detective Stone? Da hat jemand eine Frage an Sie. Von der Spurensicherung im hinteren Zimmer.«

    Zu dritt folgten wir dem Streifenpolizisten durch einen schmalen Flur in ein kleines Zimmer. Die Wände waren mit weiteren Bücherregalen bedeckt und mit französischen Lithographien in teuer wirkenden Rahmen sowie etlichen Urlaubsfotos geschmückt. Sämtliche Möbel in der Wohnung schienen von ausgesuchter Qualität zu sein - alles war auf Hochglanz poliert, geölt oder gewachst. Neben der Tür stand ein Karton voller Schnapsflaschen, eine Lieferung aus dem Cleveland-Park-Einkaufszentrum. War der Lieferant der Killer? War er so in die Wohnung gekommen?
    Ein Zweiersofa mit einem gemusterten Bezug stand in der Ecke vor einem Einbauschrank mit Fernseher. Die Schranktüren standen offen und gaben den Blick auf einen DVD-Player und einen Videorecorder frei.
    Auf einem Regalbrett entdeckte ich noch eine Hallmark-Grußkarte, ebenfalls unbeschriftet.
    »Vielleicht solltest du diese Grußkarten untersuchen lassen, Bree. Unbeschriftet. Könnte völlig belanglos sein. Aber im Wohnzimmer habe ich auch eine gesehen.«
    Neben dem Fernseher stand eine junge Frau, die einen Anorak der Spurensicherung trug. »Hier drüben, Detective.«
    »Was haben Sie denn da?«, wollte Bree wissen.
    »Ich weiß nicht, vielleicht gar nichts … aber da liegt ein Video im Recorder. Ansonsten gibt es im ganzen Zimmer keine Videobänder. Soll ich es abspielen oder rausholen oder was?« Die Mitarbeiterin der Spurensicherung war offensichtlich unsicher.
    »Die Fingerabdrücke haben Sie alle genommen?«, erkundigte sich Bree mit freundlicher Stimme.
    »Jawohl, Madam.«
    »Waren die Schranktüren offen oder geschlossen, als Sie hier reingekommen sind?«, wollte ich wissen.

    »Sie waren offen, genauso wie jetzt. Sie sind Dr. Cross, nicht wahr?«
    Die Stimme der jungen Beamtin klang ein klein wenig nach Rechtfertigung, doch Bree schien es gar nicht zu bemerken. Sie schaltete den Fernseher und dann den Videorecorder ein.
    Zuerst war nur flimmerndes Rauschen zu sehen. Dann wurde der ganze Bildschirm blau. Jetzt geht’s los , dachte ich.
    Endlich war auch ein Bild zu sehen, ein ziemlich verstörendes.
    Darauf war eine dunkelblaue, mit einer Flagge behängte Wand zu erkennen. Davor stand ein einfacher Holzstuhl.
    »Kennt jemand diese Flagge?«, fragte Bree. Sie war rotweiß-schwarz gestreift mit ein paar grünen Schriftzeichen in der Mitte.
    »Irak«, sagte ich.
    Wie ein zentnerschweres Gewicht lag dieses Wort plötzlich zwischen uns.
    Dann machte Bree genau das Richtige. Sie stellte den Videorecorder auf Pause. »Alle raus hier«, sagte sie. »Sofort.«
    An der Tür hatten sich mittlerweile ein paar andere Polizisten versammelt, die sehen wollten, was in dem kleinen Zimmer los war. »Detective«, sagte einer von ihnen. »Ich bin bei diesem Fall Ihr Stellvertreter.«
    »Das stimmt, Gabe. Dann wissen Sie also ganz genau, wie delikat diese Videoaufnahme unter Umständen sein kann. Ich will, dass Sie mit allen sprechen, die schon hier drin waren. Sorgen Sie dafür, dass das absolut

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