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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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wisst, dass er es früher oder später versuchen wird. Früher oder später wird er was Dummes tun, und ich muss ihn töten. Bringen wir’s doch hinter uns! So eine stinkende Ratte wie er ist für euch Jungs nur eine Belastung. Für uns alle. Komm schon, Fabrini, sei ein Held.«
    Fabrini bewegte sich nicht, und Saks kicherte.
    »Hab ich von einem Spaghettifresser nicht anders erwartet.«
    »Es reicht!«, warnte Cook.
    »Sei still, Cook. Hör auf, die Stimme der Vernunft zu spielen. Mir machst du nichts vor. Ich habe dich durchschaut. Ich erkenne einen hinterhältigen Killer, wenn ich einen sehe. Oh ja. Ich kenne dich. Ich weiß, was du vorhast.«
    »Komm schon, Saks«, sagte Menhaus ohne sonderlichen Enthusiasmus.
    Aber Saks lächelte nur. Lächelte und wartete darauf, dass sie ihren Zug machten. Denn früher oder später würden sie es tun. Und Crycek konnte ihn am Arsch lecken, denn man brauchte keinen Teufel, um Männer dazu zu bringen, sich wie Tiere zu benehmen. Es lag in ihrer Natur.
    Und Saks wusste das nur zu gut.
    21
    Cushing konnte es kaum glauben, als das Floß in Sicht kam.
    Er schaute noch einmal hin, schielte mit zusammengekniffenen Augen in diese Kuppel aus funkelndem, wütendem Nebel, davon überzeugt, es mit einem Trugbild zu tun zu haben. Aber es war kein Trugbild, denn Soltz bemerkte es auch. Absolut real, ebenso wie die Männer, die zu ihnen herüberwinkten.
    Nein, die Rettung war es eigentlich nicht, aber nach den endlosen Stunden auf dem Lukendeckel kam es ihnen genau so vor.
    »Ich schätze ... ich schätze, wir werden wohl doch nicht auf diesem Lukendeckel sterben«, stammelte Soltz, wieder einmal um seinen weinerlichen, pathetischen Tod gebracht.
    Schnell begannen sie, dem Floß entgegenzupaddeln.
    Als Cushing es zum ersten Mal registrierte, diesen Umriss, der aus dem Nebel getrieben kam – da rechnete er natürlich mit dem Schlimmsten. Auch wenn er zunächst nicht genau sehen konnte, worum es sich handelte – nur ein Schatten, der sich vor einem gelben und grauen Hintergrund bewegte –, lief seine Vorstellungskraft sofort auf Hochtouren. Er hatte damit gerechnet, dass sie jetzt zu sehen bekamen, was wirklich dort im Nebel lauerte.
    Manchmal war es einfach großartig, wenn man sich irrte.
    Als sie dem Floß näher kamen – oder es ihnen –, erkannte er George Ryan und Gosling, den Ersten Offizier der Mara Corday . Definitiv die beste Gesellschaft, die er sich wünschen konnte.
    »Ihr seid spät dran«, sagte George, als er ihm die kleine Leiter zum Floß hinauf half. »Ihr hättet wenigstens anrufen können. Ist das denn zu viel verlangt?«
    Cushing lachte. Er lachte laut und von Herzen, als wäre es das Lustigste, was er je gehört hatte, und vermutlich war es das auch. Es bescherte ihm einen misstrauischen Blick von Gosling, der wahrscheinlich glaubte, dass er ebenfalls überschnappte, aber damit konnte er leben. Nach all den Stunden auf dem Wrackteil, nur in Gesellschaft von Soltz’ Gejammere, war einem Mann ja wohl ein gewisses Maß an freudiger Erleichterung gestattet. Und Soltz – seinem Charakter treu – lamentierte die ganze Zeit, während Gosling ihn an Bord zog.
    Das Floß war groß und geräumig, stellte Cushing fest, und hätte ohne Gedrängel Platz für zwölf Menschen geboten. Gut so, denn im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als seine Beine auszustrecken, ohne befürchten zu müssen, dass sie angenagt wurden.
    Nachdem George ihnen eine schnelle Zusammenfassung ihrer misslichen Lage gegeben hatte – wobei er bestimmte unangenehme Erlebnisse mit Riesenaalen und leuchtenden Fischen ausklammerte –, legte Soltz los.
    »Wir müssen tagelang getrieben sein«, berichtete er und putzte seine Brille mit einem Hemdzipfel. »Wenn nicht sogar länger – ein einziger endloser Fiebertraum. Für Cushing und mich ist es nur eine verschwommene Erinnerung. Ja, ich bin ziemlich sicher, dass unser letzter Atemzug kurz bevorstand.«
    Gosling starrte ihn nur an.
    Nachdem man sie mit gefriergetrockneter Nahrung und etwas Wasser, das nach der langen Lagerung in Plastikflaschen etwas abgestanden schmeckte, versorgt hatte, ließ die Aufregung über diese neue Wendung der Ereignisse zumindest so weit nach, dass sie sich etwas entspannen und ausgiebig über ihre Lage diskutieren konnten.
    Und nachdem alles beredet war – was gab es da noch zu sagen? Sie wussten weder, wo sie sich befanden, noch, ob sie jemals durch Glück oder Vorsehung wieder von hier wegkamen.
    »Wir können

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