Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
toll, wenn du an der Sache beteiligt wärst.«
    Jack hatte von seinem Vater schon einige Pläne gehört, wie er zu schnellem Reichtum kommen wollte, manche erfolgreich, die meisten nicht. Leider zahlten sich auch die, die anfangs Erfolg zeigten, auf die Dauer nie aus. So wartete Jonathan immer noch auf die großen Profite. Und lange, bevor sich diese realisierten, jagte er längst wieder einer neuen Idee, einem neuen Traum hinterher. Manchmal war Jacks Bruder auch daran beteiligt, zumindest am Rande. Beide glaubten stets, dass das »ganz große Geld« gleich um die Ecke auf sie wartete.
    »Es ist wirklich eine Wahnsinnsgelegenheit«, sagte Jonathan wohl zum dritten Mal, als Beejay anfing zu schreien.
    »In den Park. Park gehen. Park. Park!«
    »Gleich!« Jonathan wies ihn ein wenig gepresst zurecht, um dann wieder in die Details zu gehen.
    Beejay antwortete: »Jetzt, jetzt, jetzt!«
    »Bryan Jack!«, schrie Jonathan ihn an.
    Hinter Jonathans Jovialität ahnte Jack nervöse Anspannung. Dieses jüngste Projekt schien von großer Bedeutung für ihn zu sein, aber das waren schließlich alle bisherigen auch gewesen.
    »Jetzt gehen!« Beejay blickte Jack flehend an.
    »Ich habe ihm versprochen, mit ihm in den Park zu gehen«, erklärte Jack seinem Vater. »Wenn es heute noch klappen soll, müssen wir jetzt los.«
    »Verschieb es auf morgen.«
    »Es ist wichtig, dass man seine Versprechen hält«, erklärte Jack.
    Jonathan brachte sein Gesicht ganz nahe an Beejays heran. »Okay, kleiner Mann. Warum holst du dir nicht irgendetwas zum Spielen? Dein Dad geht gleich mit dir spazieren.«
    »Nein, Poppa.«
    »Widersprich mir nicht.«
    Beejays Miene verfinsterte sich.
    »Und denk dran, quengelige Jungs dürfen gar nicht spazieren gehen.«
    »Dad«, mahnte Jack, da Beejay sich anschickte, ein Sirenengeheul anzustimmen.
    »Du darfst ihm nicht einfach nachgeben.« Wütend versuchte Jonathan, das Geschrei zu übertönen. »Dann lernt er ja nie was!«
    »Außer immer wieder enttäuscht zu werden?«
    »Wann können wir uns mal in Ruhe unterhalten?«, wollte Jonathan wissen. »Diese Sache ist mir sehr wichtig, Jack.«
    »Dad …« Jack versuchte, Beejay zu trösten, dessen Wut jetzt Tränen Platz gemacht hatte. Jonathan warf die Hände in die Luft, als hätte sich alles gegen ihn verschworen. Im gleichen Moment klopfte es an der Haustür.
    Dieses Mal fand Jack Tanya auf der Veranda vor. »Ich möchte nur meinen Scheck abholen«, sagte sie unsicher.
    Beejay streckte die Arme nach ihr aus, als wäre sie seine Rettung, und Jack reichte ihn ein bisschen widerstrebend an das Kindermädchen weiter, das beruhigende Worte gurrte.
    »Na also«, sagte Jonathan erleichtert, als der Kleine aufhörte zu weinen.
    »Park gehen!«, verlangte er von Tanya. »Park gehen!«
    Sie sah Jack an. »Soll ich mit ihm in den Park gehen?«
    »Nein, nicht nötig. Wir wollten gerade aufbrechen. Du brauchst nicht mit ihm zu gehen.«
    »Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul«, sagte Jonathan und lächelte Tanya an. An Jack gewandt, fügte er hinzu: »Hab ich dir nicht gesagt, dass sie großartig ist?« Er wollte gern Lob für Tanyas Entdeckung einheimsen.
    »Es macht mir nichts aus«, sagte sie.
    »Sie ist das Kindermädchen«, erklärte Jonathan, als wäre Jack zu dumm, es zu begreifen.
    Jack war im Begriff zu sagen, dass Tanya nicht mehr bei ihnen angestellt war, fing jedoch ihren Blick auf. »Ich tu’s gern«, sagte sie und drückte Beejay lächelnd an sich. »Er ist ein prima Bursche. Und du hast zu tun. Es ist wirklich kein Problem für mich.«
    »Ehrlich? Er ist heute nicht gerade strahlender Laune«, warnte Jack.
    »Sie sind eine hinreißende junge Dame.« Jonathan schenkte ihr einen liebevollen Blick.
    Jack übergab Tanya ihren Scheck und half ihr, die Karre in ihrem Wagen zu verstauen. Sie schnallten Beejay in dem Kindersitz an, der ihr zur Verfügung gestanden hatte. »Den gebe ich euch zurück; schließlich habt ihr ihn bezahlt«, sagte sie.
    »Es tut mir leid, dass es nicht länger geklappt hat.«
    Tanya zuckte daraufhin nur die Schultern. Beejay winkte ihm aus dem Heckfenster zu, und tief aufatmend wandte Jack sich wieder seinem Vater zu, der unverzüglich voller Begeisterung wieder auf sein neues Unternehmen zu sprechen kam. Im Stillen wünschte sich Jack, er hätte Tanya und Beejay begleiten können, und seine Aufmerksamkeit schweifte ein wenig ab, als er sich fragte, wie oft er eine solche Situation mit seinem Vater schon durchgespielt hatte.

Weitere Kostenlose Bücher