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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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knirschenden Zähne vereinte.
    Der Psychopath grinste noch breiter. Seine Zähne blickten Johnny ekelerregend an. Er streckte eine entstellte Hand aus und flüsterte barsch: »Bruder …«
    Johnny torkelte davon. Er stolperte durch das hohe Gras, verdrängte die Schmerzen, die durch seinen Körper schossen. Eine graue Wolke des Terrors füllte sein Blickfeld aus. Er atmete schnell und keuchend. Hinter sich konnte er die schlurfenden Füße des Wahnsinnigen hören und er flehte leise panisch, Oh Gott, hilf mir! Er warf einen Blick auf Judsons Auto, das etwa fünf Meter entfernt stand, sein zerschmettertes Fenster leuchtete matt unter der weichen Innenraumbeleuchtung, die aufgrund der offenen Tür brannte, aus der er vor Stunden geflohen war.
    Er schlitterte die Einfahrt hinunter. Eine kleine Staubwolke stieg um ihn auf. Von hier konnte er sehen – oder so vermittelte es ihm sein gequälter Verstand – dass jemand auf dem Rücksitz des Autos saß.
    Taumelnd ging er an der Seite des Autos entlang, bückte sich und schaute hinein.
    Die Gestalt auf dem Rücksitz drehte sich ihm zu.
    Johnny schreckte zurück. Es folgte ein Aufblitzen von Wiedererkennung, das Johnny aber in diesem Moment ablehnen musste … doch dann sprang die Gestalt über den Sitz und schob sein Gesicht durch das zerbrochene Fenster.
    Nein! Es war Andrew Judson … und dennoch war es unvorstellbar, dass es sich bei diesem Wesen trotz seiner grässlichen Ähnlichkeit tatsächlich um den freundlichen Anwalt handeln konnte, den Johnny zuvor getroffen hatte; eigentlich gab es keine Möglichkeit, das er am Leben sein konnte … oder eigentlich menschlich. Seine Brust war ein geöffneter Hohlraum. Johnny konnte die weißen Knorpel seines Brustkorbs sehen, der sein regungsloses Herz einkesselte. Seine Lungen, blau und schleimig, hingen leblos auf dem aufgeblähten Ballon entblößter Eingeweide. Sein Gesicht, größtenteils intakt, war weiß und schrecklich aufgedunsen. Seine Lippen waren blutverschmiert, Zähne hingen zu einer widerlichen Fratze heraus.
    Seine Arme schossen aus dem zerbrochenen Fenster. Glassplitter rissen in die breiige Haut seiner Unterarme. Seine greifenden und packenden Hände waren mit tiefen Fleischwunden übersät.
    Keuchend und schnaufend torkelte Johnny rückwärts an das Haus. Schmerzen schossen wie aus einer Pistole abgefeuert durch ihn hindurch. Ihm blieb die Luft weg. Er fasste sich an die Brust, seine Narbe brannte so schmerzhaft, als würde man die Form mit einer Rasierklinge nachfahren. Das Judson-Wesen starrte ihn mit trüben gelbbraunen Augen an. »Bruder …«, stöhnte es und streckte beide Hände wie ein Baby aus, das auf den Arm genommen werden wollte.
    Johnny trottete am Haus entlang, sein Herz tuckerte wie eine Lokomotive in seiner Brust. Das Judson-Wesen war jetzt zur Hälfte aus dem Autofenster draußen. Glasscherben ritzten in seine entblößten Eingeweide – Johnny konnte sein Blut sehen, wie es in dunklen, leuchtenden Streifen am Auto herunterfloss. Johnny taumelte rückwärts über den rissigen Pfad und beobachtete entsetzt, wie das Wesen im Sturzflug aus dem Fenster auf den Boden krachte; ein Strang kleiner Gedärme verfing sich an einer Glasscherbe am Fensterrahmen wie ein Faden eines Pullover. Mit eingefallenen Augen schaute es zu Johnny auf, Arme und Beine verdreht und nach dem Gleichgewicht rudernd, als es versuchte, sich aufzurichten. Es öffnete seinen Mund. »Bruder …«
    Johnny erreichte die Vorderseite des Hauses. Auf wackeligen Beinen wich er weiter zurück. Das kann nicht passieren, es kann einfach NICHT . Einen Augenblick überlegte er, ob es sich um eine Halluzination handelte, ein starkes Anzeichen von posttraumatischer Belastungsstörung, die ihm einen lebenslangen Aufenthalt in irgendeiner Einrichtung mit Backsteinmauern garantierte – es schien eine bessere Alternative zu sein, als das alles als real zu akzeptieren. Aber Judson und nun der Psycho – einst tote Menschen, jedoch jetzt schrecklich lebendig – waren äußerst real , sie liefen gebückt in der von Unkraut überwucherten Einfahrt herum, zugreifende Arme und offene Münder und Verletzungen, die immer noch frisch waren und im hellen Mondlicht schimmerten.
    Johnny kreischte. Das Psycho-Wesen torkelte ihm hinterher. Das Judson-Wesen kämpfte mit dem Strang Gedärme herum, der es immer noch an das Auto anleinte.
    Johnny wirbelte herum und rannte in die Nacht hinein, Kopf gesenkt, Arme ruderten vor und zurück, als er sich an den

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