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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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seinem Oberkörper klebte, war schweißnass. Er roch immer noch nach Rauch, wie nach verfaultem, totem Fisch, und der Geruch bildete sich scheinbar mit der Beigabe seiner Transpiration neu. Er wandte seine Aufmerksamkeit von den anderen Kindern ab (er konnte sehen, dass sie zu dritt waren, ihre Haare waren lang genug, um sie wie bei Elizabeth zu einem Dutt zu binden, obwohl er bezweifelte, dass diese Jungs nach Erdbeeren rochen), und er betrat den kühlen Innenbereich von D’Agostinos Drogerie.
    Wie kommt es, dass sie jetzt nicht wie andere Kinder in der Schule sind? Mom hatte mal irgendetwas erwähnt, dass Sommerferien wären. Wenn das stimmte, warum waren diese anderen Kinder dann in der Schule? Ich wünschte, ich würde das alles verstehen!
    Daniel erblickte sofort das Regal mit den Comicheften links neben dem Fenster und fuhr sich aufgeregt mit der Zunge über die Lippen. Dies war sein dritter Ausflug in die Stadt (alle zu D’Argostinos Drogerie), der vierte, wenn man das erste Mal mitzählte, als er mit seiner Mutter kam. Jedes Mal war er schnurstracks auf das Regal mit den dünnen, bunten Heftchen zugegangen, die 25 Cent kosteten. Jetzt war er wieder hier, drehte es gemächlich, schaute sich die Deckblätter an und fragte sich erneut, ob er sie in die Hand nehmen und durchblättern dürfte. Superman. Spiderman. Tarzan . Wer waren diese mysteriösen Charaktere und welche Rolle spielten sie in der Gesellschaft? Daniel zog in Betracht, eines zu kaufen, schließlich kostete es nur einen Vierteldollar, und würde seine Mutter wirklich merken, wenn vom Wechselgeld 25 Cent fehlten?
    Er entfernte sich von dem Regal und lief den Gang entlang, auf dem auf einem Schild oben Erste Hilfe stand. Hier schaute er eine Vielzahl von Verbänden und Salben durch, auf der Suche nach der speziellen Heilsalbe, nach der seine Mutter verlangt hatte: Bacitracin. Schließlich fand er sie und ließ sich Zeit, die Salbe aus dem Regal zu holen – er wollte wirklich, dass diese Reise noch andauerte! Schließlich weiß Gott, welches Schicksal ihn bei seiner Rückkehr nach Hause zu Benjamins brodelnder Wut erwartete.
    Er ging auf die Ladentheke zu. Dort stand eine ältere Frau, die von Kopf bis Fuß in Polyester gekleidet war, mit ausgeleierten Pantoffeln und grauen Haaren, die zu einer Beehive-Frisur toupiert waren. Sie unterhielt sich mit der Person hinter der Ladentheke, einem Mann mittleren Alters, fast übergewichtig, auf dessen Namensschild »Ted« stand. Sie quasselte von »Anna«, die nächste Woche aufs College in Bangor gehen würde. Wahrscheinlich ihre Tochter. Sie drehte sich um, schaute Daniel an und sagte: »Nun, Herr Apotheker, Sie haben einen weiteren Kunden, also gehe ich!« Sie lächelte und marschierte dann den Gang entlang, der mit »Schulbedarf« gekennzeichnet war.
    Ted lächelte Daniel an. »Du hast meinen Tag gerettet.«
    »Wie bitte?«
    »Mrs. Darmody redet zu viel.«
    Daniel grinste, unsicher, ob er wegen des kleinen Tratsches lachen sollte. Er trat an die Ladentheke und legte die Salbentube ab.
    »Ist das alles?«
    Daniel zögerte, dann fragte er: »Wie viel kostet das?«
    Ted drehte die Tube um und zeigte Daniel das Preisschild. »Zwei 49.«
    In einem Anfall von Spontanität sagte Daniel: »Nein, warten Sie!« Dann rannte er nach vorn in den Laden und schnappte sich den ersten Comic, den er zu Gesicht bekam: Supermans Feinde . Er eilte an die Ladentheke zurück, war völlig aufgeregt, kleine Schauer liefen über seine wackelnde Haut. »Ich hoffe, ich bekomme deswegen keinen Ärger.« Er legte den Comic auf die Theke und vermutete, dass er ohnehin eine gewaltige Strafe bekommen würde.
    Ted grinste und zog eine Augenbraue hoch. »Du bist der Conroy-Junge, oder?«
    Daniel nickte.
    Ted beugte sich nach vorn, Ellbogen auf die Theke. Er nahm den Comic zwischen die Finger. »Ich schlage vor, dass du keinem deiner Eltern das da sehen lässt.«
    Mit aufgerissenen und wachsamen Augen nickte Daniel erneut. »Okay.« Teds Augen funkelten, als wüsste er etwas – offensichtlich hatte der Apotheker Geschichten über seine Familie gehört. Wusste er von Osiris und der Besessenheit seines Vaters?
    Ted steckte den Comic in eine andere Tasche, dann fasste er hinter die Theke und schnappte sich einen weiteren: »Der unglaubliche Hulk«. Den steckte er auch in die Tasche. »Der ist umsonst, Junge.« Seine Augen blinzelten trocken, als würden sie unerwartet von der Sonne geblendet werden.
    Daniel war sprachlos. Er hatte noch nie

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