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Dead Man's Song

Dead Man's Song

Titel: Dead Man's Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troll Trollson
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schwarze Unterwäsche?«
    »Nein. Aber alles andere war schwarz.«
    »Wie heißen Sie?« fragte Ollie.
    »Hildy. Und Sie?«
    »Ollie Weeks. Ich bin vom 88. Revier.«
    »Okay.«
    »Hildy, wahrscheinlich wissen Sie längst, daß im letzten Monat hier in der Nähe jemand ermordet wurde. Ein Mädchen namens Althea Cleary.«
    »Ja.«
    »Kannten Sie sie?«
    »Ja. Sie kam öfter hierher. Ich glaube, sie war Tänzerin oder so was. Entweder das oder Prostituierte. Sie tauchte fast jede Nacht gegen zwei, drei Uhr morgens hier auf.«
    »War sie auch in der Nacht hier, in der sie getötet wurde?«
    »Ich weiß noch nicht mal, wann genau das war.«
    »Am 9. November.«
    »Sie suchen wohl noch immer den Täter, oder?«
    »Noch immer.«
    »Am 9. November«, sagte sie und überlegte.
    »Es war eine Dienstagnacht.«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Können Sie sich an irgendeine Nacht in diesem Monat erinnern, in der sie mit einem Kerl herkam? Ein Jamaikaner, groß, freundlich. Er müßte im Gesicht eine Messernarbe gehabt haben. Auf der linken Seite.«
    »Oh, ja«, sagte sie und nickte. »Sie erinnern sich an ihn?«
    »Ein ziemlich bösartiger Typ. Helle Haut, blaugrüne Augen, große Augäpfel. Aber Althea kam nicht mit ihm herein. Er war schon hier.«
    »Erzählen Sie mal, was geschah.«
    »Als er reinkam, muß es halb drei gewesen sein«, sagte Hildy. »Mir fiel sofort die Narbe auf. Die konnte man wirklich nicht übersehen. Man sieht hier öfter Messernarben, aber die war ein Prachtstück. Jamaikaner sieht man hier nicht so oft. Hier findet man zwar alle Farben des Regenbogens, aber das ist nicht gerade eine Gegend, in der es viele Jamaikaner gibt. Die findet man weiter stadtauswärts. Am Stadion, wissen Sie? Als er eine Tasse Kaffee bestellte, fiel mir gleich sein jamaikanischer Akzent auf. Sie wissen ja, wie der klingt… Eine Tasse Kaffee und ein Rührei auf Brot«, sagte sie und versuchte den Akzent zu imitieren, was ihr aber gänzlich mißlang. Ollie bemerkte es sofort, denn für so etwas hatte er ein feines Ohr. »Wie dem auch sein, Althea kam erst später herein.«
    »Sie kannten sie mit Namen?«
    »Na klar. Sie war hier Stammgast.«
    »Was war denn mit dem Jamaikaner? Hat er einen Namen genannt?«
    »Nein.«
    »Wer hat den ersten Schritt gemacht?«
    »Sie meinen, er oder Althea? Das war er. Sie setzte sich in eine der Nischen und bestellte. Ich weiß nicht mehr, was. Er ging rüber, stellte sich vor und setzte sich.«
    »Sie haben auch keinen Namen gehört, als er sich vorstellte, oder?«
    »Née.«
    »JohnBridges?«
    »Nein. Aber er nahm den Hut ab.«
    »Sehr höflich.«
    »Oh, ja.«
    »Lockiges schwarzes Haar, richtig?«
    »Ob es lockig war, habe ich nicht erkennen können, aber es war mit Sicherheit schwarz.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß er schwul war?«
    »Schwul? Verdammt, nein.«
    »Wie ging es denn mit den beiden weiter?«
    »War sie eine Nutte?« wollte Hildy wissen.
    »Nicht offiziell. Sie arbeitete in einem Oben-ohne-Schuppen in der Innenstadt.«
    »Sie hat ihn regelrecht angemacht, wollte ich sagen.«
    »Sind sie zusammen rausgegangen?«
    »Ja.«
    »Um welche Uhrzeit?«
    »Gegen halb vier.«
    »Arm in Arm oder was?«
    »Na ja… freundschaftlich. Wie ich schon sagte.«
    »Glauben Sie, sie wollte ihn zu sich nach Hause mitnehmen?«
    »Ich sah, wie sie zusammen um die Ecke bogen. Durch das Fenster dort«, sagte Hildy und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung.
    »Dann war es also durchaus möglich.«
    »Sehr wahrscheinlich, würde ich sagen. Wann fangen Sie denn an?«
    »Was soll ich anfangen?«
    »Die Klavierstunden.«
    »Oh. Bald.«
    »Sie müssen mir mal vorspielen«, sagte sie. »Was ist Ihr Lieblingssong? Ich werde ihn lernen.«
    »Mann, das ist schwer zu sagen. Ohne mich als altmodisch zu outen.«
    »So dürfen Sie das nicht sehen. Es gibt Songs, die Standards sind. Um die zu kennen, muß man nicht unbedingt ein Teenager sein.«
    »Nennen Sie mal so einen.«
    »Stardust zum Beispiel. Jeder kennt Stardust.«
    »Ich nicht.«
    »Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Und Night and Day?«
    » Ist das ein Song?«
    »Sie haben noch nie von Night and Day gehört?«
    »Nie.«
    »Sinatra? Sie kennen Frank Sinatra?«
    »Natürlich kenne ich Frank Sinatra.«
    »Das war einer seiner großen Hits. Night and Day.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Welche Sinatra-Songs kennen Sie denn?«
    »Mach, the Knife.«
    »Das war ein großer Hit von Bobby Darrin.«
    » War er nicht.«
    »Natürlich war er das. Kennen

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