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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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im Sonnenlicht. Flocken lösten sich von ihm, Teile zerfielen zu Staub und rieselten auf den Boden wie Sandkörner. Einer seiner Arme fiel ab und zerplatzte auf dem Boden zu kleinen Stücken und Krümeln, als sei er aus Lehm gemacht. Aus sehr trockenem Lehm. Vermutlich lag es am Kontakt mit dieser Atmosphäre, nach Jahrhunderten in jener anderen.
    Während sie zusahen, zerfiel Fabrini immer mehr, bis er einem Haufen Dreck aus dem Beutel eines Staubsaugers glich.
    Menhaus sah so schlaff aus, als hätten seine Knochen sich in Gummi verwandelt. Er konnte kaum das eigene Gewicht halten, kauerte nur da. Ausgelaugt, besiegt und gebrochen, die Augen bleich und verletzt.
    »So viel zu Fabrini«, sagte Saks.
    Diese Bemerkung erweckte Menhaus wieder zum Leben. Er sprang auf. Seine Augen glühten mit einer fast animalischen Wildheit. Das war zu viel – erst Cook, dann Pollard und jetzt Fabrini. Er ging auf Saks zu. Ging hin und schlug ihn mitten ins Gesicht. Fast wäre Saks zu Boden gegangen. Blut lief ihm aus dem Mund.
    »Du!«, schrie Menhaus. »Du wusstest, dass so etwas passiert, und du wolltest, dass es passiert!«
    Saks nickte. Dieser niederträchtige, blutende Dämon.
    Und dann fielen er und Menhaus mit Klauen und Zähnen übereinander her. Sie schlugen und traten und bissen sich, und George und Cushing konnten sie nur mit vereinten Kräften trennen. George musste Saks dreimal schlagen, bevor er zurückwich, und Cushing warf Menhaus zu Boden.
    »Du bist tot«, zischte Saks Menhaus an und spuckte dabei Blut. »Du bist ein toter Mann, du gottverdammte Schwuchtel! Ich bring dich um! Ich schwör bei Gott, ich bring dich um!«
    Das mochte an Menhaus oder George oder beide gerichtet sein, schwer zu sagen. Elizabeth stand kopfschüttelnd daneben, nicht unbedingt überrascht vom Verhalten der Männer, aber enttäuscht.
    »Lassen Sie uns gehen«, sagte sie. »Mir reicht es.«
    Ein vernünftiger Vorschlag.
    Aber Menhaus war noch nicht fertig. Er stand auf, mit der 45er in der Hand. Sie musste George während des Gerangels aus der Tasche gefallen sein, und jetzt hatte Menhaus sie. Er richtete die Pistole auf Saks, und George und Cushing wichen zur Seite.
    »Was hast du damit vor, Schlappschwanz?«, fragte Saks.
    Menhaus demonstrierte es. Er drückte den Abzug und schoss ihm in den Bauch.
    Saks keuchte, und eine Blume aus Blut erblühte an seiner Vorderseite. Rote Tropfen rannen durch die verkrampften Finger. Er taumelte zurück, schien zu fallen, doch dann wankte er zur Tür. Sie hörten, wie er fluchend und stöhnend den Niedergang hinaufstolperte.
    George schlug Menhaus ins Gesicht. Der ließ die Pistole fallen.
    »Er hat es nicht anders gewollt«, sagte Menhaus nur. »Und er hat es nicht besser verdient.«
    Und George, der sich von den Zehen bis zu den Augenbrauen wie betäubt fühlte, dachte: Ja, genau so ist es!
    22
    Sie konnten Saks nicht finden.
    Sie suchten über eine Stunde und durchkämmten das gesamte Schiff. Und auch wenn ihre Gedanken noch immer finster und ihre Stimmung grau wie ein wolkenverhangener Novemberhimmel war, tat es ihnen gut, aus dem Raum herauszukommen, fort von den Überresten von Pollard und Fabrini und diesem furchterregenden Außerirdischen. Und nach Saks zu suchen, etwas zu tun zu haben, das tat ihnen noch besser.
    Doch schließlich gaben sie auf.
    Elizabeth sprach vor den Überresten von Pollard und Fabrini ein paar Worte, und alle neigten den Kopf und erinnerten sich an Erlebnisse, über die sie schmunzeln mussten, und an andere, die sie zum Weinen brachten. Aber hauptsächlich neigten sie deshalb den Kopf, weil die Schwerkraft sie nach unten zog und sie sich nur mit äußerster Anstrengung aufrecht halten konnten.
    »Okay«, meinte George schließlich. »Lasst uns von hier verschwinden.«
    Sie stakten das Boot durch das dichte Nebelwabern zurück zur Mystic, vorbei an den Kadavern gestrandeter toter Schiffe. Sie wechselten sich an den Stangen ab, sagten sehr wenig und dachten sehr viel.
    Als sie eine Pause einlegten und sich mit zitternden Fingern die Zigaretten anzündeten, berichtete George Cushing von seiner Theorie – dass Fabrini möglicherweise Tausende von Jahren an jenem anderen Ort allein gewesen war, auch jetzt noch, sein Geist außerstande zu sterben, auf ewig konserviert wie in einem mit Alkohol gefüllten Präparatebehälter.
    »Ja«, nickte Cushing, »so etwas Ähnliches habe ich mir auch gedacht. Die Zeit – sie ist auf der anderen Seite nicht dieselbe wie hier.«
    »Aber wo hat

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