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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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»Scheiße, ja. Gequatsche auf allen Frequenzen.«
    »Ist nichts mehr.«
    »Muss aber.«
    Iverson ging selbst noch einmal die Kanäle durch. Er überprüfte die Geräte. Alles sah gut aus. »Versteh ich nicht.«
    Aber Gosling verstand allmählich. Was auch immer auf sie zukam, es kam jetzt. Aus dem Dunkel der Nacht stürzte es auf sie herab. Es war ein unsinniger Gedanke, aber ein hartnäckiger. Seine Eingeweide wurden aufgewühlt wie eine stürmische See, die Kehle wirkte wie zugeschnürt, die Kopfhaut juckte.
    »Alles in Ordnung, Mr. Gosling?«
    Gosling starrte ihn an. Zum ersten Mal in seinem Leben fiel ihm nichts ein, was er sagen konnte. Jedenfalls nichts, was einen Sinn ergab.
    Die Satellitennavigation funktionierte noch. Der Radarschirm war leer ... merkwürdig leer, nicht eine einzige Wolke da draußen. Sie hatten eine Online-Verbindung, alles funktionierte. Aber Funk und Radar waren inaktiv oder schienen es zu sein ... nur warum?
    Das Licht geht aus, dachte Gosling. Die Lichter werden eines nach dem anderen ausgeschaltet. Licht aus.
    Er stellte sich ein großes Gebäude bei Nacht vor, alle Fenster beleuchtet – und dann, nach und nach, erloschen die Lichter. Licht aus . Lights Out . So hieß doch auch diese alte Horrorshow im Radio. Und was sagte der Ansager immer, während im Hintergrund die gespenstische Glocke läutete? Es ... ist ... später ... als ... ihr ... denkt.
    Iverson suchte weiter die Kanäle ab. »Irgendwas ist hier komisch«, sagte er.
    Ja, klar, es war komisch, was sonst? Auch Gosling fand es komisch. Denn irgendwas braute sich hier zusammen, irgendwas geschah hier, und zwar immer schneller. Er wusste beim besten Willen nicht, womit sie es zu tun hatten. Er konnte nur spüren, dass es Fahrt aufnahm. Wie eine elektrische Ladung in der Luft, die sich allmählich aufbaute.
    Ein schrilles Piepen erklang.
    »Oh. GPS sagt, wir sind offline ... Interferenzen oder so was ...«
    Ein Anflug von Panik lag in Iversons Stimme, und jetzt wusste Gosling, dass er es sich nicht nur einbildete. Denn Iverson spürte es auch. Ein System konnte ja vielleicht ausfallen, aber alle? Und eins nach dem anderen?
    Zusammen gingen sie zum Kompasshaus. Die Nadel des Magnetkompasses wirbelte im Kreis. Auch der Kreiselkompass drehte sich und versuchte, eine Peilung zu finden.
    »Jesus«, murmelte Iverson.
    7
    »Siehst du?«, meinte Fabrini, als er und Menhaus in ihrer Kabine saßen und Cook vor sich hin schnarchte. »Ich wusste doch, dass diese Scheiße einen Haken hat. Ich wusste es, verdammt. Hab ich dir nicht gesagt, dass ein Haken an der Sache sein muss?«
    Menhaus nickte. Mit schläfrigen Augen beobachtete er die Rauchwolken, die er ausstieß. »Das hast du. Ja, Mann, das hast du.«
    »Und ich hatte recht, verdammt. 15.000 für was? Drei Wochen Arbeit? Klar, das ist das, was er uns erzählt hat. Aber was er uns nicht erzählt hat, ist die Scheiße mit den Giftschlangen und Blutegeln und menschenfressenden Alligatoren.«
    »Krokodile. Kaimane. Cushing sagt ...«
    »Mir doch egal, wie die Viecher heißen. Sie fressen einen so oder so auf.«
    Menhaus kaute auf seiner Unterlippe und strich sich über den Schnurrbart. »Saks sagt, da, wo wir hingehen, ist es nicht so schlimm.«
    »Mir scheißegal, was er sagt.«
    »Aber wir arbeiten nicht an einer Brücke. Wir sind nicht mal am Wasser, hat er gesagt. Jedenfalls nicht zu nah.«
    Fabrinis dunkle Südländerhaut lief rot an. »Hör dir mal selber zu, du Idiot. Der Kerl würde uns doch alles erzählen. Ist dir aufgefallen, dass er nichts von dieser Scheiße erwähnt hat, bis wir hier mitten auf diesem beschissenen Meer rumschwammen? Wenn er uns das vor der Abfahrt erzählt hätte, wäre doch keiner, der halbwegs bei Trost ist, mitgefahren!«
    »Schätze, du hast recht.«
    »Da kannst du einen drauf lassen.« Er streifte sich die Schuhe von den Füßen und warf sie an die Wand. Ein paar Schuppen grauer Farbe blätterten ab. »Mann, manchmal wünschte ich mir, ich hockte immer noch im Bau.«
    Menhaus sagte nichts. Er dachte an Talia, seine Frau, die ihm nie Kinder geboren hatte. Sie hatte eine spitze Zunge und einen Arsch so groß wie ’n Schulbus. Er dachte an diesen Arsch, dachte daran, wie er ihm fehlen würde, wenn etwas schiefging. Jetzt im Moment konnte er sich nichts Schöneres vorstellen, als sich von ihr als fauler, nichtsnutziger Waschlappen beschimpfen zu lassen. Beim Gedanken daran kamen ihm fast die Tränen.
    »Von jetzt an, Kumpel«, sagte Fabrini, »werden du

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