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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Vandalismus - ausschließlich brutale Morde. Bisher hatte es innerhalb von fünf Monaten drei solcher Morde gegeben, alle sieben Wochen einen.
    Die nächste Akte war mit »Stadtplan-Mörder« beschriftet und beschäftigte sich mit einer Mordserie, deren Opfer alle mit derselben Waffe erschossen worden waren. Die Auswahl der Opfer erfolgte allem Anschein nach zufällig, die einzige Verbindung bestand im Tatort. Die bisher vier Morde hatten
jeweils an verschiedenen Straßenecken stattgefunden, die aber alle auf einer geraden Linie quer durch Nordwest-Washington lagen.
    Dann entdeckte ich eine Akte über Kyle Craig. Darin war sogar aufgezeichnet, wie ich Kyle Craig überwältigt hatte. Außerdem hatte Kitz alle Notizen durchgesehen, die Kyles alte Fälle betrafen, auch die Ermittlungsvorgänge, die zum Zeitpunkt seiner Festnahme noch gar nicht abgeschlossen gewesen waren.
    In der DCPK-Akte lagen überwiegend ältere Informationen über die Morde im Großraum Washington: Kopien der Polizeiberichte, Landkartenausschnitte, Laborergebnisse, Verhörprotokolle - Hunderte Verhörprotokolle, alle im Zusammenhang mit bereits bekannten Morden. Nicht viel Neues oder Hilfreiches. Und nichts, was auf eine direkte Verbindung zwischen DCPK und Craig hinwies.
    »Wie läuft’s denn bei dir so?«, fragte ich Sampson. »Hast du Glück oder eher Pech?«
    »Ich habe einen Haufen Zeug gefunden, das wir uns anschauen müssen«, sagte er. »Er hat Technorati, Blogdex, Pub-Sub... alles Tracking-Software, Alex. Mit der richtigen Ausrüstung hätte er jeden identifizieren können, der einen Blogeintrag gemacht oder eine bestimmte Seite angeklickt hat.«
    »Aber wie kriegen wir raus, was Kitz gewusst hat? Wo hat er das aufbewahrt?«
    Sampson trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch. »Ich könnte mir seine Internet-Chronik anschauen, mal nachsehen, ob er regelmäßig bestimmte Seiten besucht hat. Ich schätze mal, damit fange ich an.«
    Ein paar Minuten später ließ sich Sampson plötzlich gegen die Lehne von Kitz’ Schreibtischsessel sinken. Er pfiff durch die Zähne. »Das gibt’s doch nicht. Komm mal rüber, Alex.«

    Ich linste ihm über die Schulter.
    »Kommt dir das irgendwie bekannt vor?«, meinte Sampson. »Müsste es eigentlich.«
    Er hatte eine lange Liste mit Namen von Internetseiten auf dem Bildschirm. Viele kamen mir durch meine eigenen Internetrecherchen bekannt vor. Aber meine Aufmerksamkeit galt gar nicht ihnen. In der Liste kamen nämlich auch Dutzende verschiedener Zahlenreihen vor. Bei näherem Hinsehen stellte ich fest, dass es sich immer um die gleiche Zahlenreihe handelte, die nur auf immer unterschiedliche Weise mit Punkten und Schrägstrichen unterteilt worden war.
    344.19.204.411
34.41.920.441/1
34.419.20.44/11
344.192.04.411
    Die Liste war deutlich länger als der Bildschirm hoch, aber das, was wir hier sahen, das war unsere geheimnisvolle Nummer - die Nummer, die auf der Seite des Postsacks im Smithsonian gestanden hatte .
    »Das ist eine IP-Adresse, Alex. Eine Webseite. Zumindest hat Kitz das geglaubt.«
    »Warum hat er uns nichts davon gesagt?«, fragte ich. »Was ist denn hier los, Sampson?«
    »Vielleicht hatte er die richtige Kombination noch nicht entdeckt. Vielleicht hatte er noch keine Zeit, es zu überprüfen. Oder die Seite ist nicht mehr aktiv.«
    »Gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte ich. »Oben anfangen und dann die ganze Liste abarbeiten.«

93
    Bree stand alleine auf dem Dach des Hauses in der 19th Street und starrte auf die Stelle, wo die Sonne Brian Kitzmillers Blut in einen rissigen, schwarzen Fleck verwandelt hatte. Lauter falsche Fragen jagten ihr durch den Kopf: Hast du sehr gelitten, Kitz? Hat man dich einfach überwältigt? Hast du eine Chance gehabt, dich zu wehren? Überhaupt eine Chance? Hast du den, der das getan hat, erkannt?
    Diese Fragen waren unvermeidliche, menschliche Fragen, aber gleichzeitig nicht gerade hilfreich für die Ermittlungen. Sie musste sich auf die Methoden des Killers konzentrieren und dann jeder Spur folgen, die er möglicherweise hier zurückgelassen hatte.
    Heute Abend würde die Tatortreinigung das »gelbe Haus« säubern. Die Hausbesitzer wurden morgen zurückerwartet. Das hier war der letzte Gang, ihre letzte Chance, irgendeinen winzigen Hinweis zu finden, der sonst schon bald im Alltagsleben untergehen würde.
    Alles deutete darauf hin, dass der Killer durch die Dachluke aufs Dach gekommen und anschließend über das Gerüst, das zwei

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