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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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nur beauftragen, mit den notwendigen Papieren den rechtlichen Überfall einzuleiten, der in einem kurzen und schmerzlosen Untergang für diejenigen enden würde, die das Land erwerben wollten. Ein flinker Wirbelsturm der Gesetzmäßigkeit, aber letztlich würde die Farm unberührt bleiben, sehr zum Gefallen der Einheimischen, die sich ziemlich an das angenehme Stück Natur gewöhnt hatten, das an das Stadtzentrum angrenzte.
    Der 13-Jährige Daniel Conroy kannte von Wellfield wenig, was über das Grundstück seines Vaters hinausging. Die Straße, auf der er heute lief, war eine der wenigen Vertrauten, die Breton Road, mit ihren vielen Kurven und regelmäßig geweißten Zäunen, die die Häuser der meist gesichtslosen Nachbarn umgaben. Briefkästen häuften sich an den Straßenecken wie Faulenzer; Unkraut und Reben verkeilten dicht und wild ihre Sockel. Bienenschwärme schwebten über ihnen.
    Daniel erreichte die Ecke der Breton und ging nach links über eine Holzbrücke, die in die Rollingwood führte. An beiden Seiten der Brücke war ein klappriges, verwittertes Geländer angebracht, sein Versprechen auf Schutz eine nichtüberzeugende Warnung. Unten sickerte knöcheltiefes Wasser leise über das steinige Flussbett, eine erholsame Kulisse für seine gestressten Gedanken.
    Links von ihm, an der Ecke der Rollingwood und Center Street, befand sich die öffentliche Schule von Wellfield. Aus Zement und Ziegelsteinen gebaut stand sie auf einem offenen Feld nördlich der Eisenbahnschienen, wo Güterzüge durchschossen, die mit auf Wellfields Farmen gepflanzten Feldfrüchten beladen waren. Irgendwo zwischen Wellfield und Skowhegan gab es einen Bahnhof, aber Daniel hatte ihn noch nie gesehen, obwohl er wusste, dass er dort war, da die Züge aus der Ferne mit ihrem Pfeifen ihre Ankunft ankündigen würden.
    Ungefähr 50 Kinder auf dem Spielplatz standen aufgereiht am Rand des Basketballfeldes und warteten darauf, dass der Güterzug vorbeifuhr. Daniel beobachtete sie, und als der Zug verschwunden war, liefen sie auseinander und widmeten sich wieder ihren Spielen. Freunde , nahm Daniel an. So ist das, wenn man Freunde hat.
    Ein großer Mann in blauem Nylon-Jogginganzug kam aus dem Seiteneingang der Schule. Er blies in eine Pfeife, die an einem Faden um seinen Hals hing. Daniel zuckte zusammen und wich auf der Straße ein paar Schritte zurück. Die Kinder stellten sich in einer Schlange auf, um wieder hineinzugehen, und Daniel hasste sich augenblicklich dafür, solche Angst zu haben. Wovor habe ich überhaupt Angst?
    Da ist nichts, wovor ich Angst haben muss.
    Abgesehen von meinem Vater.
    Nachdem die Kinder im Gänsemarsch wieder in die Schule gegangen waren, drehte sich Daniel traurig um und führte seinen Weg in die Stadt fort, dabei fummelte er oft an dem Fünf-Dollar-Schein in seiner Tasche herum, um sicherzustellen, dass er noch da war. Über ihm kreiste ein Schwarm Spatzen, sie flogen in Formation wild umher und schienen ihn mit ihren Vor- und Rückwärtsbewegungen zu verspotten: Hey, schaut euch den fetten Burschen an! Seine Mommy und sein Daddy haben ihn endlich mal aus dem Haus gelassen!
    Er erreichte das Ende der Straße, dann bog er links in die Main Street ab. Hier gab es Geschäfte, so weit sein Auge sehen konnte. Sie reihten sich an beiden Seiten der Straße aneinander, jedes anders verkleidet, Schilder, die er sogar lesen konnte, schmückten die Fenster: Kommen Sie herein, wir haben geöffnet! , und Rezepte werden hier eingelöst . Er konnte den großen Zementbrunnen in der Mitte der Main sehen, seine drei dicken Bären gossen Wasser aus ihren Handflächen, die sie wie eine Tasse formten. Auf dem Reklameschild des Wellfield-Stadtkinos stand in großen roten Buchstaben: Dirty Dancing. Vorführung: 17:30, 19:30, 21:30 . Obwohl es im Conroy-Haus keinen Fernseher gab, eine Verschwendung wertvollen Verstands, den man für Gebete nutzen könnte , wie Benjamin sagen würde, nahm Daniel an, dass es sich genau um die Art von Film handelte, die das pharisäische Feuer seines Vaters entflammen könnte. Fernseher waren des Teufels Requisite, das Kino seine Bühne.
    Daniel überquerte auf dem gelben Zebrastreifen die Straße und starrte dabei eine Gruppe älterer Kinder an, die alle verwaschene Jeans und weiße T-Shirts trugen. Sie schienen ihn zu mustern, als sie die Köpfe zusammensteckten und irgendein brennendes Geheimnis miteinander teilten. Daniel wurde plötzlich ganz heiß. Sein T-Shirt, das an jedem Fettröllchen an

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