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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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bestimmte Richtung unterbindet‹, dann wird jemand die Sache durchsickern lassen. Um des Profits willen oder weil er sich damit eine bessere Position bei einer anderen Website verschaffen kann oder weil es einfach zu gut ist, um es für sich zu behalten. Jeder, den wir mit ins Boot holen, vergrößert die Gefahr, dass die Sache rauskommt, bevor wir so weit sind, und dann sind wir alle am Arsch.«
    »Einige mehr, andere weniger«, brummte Kelly halblaut.
    »Du hast uns die Sache mit Tate anvertraut«, sagte Becks.
    »Bei Tate hatten wir keine andere Wahl, und damals ist uns nicht so klar gewesen, was auf dem Spiel stand, wie heute«, erwiderte ich. »Wir erzählen Mahir davon, und wir erzählen Maggie davon und niemandem sonst, solange wir nicht wissen, was vorgeht. Möchte mir wirklich jemand widersprechen?«
    Niemand wollte es.
    »Gut«, sagte ich nach einem weiteren Blick in die Runde. »Doc? Aus dem, was du gesagt hast, schließe ich, dass der Seuchenschutz für uns nicht infrage kommt. Ich nehme an, dass die WHO ebenfalls nicht sauber ist.«
    Sie deutete ein Nicken an. »Weder WHO noch USAMRIID . Wir können uns unmöglich an sie wenden, ohne dass die Seuchenschutzbehörde herausfindet, was wir treiben. Aber … « Sie zögerte.
    »Was aber?«, fragte Becks. »Tut mir leid, Doc, aber du kannst hier nicht einfach mit deinen Leichen und deinen Verschwörungen und deinem verrückten Zeug auftauchen und uns dann nicht mal einen Ansatzpunkt liefern.«
    Kelly gelang es, sich die Augen zu reiben, ohne dabei ihren Mascara zu verschmieren. Sie sagte: »Wie gesagt stand eigentlich kein Geld zur Verfügung, um Reservoirkrankheiten zu untersuchen. Mein Team hatte den Segen des Direktors, aber wir arbeiteten trotzdem mit einem Minimalbudget. Dauernd wurden unsere Praktikanten versetzt, unsere Labore neu belegt … wie dem auch sei. Das spielt jetzt keine Rolle. Wichtig ist, dass beinahe alle Spezialisten in den Privatsektor gegangen sind, um ihre eigenen Forschungsprojekte zu verfolgen. Ich habe hier eine Liste.«
    »Danke, Gott«, sagte Dave theatralisch und verdrehte die Augen zur Decke.
    »Dave, spar dir das!« Ich konzentrierte mich auf Kelly. Sie hielt sich besser, als ich es erwartet hätte. Reine Wissenschaftler kommen normalerweise nicht so gut klar, wenn man sie aus ihren Laboren zerrt und in die wirkliche Welt hinausschickt. »Ist das alles, Doc?«
    Kelly holte tief Luft. »Niemand außerhalb der Seuchenschutzbehörde weiß, wonach mein Team geforscht hat.«
    Totenstille erfüllte den Raum, als Dave und Alaric zu tippen aufhörten und Becks und ich sie schweigend anstarrten. Einen Moment lang befürchtete ich, die Beherrschung zu verlieren – einen Moment lang waren ihre letzten Worte einfach ein Punkt zu viel auf der Liste von »Dingen, die du uns auch früher hättest erzählen können«. War das ihre Schuld? Nein. Aber mit einem Mal war es unser Problem.
    Beruhig dich , hielt George mich zurück. Sie soll schließlich weiterreden.
    »Sagst du«, blaffte ich. Kelly blinzelte und schaute zu Becks, die den Kopf schüttelte. Meine Truppe hatte genug Zeit gehabt zu lernen, wie man unterscheidet, ob ich mit ihnen oder mit George rede. Dankenswerterweise.
    Es ist nicht ihre Schuld .
    »Ich weiß.« Ich wirbelte herum und schlug gegen die Wand. Kelly zuckte zusammen und gab ein kleines, quiekendes Geräusch von sich. Das war eine gewisse Genugtuung, obwohl ich nun ein noch schlechteres Gewissen wegen der ganzen Situation hatte. War sie nicht schon verängstigt genug? »Tut mir leid, Doc. Es ist nur … tut mir leid. Ich war nur ein wenig überrumpelt, weiter nichts.«
    »Schon in Ordnung«, sagte sie. Zwar war es das nicht – wenn man danach ging, wie sie mich anschaute – , aber das musste reichen.
    Ich schüttelte den Kopf, um den Schmerz zu vertreiben, und zählte bis zehn, während ich darüber nachdachte, was Kellys Worte bedeuteten. Wir hatten schon die ganze Zeit gewusst, dass jemand innerhalb der Seuchenschutzbehörde mit Gouverneur Tates missglücktem Versuch zu tun gehabt hatte, sich die Präsidentschaft durch den Einsatz von Kellis-Amberlee als Waffe zu sichern. Kellys Informationen hatten das nur bestätigt. Was uns immer gefehlt hatte, waren die nötigen Beweise, um bei einer der mächtigsten Organisationen der Welt ernsthafte Nachforschungen anzustellen. »Besorg mir Fakten, dann überzeuge ich den Präsidenten davon«, hatte Rick gesagt. Aber die Fakten trudelten nur sehr langsam ein.
    Was mich betraf

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