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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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Vorteil ist.« Maggie machte sich wieder daran, Teller wegzuräumen. »Jetzt rede, sonst nehme ich dir dein Abendessen wieder weg.«
    »Alles, nur das nicht.« Ich bohrte die Gabel in die Kruste. »Wie viel von den Aufnahmen habt ihr gesehen, Leute?«
    »Genug«, antwortete Alaric grimmig.
    Ich nickte. »Also gut!« Ich nahm einen Bissen Pastete, schluckte und begann zu erzählen. Ich fing damit man, wie Becks und ich beim Motel losgefahren waren. Der Großteil der Zeit, die wir in der Seuchenschutzbehörde verbracht hatten, war ziemlich genau von den Kameras dokumentiert worden, die wir dabeigehabt hatten, aber das waren einfache Aufzeichnungsgeräte gewesen und keine voll ausgestatten Feldgeräte. Es gab Dinge, die ihnen entgangen waren, wie zum Beispiel der Großteil von Direktor Swensons Reaktionen und alles, was sich auf der Flucht durch den geheimen Tunnel ereignet hatte.
    »Die Übertragung ist in dem Moment abgerissen, als ihr durch die zweite Tür gegangen seid«, sagte Alaric. »Draußen war das Signal dann wieder da.«
    »Tatsächlich?« Ich warf Kelly einen Blick zu. »Wusstest du, dass das passieren würde?«
    »Nein, aber es ergibt Sinn. Diese Tunnel sind stark abgeschirmt, damit es im Ernstfall nicht zu einer Kontamination kommt. Wir sollen uns nicht mal bei Übungen länger in ihnen aufhalten, wenn es sich vermeiden lässt.«
    »Strahlung?«, fragte Alaric.
    Kelly zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es wirklich nicht. Tut mir leid.«
    Ich nutzte die kurze Abschweifung, um mir ein paar weitere Bissen in den Mund zu stopfen, wobei ich mir kaum die Zeit zum Kauen nahm. Schließlich sagte ich: »Na schön, davon habt ihr also kein Videomaterial gekriegt. Es war ohnehin zu dunkel, um viel Interessantes aufzunehmen, aber wenn die Abschirmung uns nicht die Elektronik gegrillt hat … « Ich schaute zu Kelly. Mit einem Kopfschütteln bedeutete sie mir, dass damit nicht zu rechnen war. Nur logisch, da die Seuchenschutzbehörde wahrscheinlich selbst Aufzeichnungsgeräte in ihren Tunneln hatte. Falls es jemals zu einer Notsäuberung kam, mussten sie schließlich wissen, was schiefgelaufen war. »Du solltest dazu in der Lage sein, die Tonspur auszulesen.«
    »Vergiss nicht die hübschen gelben Lichter. Die sind wahrscheinlich auch den einen oder anderen Screenshot wert.« Wir drehten uns um, als wir Becks Stimme hörten. Sie trug einen von Maggies Bademänteln, den Gürtel locker um die Hüften gebunden, und ihr Haar war noch etwas nass und zerzaust vom Abtrocknen. »Gibt es noch eine Fleischpastete, Maggie? Ich habe solchen Hunger, dass ich einen Hund verspeisen könnte.«
    »Bitte nicht«, erwiderte Maggie. »Es ist schwer genug, sie zu sozialisieren, ohne sie glauben zu machen, dass Menschen sie nach Lust und Laune auffressen. Deine Pastete steht im Backofen.«
    »Du bist ein Engel.« Becks hielt schnurstracks auf den Ofen zu und beachtete uns nicht weiter.
    Ich stach mit der Gabel in meine Pastete, um ein Stück Hühnchen aufzuspießen, und richtete meine Aufmerksamkeit dann wieder auf Kelly. »Also, Doc, du hast gute Arbeit geleistet, als du uns zu diesem Tunnel gelotst hast. Und du hast gut mitgedacht.«
    »Wir führen einmal monatlich Evakuierungsübungen und Infektionssimulationen durch, um im Falle eines Ausbruchs die Verluste zu minimieren«, sagte Kelly. »Es gibt Unterschiede zwischen den verschiedenen Außenstellen, aber die sind eher gering, und der Grundriss bleibt sich im Kern gleich. Außerdem werden wir einmal im Jahr zu anderen Niederlassungen gefahren, um dort an Evakuierungsübungen teilzunehmen. So will man sichergehen, dass wir uns nicht von vertrauten Orientierungspunkten abhängig machen.«
    »Wie, du meinst von der weißen Tür, der weißen Tür und, ach ja, der beliebten weißen Tür?«
    Kelly lächelte ein leises, kurzlebiges Lächeln. »So in der Art. Es ist erstaunlich, wie sehr sich zwei identische Flure unterscheiden können, wenn man in ihnen ein Jahr lang oder länger täglich seiner Arbeit nachgeht. Wir müssen lernen, sie auf nichts als ihren Grundriss zu reduzieren.«
    »Soll das heißen, dass du ganze Gebäudeanlagen auswendig ken nst?«, fragte Alaric mit einem Mal interessiert. Kelly nickte. »Könntest du mir mithilfe eines einfachen Zeichenprogramms eine Karte anfertigen?«
    »Ich denke schon. Wieso?«
    »Weil das vielleicht nicht unser letzter Ausflug zur Seuchenschutzbehörde war, und es wäre mir lieber, wenn wir uns beim nächsten Mal nicht darauf verlassen

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