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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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nickte, fügte dann hinzu: »Okay, wir sind in fünf Minuten da.«
    Er klemmte das Telefon wieder an seinen Gürtel und verschob dabei seinen Gurt. »Ich bringe dich zu jemandem.«
    »Zu wem?«, fragte Johnny. Aus dem Nichts wurde ihm plötzlich schwindelig; er atmete schneller und musste sich an die Brust fassen. Panikattacke, von Mary geerbt … nein, Moment, Mary ist nicht meine Mutter. Irgendeine andere Frau namens … namens Conroy ist meine Mutter. Oh Gott!
    »Jemand, der dir helfen wird.«
    »Mir helfen …«
    »Jemand, der dich erwartet hat.«
    Sein Herz fing wild zu pochen an. Er bekam Gänsehaut auf seinen Armen. Der Schwindel verwandelte sich jetzt in Benommenheit. Sein Körper war gelähmt: Eine gleichmäßige Kombination aus Schock und Lethargie überfiel ihn. Sein Kopf fiel nach vorn, als wäre er an Bindfäden gebunden, und ein faseriges Grau sickerte in sein Sichtfeld. Er trieb darauf zu …
    Und in seiner Ohnmacht sah er sich in der Scheune, am Fuß der durchgebrochenen Stufen, wie er in die Dunkelheit starrte und fünf selbstgebaute Kruzifixe sah, die schief aus dem harten Boden ragten. Daran genagelt waren die Körper eines Mannes, einer Frau, eines Mädchens, eines Jungen, und … am kleinsten hing etwas anderes, kein Mensch … und sie waren alle lebendig, starrten ihn mit ihren vorgewölbten Augen und blutigen Gesichtern an, riefen ihm zu, sich ihrem Bestreben anzuschließen … er versuchte zurückzuweichen, aber plötzlich schoss ein graues Schattenkörperteil aus der Dunkelheit und packte ihn am Arm …
    Er schrie.
    Schnellte hoch.
    Sah sich um.
    Das Auto hatte angehalten, und seine Tür stand offen. Ein anderer Mann ungefähr im gleichen Alter wie der, der ihn mitgenommen hatte, packte ihn vorsichtig am Arm.
    »Es ist okay, es ist okay, ich bin hier, um dir zu helfen.«
    Johnny rang nach Luft, sein Verstand spielte verrückt. Tote Männer sind hinter mir her! Er leckte mit seiner trockenen Zunge über seine spröden Lippen. Das faserige Grau, das über ihn gekommen war, schlich sich immer wieder in sein Sichtfeld. Sein Hemd war zerrissen und bis zu seinem Hals hochgeschoben.
    »Mein Name ist Henry Depford, und ich bin hier, um dir zu helfen.«
    Johnny nickte, unfähig, die Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben. Tote Männer jagen hinter mir her! Er atmete ein paar Mal tief durch, um die Benommenheit zu besiegen, dann stand er mühsam auf und folgte dem Mann. Ihm wurde schlecht (instinktiv zog er sein Hemd wieder über den Bauch), und er hatte das Gefühl, er würde sich übergeben, doch war es schnell vorüber. Beide Männer halfen ihm und beleuchteten mit einer hellen Taschenlampe den kurzen Weg zu einem Haus. Ungeziefer flatterte scharenweise um das Licht.
    »Komm nur herein«, sagte der Mann und führte Johnny die Verandastufen hinauf. »Hier bist du sicher.«
    Sicher! Sicher! Sicher vor den toten Männern, die hinter mir her sind!
    Bruder …
    Der Mann, Henry, führte Johnny in ein Wohnzimmer mit zwei blau karierten Sofas und einem schimmernden Holzdielenboden. Die kühle saubere Luft drinnen war erfrischend, was ihm das Gefühl vermittelte, etwas mehr mit der Welt verbunden zu sein … mit einer Welt, in der nur freundliche lebendige Menschen existierten.
    Er blickte nach vorn und bemerkte eine Frau, die im Eingang zu einer Küche stand. Sie hatte goldbraunes Haar und hellblaue Augen, die Johnny durch eine Brille mit Drahtgestell anstarrten. Sie trug einen Bademantel mit einer aufgestickten Rose. In ihren Händen hielt sie ein Nudelholz; da es an einem verlockenden Aroma mangelte, nahm Johnny an, dass es sich um ein Mittel zur Selbstverteidigung handelte. Es schien ihr ganz und gar nicht zu passen, dass ein schmutziger Fremder in die Privatsphäre ihres Zuhauses eindrang.
    »Steh nicht einfach nur da, Teresa«, sagte Henry. »Hole ihm etwas Wasser!«
    Die Frau verzog das Gesicht und verschwand in die Küche. Die beiden Männer setzten Johnny in einen Stuhl neben einem kleinen runden Tisch. Johnny blickte zu den beiden Männern auf, die nervös hin und her liefen und scheinbar ungeduldig darauf warteten, dass die Frau mit einem Glas Wasser zurückkehrte. Das tat sie bald und reichte es ihrem Ehemann, der es dann Johnny gab.
    »Trink aus, mein Junge. Mrs. D. wird dir etwas zu essen machen – du musst Hunger haben.«
    Johnny trank das Glas Wasser, und Teresa – Mrs. D. – füllte es wieder auf, wenn auch zögerlich. Er schaute sich in dem Zimmer um. Geradeaus hing eine Gobelinstickerei

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