Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Hause.«
    Sie legte auf und kämpfte die aufsteigende Panik nieder.
    Jacks Miene war finster. »Soll ich dich nach Hause zurückbringen?«
    »Ich wüsste gern, wo die beiden stecken.« Sie presste die Fingerknöchel an die Lippen. »Sie hätte zurückkommen müssen, als es anfing zu regnen. Beejay sollte längst zu Hause sein.«
    »Befindet sich etwa fünf Straßen von hier entfernt nicht noch ein Park? Dort gibt es mehr Schaukeln.«
    »Ja …« Cissy bekam kaum noch Luft.
    »Wir fahren hin«, sagte Jack und warf ihr einen besorgten Blick zu. »Tanya passt schon gut auf ihn auf. Vielleicht sind sie Eis essen gegangen oder so.«
    Cissy antwortete nicht. Sie hätte nie zulassen dürfen, dass Tanya Beejays Kindermädchen wurde, sie hätte nicht auf Jonathan hören dürfen. Der Mann war nicht fähig, einen Charakter zu beurteilen. Im Gegenteil! Er war selbst charakterlos. Ein Blender. Ein Schürzenjäger. Wahrscheinlich hatte er doch eine Affäre mit Tanya gehabt!
    Und jetzt war ihr Sohn verschwunden!
    Sie versuchte, sich gegen die grauenhafte Angst zu wehren, die in ihr aufsteigen wollte. Keine Panik. Dreh jetzt nicht durch. Tanya war zwar nicht perfekt, aber sie liebte Beejay. So viel stand außer Frage.
    »Wie ist es dir mit den Anwälten ergangen?«, fragte Jack. Sie verstand seinen Versuch, sie vor einer ausgewachsenen Panikattacke zu bewahren, doch dadurch verstärkte sich ihre Angst nur noch. »Ganz gut. Onkel Nick ist der Testamentsvollstrecker, aber das wussten wir ja bereits. Da sind sie!«
    Durch den treibenden Regen erkannte Cissy eine Frau, die ein in einen dunklen Mantel gekleidetes Kleinkind trug und den Gehsteig längs des Parks hinuntereilte.
    »Das ist nicht Beejays Mantel«, bemerkte Cissy, und ihre Erleichterung verflüchtigte sich gleich wieder.
    »Und es ist auch nicht Tanya.«
    Jack wendete den Jeep und fuhr zurück nach Hause. Bevor der Wagen stand, sprang Cissy hinaus und stürzte ins Haus. Kein Beejay Keine Tanya.
    »Wo könnte sie sonst noch mit ihm hingegangen sein?«, fragte Jack.
    »Nirgends. Nein, warte … Vielleicht in ihrer Wohnung?« Cissy rannte bereits wieder zur Tür hinaus.
    »Kennst du die Adresse?«
    Sie rasselte sie herunter, während Jack erneut den Jeep wendete. Tanya wohnte in der Nähe des Flughafens. Es war nicht allzu weit, aber beide hatten das Gefühl, als wollte der dichte Verkehr sie absichtlich daran hindern, ihr Ziel zu erreichen.
    Das reichte aus, um Cissy an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Bei jeder neuerlichen Verzögerung hätte sie schreien mögen.
    »Mach schon … los doch …«
    Ein paar Meilen legten sie schweigend zurück: Jack konzentrierte sich auf den Verkehr, Cissy bemühte sich, ruhig zu bleiben. Schließlich gestand sie mit dünner Stimme: »Es ergibt keinen Sinn. Tanya würde nicht mit Beejay in ihre Wohnung gehen. Warum sollte sie? Das einzige Mal, als Tanya ihn mitgenommen hat, musste sie noch einmal nach Hause, um Kleidung zum Wechseln zu holen, weil sie sich in letzter Minute verabredet hatte.«
    »Wo sonst willst du suchen?«
    »Ich weiß nicht! Nein, nein. Fahr weiter. Wir müssen zu ihr. Ich will meinen Sohn zurück. Ich will, dass er wohlauf ist.«
    »Ihm wird schon nichts fehlen.«
    »Woher willst du das wissen?« Sie war im Begriff, hysterisch zu werden.
    »Er ist bei Tanya. Sie passt gut auf ihn auf.« Jack sprach die Worte wie ein Mantra.
    In der Nähe des Apartmenthauses hielten sie mit kreischenden Bremsen an. Cissys Blick glitt über den Parkplatz. »Da steht Tanyas Wagen!« Auf dem Platz war keine einzige freie Lücke zu entdecken, und Jack fuhr um den Block und hielt Ausschau nach einer Parkmöglichkeit. Regen prasselte immer heftiger gegen die Windschutzscheibe. »Zum Teufel mit diesem Wetter«, knurrte Jack.
    »Lass mich einfach aussteigen!« Cissys Hand lag bereits auf dem Türgriff.
    »Eine Sekunde noch.«
    »Bitte, Jack …« Ihre Zähne klapperten.
    »Beruhige dich, Ciss. Wir finden ihn.«
    Jack stellte den Jeep im Halteverbot ab. »Scheiß drauf«, sagte er und trat auf die Bremse. Cissy stieß die Tür auf. »Ich gehe«, sagte Jack. »Du bleibst …«
    »Ausgeschlossen!« Sie rannte über die Straße auf das graubraune Gebäude zu, eine kastenförmige Monstrosität, wahrscheinlich in den späten Sechzigern oder Anfang der Siebziger erbaut, bevor die jüngeren, strengeren stadtplanerischen Vorschriften in Kraft traten.
    Der Regen traf sie wie eine kalte Dusche, als sie zu dem schmiedeeisernen Tor lief, das sich zum

Weitere Kostenlose Bücher