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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Laimo
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Mit zitternden Händen fing er an, seine Schubladen zu durchwühlen, die ganze Zeit dem …
    … Bumm … bumm … bumm …
    … zuhörend.
    Das schreckliche Geräusch von Eds leblosem Körper, der gegen die Wand im Nebenzimmer schlug. Johnny stopfte planlos Klamotten in die Tasche, Unterwäsche, T-Shirts und Socken. Aus dem Schrank holte er ein Paar Halbschuhe und einen Gürtel und legte sie auf den Stapel; um den Platz in der kleinen Tasche kümmerte er sich nicht besonders. Im Badezimmer suchte er seine Toilettenartikel zusammen; aus dem Medizinschrank nahm er sich eine Flasche Aspirin mit. Als sein Verstand forderte aufzubrechen, bevor er aus Angst oder Nervosität zusammenbrach, warf er einen Blick auf Marys umfangreiche Sammlung von Tabletten-Fläschchen, und ohne auch nur über die Rachsucht seiner Handlungen nachzudenken, schleuderte er den Inhalt mit ein paar heftigen Armbewegungen auf den Boden.
    Fast hyperventilierend starrte Johnny auf sein Werk: Überall Tabletten-Fläschchen. Manche der Fläschchen hatten sich geöffnet, ihr bunter Inhalt lag wie Bonbons aus einer Piñata am Boden verteilt. Aus irgendeiner Laune heraus kniete er sich hin und wühlte darin herum, bis er eine fand, die mit Xanax beschriftet war. Er nahm sie in die Hand und steckte sie in seine Tasche. Wahrscheinlich werde ich die brauchen.
    Ein plötzlicher Schwindelanfall bedrohte sein Gleichgewicht. Er hielt sich am Waschbeckenrand fest und atmete eine Weile tief durch. Als er sich kurz in dem Spiegelglas des Medizinschranks erblickte, der immer noch offen stand, und sein Spiegelbild direkt ansah, erkannte er erschreckenderweise, wie kreidebleich und schrecklich verängstigt er aussah.
    Er taumelte aus dem Badezimmer und lehnte sich apathisch an die Matratze seines Bettes. Schwer atmend schaute er sich ein letztes Mal in seinem Zimmer um.
    Und erblickte die schwarze Feder, die auf seinem Nachttisch lag. Sie fiel ihm mit seltsamer, unbestreitbarer Kraft auf. Er lief augenblicklich um das Bett und holte sie, den Kiel mit zwei Fingern haltend. Er brachte sie auf Augenhöhe und betrachtete sie neugierig. Sie schien jedoch auf seltsame Weise zu verlangen, dass er versprach, sie für immer bei sich zu behalten.
    Mit der anderen Hand nahm er das Foto seiner Eltern, ihr blasses staubiges Bild verstärkte den Terror, der in seinem überforderten Kopf herumgeisterte. Oh Gott, was ist nur mit ihnen passiert? Er starrte auf das Jesus-Portrait über seinem Bett. Warum haben beide so ein schreckliches Schicksal erfahren? Sind sie … verflucht worden? Deine ganzen Gebete, Mary … haben dir nicht viel gebracht.
    »Uh«, stöhnte er laut, als ihm schlecht wurde. Er nahm seine Tasche auf die Schulter, stopfte den Rahmen hinein und flüchtete dann aus dem Zimmer, sein Herz rief ihm laut zu, diesen Ort für immer zu verlassen. In der Küche stellte er die Tasche auf den Tisch. Er konnte hören, wie Eds Körper gegen die Wand schlug – in seinem Kopf pochte das Blut und füllte die schrecklichen stillen Momente zwischen den Schlägen, als er sich vorstellte, wie der Blutfleck an der Wand immer größer wurde. Er beugte sich hinunter, öffnete die untere Küchenschublade, die auf halbem Weg immer klemmte, und holte zwei kleine Plastikbeutel heraus. In einen steckte er vorsichtig die Feder. In den anderen das gelbe Stück Papier mit Eds gekritzelter Nachricht.
    Beide Beutel schob er in die Seitentasche der Tragetasche, dann machte er sich daran, das Appartement zu verlassen. Seine Schlüssel wollte er absichtlich zurücklassen. Er schwang die Tasche zur Seite, und als er nach dem Türknauf griff, erinnerte er sich an etwas sehr Wichtiges. Es ist wichtiger als alles andere, als die Feder, als Eds Nachricht, sogar wichtiger als das Leben meiner Eltern. Es ist der Grund, aus dem ich ausgewählt wurde, für immer von hier wegzugehen, ohne die Polizei zu rufen, ohne mich von meiner Mutter zu verabschieden.
    Er fuhr mit der Hand in seine Gesäßtasche und stellte fest, dass er die selbe Jeans gestern getragen hatte. Und der Brief des Anwalts mit der Telefonnummer und Adresse der Kanzlei befand sich immer noch in der Gesäßtasche. Erleichtert atmete er tief durch, weil er wusste, dass er nicht mehr in sein Zimmer musste – das rasch zu einem dunklen Loch in seiner Vergangenheit geworden war –, um ihn zu holen.
    Als er den Türknauf anfasste, erblickte er etwas anderes – etwas, das ihm auf der Fahrt nach Maine guttun könnte.
    Im Mülleimer lag die

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