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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Dürfte ich Ihnen vielleicht ein paar Fragen stellen?«

94
    Am liebsten hätte Neil Stephens alias DCPK Bree Stone einfach durchlöchert, hier, direkt vor dem Haus. Hätte am liebsten die Magnum Kaliber.357 gezogen und Bumm . Die dämliche Bullenfrau tot am Boden. Und dann noch den Uniformierten, der sich träge um den Streifenwagen herumschleppte.
    Aber nein. Das wäre nicht einmal eine Probe, geschweige denn eine Aufführung. Vielleicht ja so etwas wie eine Vorbereitung für später. Und ein kleines bisschen Spaß. Schließlich war Detective Stone eine von der abgebrühten Sorte. Und außerdem Alex Cross’ Freundin. Das machte die Angelegenheit erst richtig cool. Verlieh ihr Format und Bedeutung.
    Stone ging ungerührt zu ihrem Streifenwagen weiter. »Kein Kommentar«, sagte sie und schaute ihn dabei nicht einmal an.
    Dann war sie also nicht nur eine mittelmäßige Kriminalpolizistin, sondern auch noch eine gottverdammte Zicke. Das passte ja! Bullen waren einfach keine ernst zu nehmende Herausforderung. Höchstens vielleicht im Kollektiv.
    Er griff nach seiner Leica. »Ein schnelles Foto, vielleicht?«
    Das Bild interessierte ihn einen Scheißdreck. Er wollte, dass die Stone ihn ansah - damit sie ihn in seiner heutigen Rolle als Neil Stephens gesehen hatte .
    Jetzt und hier war Detective Bree Stone sein Publikum. Aber sie schaute nicht einmal her. Sie streckte ihm ihre Handfläche entgegen und stieg ein - Sprich doch mit der Fingerpuppe . »Fahren wir«, sagte sie zu dem Bullen hinter dem Lenkrad, und sie fuhren los. Interview beendet.
    Da rief Neil Stephens ihr zu: »Heute ist wohl nicht Ihr Tag, was, Detective Stone?«

    Das sollte in der Logik seiner Rolle liegen, der Abschiedsgruß eines aufdringlichen Journalisten. Er war sich nicht einmal sicher, ob sie ihn gehört hatte - doch da bremste der Streifenwagen plötzlich ab und kam rückwärts wieder ein paar Meter auf ihn zugefahren.
    Bree Stone stieg aus und musterte ihn mit schnellen Blicken von Kopf bis Fuß. Jetzt hatte er ihre Aufmerksamkeit. Aber war das gut?
    »Wie war Ihr Name gleich noch mal?«, fragte sie. »Ich habe Sie nicht richtig verstanden.«
    »Stephens. Aus Chicago. Associated Press.« Jetzt alles, nur nicht zurückweichen. Also ging er auf sie zu. Genau das hätte Neil jetzt gemacht, um an seinen Artikel zu kommen. »Ich habe Ihnen heute Morgen auf die Mailbox gesprochen.« Hatte er nicht. »Ich hatte ehrlich gesagt gehofft, dass ich über Sie und Ihr Team eine Reportage machen könnte, solange ich in Washington bin.«
    Er machte seine Sache ziemlich gut, war aber immer noch in einer relativ schlechten Position. Die Logik stimmte nicht ganz, fühlte sich irgendwie nicht belastbar an.
    Stone musste genau das Gleiche gedacht haben. »Dürfte ich mal Ihren Ausweis sehen?«, fragte sie.
    Was sollte er jetzt machen? Er trat noch näher und reichte ihr seinen Ausweis. Aus dem Augenwinkel konnte er den anderen Bullen sehen - er hatte immer noch beide Hände am Lenkrad. Stones Waffe steckte im Halfter an der rechten Hüfte, neben ihrer Dienstmarke. Jetzt hatte er sie - daran hatte er jetzt nicht den geringsten Zweifel. Er konnte sie umlegen, hier und jetzt. Er wusste, dass er genau das eigentlich tun müsste.
    Sie schaute ihn an, ihre Miene war ein klein wenig entspannter als zuvor. »Ja, na gut, wir könnten in meinem Büro ein kurzes Interview machen. Dann kann ich Ihnen die anderen
Mitarbeiter vorstellen, die gerade im Haus sind. Wie hört sich das an?«
    Sie hätte ihn beinahe überzeugt. Hättest mich um ein Haar getäuscht, Detective. Aber ihr Tonfall verriet DCPK alles, was er wissen musste, einschließlich der Tatsache, dass er jetzt sofort handeln musste, weil er sonst nämlich am Arsch war.
    Seine Faust flog nach vorne und traf Bree Stone an der Schläfe. Mein Gott, für eine Frau hatte die aber einen harten Schädel. Er griff nach ihrer Glock und schoss durch das offene Autofenster auf den anderen Bullen. Dann schoss er noch einmal auf das zusammengesunkene Häufchen, zur Sicherheit. Dann wandte er sich wieder der Stone zu.
    Sie lag immer noch am Boden, offensichtlich stark benommen, aber nicht bewusstlos. Sie hatte eine Hand an die Stirn gelegt, und zwischen ihren Fingern tropfte Blut hervor. Sie griff nach ihm. Er hakte sich mit dem Fuß bei ihr ein und warf sie auf den Rücken.
    » Keine Bewegung !«, schrie er ihr ins Gesicht.
    Dann hielt er ihr die Pistole wenige Zentimeter vor die Nase. »Sieh mich an, Bree. Präg dir mein

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