Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
Vom Netzwerk:
Bewusstsein den Schatten der blutigen Männerhand, die die absolut gleiche schreckliche Straftat durchführte … diese zielgerichtete Handlung, die in Anbetracht ihrer Pflicht, Johnnys Leben und Eds sterbende Seele zu retten, so richtig, so akzeptabel war …
    Ihre sterbenden Seelen …
    »Ahg!« , schrie der Fahrer wieder, dann brach er mit dem Gesicht nach vorn auf dem Küchenboden zusammen. Aus seinem Auge strömten Blut und klare Flüssigkeit heraus, sein Körper zuckte, als würde man ihn mit Strom aufladen. Mary bückte sich und riss das Messer heraus … und rammte es wieder in ihn hinein, dieses Mal in sein Herz. Sie drehte es und schaute einen Augenblick zu, wie das Blut aus seinen Wunden sprudelte, wie sein Körper erstarrte und der letzte Atemstoß aus seinen Lungen pfiff.
    Und dann war alles still. Sie kramte die Schlüssel des Mannes aus seiner Jackentasche heraus (vorsichtig, um nicht zu viel Blut an ihre Hände zu bekommen; sie wollte kein Stirnrunzeln verursachen), dann wich sie zurück, bewusst, fast friedlich, und lauschte dem Geräusch ihres keuchenden Atems, der aus ihren Lungen drang. Sie drehte sich um, bückte sich und küsste Ed lächelnd auf seine kalte, stinkende Wange. »Das war für dich, Liebling … und für Johnny.«
    Als wäre nichts geschehen, legte sie dann ihre Tasche auf Eds Schoß und rollte ihn in den Flur hinaus, nur einmal stehen bleibend, um den weichen, vergänglichen Trost der Feder zu fühlen.

Kapitel 31
    08. September 2005
    22:04 Uhr
    Nur vom Mondlicht geführt suchte Johnny Zuflucht in der fremdartigen Umarmung der Nacht. Seine Beine bewegten sich, und seine Arme ruderten. Ein Schwindelgefühl strudelte in seinem Kopf herum, eines aus Erschöpfung, Müdigkeit und Schmerzen.
    Irgendwann hinterfragte er, ob er noch so auf der Erde existierte, wie er es immer gekannt hatte, ob er immer noch ihre Luft einatmete und ihre lebendigen Rohstoffe konsumierte. Dann fragte er sich, ob er jetzt in einer anderen Ebene der Realität existierte, wo Feuer brannte, und die Toten die Erde bewanderten, Vergeltung denen gegenüber suchend, die von einer höheren Macht hierhergetrieben wurden.
    Es gibt keinen Gott, Mary. Es gibt keinen Gott …
    Die dunkle Straße, die er entlangging, war endlos, auf beiden Seiten von Weizenfeldern und raschelndem Unkraut begrenzt. Darüber hinaus erfüllte eine endlose Symphonie von Grillen die Luft und übertönte die Wahrscheinlichkeit, Schritte auf der Straße zu hören.
    Nach unzähligen Minuten drang ein Geräusch in sein geschwächtes Bewusstsein: Ein Automotor. Ein Schwall heller Lichter erschien auf der Straße und nagelte ihn wie einen flüchtigen Sträfling fest.
    Johnny versuchte nicht stehen zu bleiben. Er eilte langsam und taumelnd weiter, seine Augen suchten die Straße vor ihm ab, ihre Leere wurde von den näher kommenden Autoscheinwerfern beleuchtet. Als würde ihn eine unsichtbare Macht zwingen, sprang er auf die Seite und wartete darauf, dass das Auto vorbeifuhr. In seiner Tasche schienen sich die Plastikbeutel, in denen die Feder und Eds Nachricht steckten, leicht zu verschieben.
    Ja, und tote Menschen erwachen wieder zum Leben. Und wenn ich mich umdrehe, ist hinter mir vielleicht gar kein Auto. Ich verliere den Verstand …
    Aber da war ein Auto. Es bremste neben ihm ab, Erdboden und Kieselsteine knirschten wie Sand unter seinen Reifen. Fast am Hyperventilieren blieb Johnny stehen und bückte sich, Hände auf die Knie gestützt.
    Das Auto hielt an, der Motor lief im Leerlauf. Johnny konnte hören, wie das Beifahrerfenster heruntergekurbelt wurde, und als er zur Seite schaute, sah er eine rote Limousine.
    Eine Stimme ertönte: »Hey … geht es dir gut?«
    In Johnnys Kopf: Das kommt darauf an … sind Sie tot oder lebendig? Es kam ihm vor, als würde er abwechselnd in Realität und Unwirklichkeit eintauchen; er starrte in das Auto, lauschte dabei den Grillen und dem sanften Brummen des Automotors. Wenn Andrew Judson mich aus diesem Auto anspringt, falle ich tot um, genau hier auf dieser gottverdammten Straße. Und dann, wer weiß? Vielleicht erwache ich auch wieder zum Leben . Aber es handelte sich nicht um Andrew Judson. Oder um den Psycho. Im Bild des Mondlichts und der zerrissenen Schatten sah er, wie sich ein Mann – einer, der sehr wohl lebendig war, keine Eingeweide oder Blut auf seinen Kleidern – über den Sitz beugte. Er war alt, um die 60 Jahre, mit einem grauen Oberlippenbart und einer Red-Sox-Mütze auf dem Kopf. Unter dem

Weitere Kostenlose Bücher