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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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einer Scheune – einer Scheune – an der Wand über einer alten Stereoanlage. Rechts stand ein Regal voller Nutztierfiguren aus Keramik.
    »Bitte … was geht hier vor?«, fragte er.
    »Wir wollten dich das Gleiche fragen«, erwiderte Henry und schaute Johnny scheinbar sehr fasziniert an. »Bist du verletzt?«
    Tote Männer sind hinter mir her …
    Johnny schüttelte den Kopf. »Ein paar Kratzer und blaue Flecken …« Er trank noch etwas Wasser und fragte sich, ob er diesen Augenblick der Sicherheit mit seiner Geschichte von den Männern, die von den Toten auferstanden waren, gefährden sollte. Stattdessen beschloss er, den Anschein von Vernunft zu bewahren, und sagte: »Etwas Schreckliches ist passiert.«
    Henry nickte grimmig. »Ich weiß.«
    Johnny blickte zu Henry auf und erkannte jetzt bestürzt, dass das, was in Gottes Namen hier vorging, noch lange nicht vorbei war. In Wirklichkeit war es wahrscheinlich erst der Anfang. Und das jagte ihm Angst ein … auf eine Weise, die perplex und bestimmt war, als befände er sich in einem Traum, würde nackt an einer viel befahrenen Straßenkreuzung stehen und wissen, was er tun müsste, aber wäre unfähig, es zu tun.
    Henry fügte hinzu: »Du kannst dich frischmachen, etwas essen, und dann reden wir über alles, was vor sich geht, okay, Bryan?«
    Johnny nippte an dem Wasser, dann antwortete er: »Johnny … mein Name ist Johnny Petrie.«
    Henry stutzte. Er schaute kurz zu dem Mann hinüber, der Johnny hergefahren hatte, dann wieder zu Johnny.
    »Aber …«, fuhr Johnny fort, »ich bin Bryan Conroy.«
    Henry nickte verständnisvoll, Lippen gespitzt. »Du siehst genauso so aus wie dein Vater.«
    »Das habe ich schon gehört.«
    Henry kniete sich hin und legte eine Hand zart auf Johnnys Oberschenkel. Sofort spürte Johnny eine warnende Anspannung in seiner Brust, der er mit einem langen, tiefen Atemzug entgegenwirkte. »Johnny«, sagte Henry, »ich muss alles hören, was dir zugestoßen ist. Das hilft mir dabei zu entscheiden, was als Nächstes zu tun ist, obwohl ich ahne, was vor uns liegt.« Er stockte, dann fügte er hinzu: »Ich brauche deine Hilfe, mein Sohn. Kannst du mir helfen?«
    Natürlich wusste Johnny nicht, was er von der Situation halten sollte. Der gesunde Menschenverstand verriet ihm, dass er auf eine Mitfahrgelegenheit zum nächstgelegenen Busbahnhof bestehen und schleunigst aus Wellfield verschwinden sollte, für immer … aber sein Herz sagte ihm etwas anderes. Hier ging etwas Böses vor sich – das wurde ihm äußerst bewusst, als er mit Andrew Judson zum ersten Mal das Haus betrat. Es war in sein Zuhause in Manhattan eingedrungen und hatte sich ihm durch Judson und den Psycho gezeigt. Und höchstwahrscheinlich würde es ihm nach Hause folgen, sollte er sich entschließen zu gehen.
    Er schaute in Henrys flehende, graue Augen, auf seine faltige Haut. Der Mann hatte scheinbar tatsächlich die Absicht, ihm zu helfen, trotz seiner nicht näher beschriebenen Motive.
    Johnny nickte, da er zu diesem Zeitpunkt keine andere Alternative sah, als sich den Feinheiten zu unterwerfen, die ihm angeboten wurden. Vor Angst und Unsicherheit zitternd sagte er:»Ich werde Ihnen helfen, aber bitte, sagen Sie mir … was zum Teufel hier los ist?«
    Scheinbar nervös und insgeheim zufrieden lächelte Henry. »Okay.«

Kapitel 32
    08. September 2005
    22:29 Uhr
    Verhängnisvoll einfach.
    So verlief für Mary Petrie die Reise vom dritten Stock zum Gehsteig. Sie war drinnen niemandem begegnet und genau wie sie angenommen hatte, unternahmen die Passanten nichts weiter, als bei dem seltsamen Geruch in der Luft die Nase zu rümpfen. Ja, sie schauten sich alle um und starrten sogar den eingewickelten, an den Rollstuhl gefesselten Mann an, der eine Sonnenbrille und Mütze trug, aber sie liefen bald weiter (obwohl Mary fast sicher war, dass sie so ihre Vermutungen hatten, besonders der ältere Mann, der anfing, laut zu würgen). Vielleicht schoben sie die Schuld auf den Müll oder Hundekacke oder tote Ratten, die in einem nahegelegenen Kanal versenkt waren. Selbst Mary, deren neuentdecktes Bewusstsein Eds verfaulenden Zustand als »natürlich« ansah, hatte sich vorgestellt, dass man ein paar Mal Bleichmittel anwenden müsste, um den Aufzug des Gebäudes von dem fast sichtbaren Gestank zu befreien.
    Sie benutzte die Fernbedienung am Schlüssel des Fahrers, um die Schiebetür an der Seite des Minivans zu öffnen. Auf dem Türrahmen neben einem gängigen Behindertenlogo befand sich

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