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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mira Grant
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ich.
    »Zwei von zehntausend«, sagte Kelly mit schneidender Stimme.
    »Wie bitte?«, fragte ich.
    »Zwei von zehntausend.« Sie stand auf, ohne darauf zu achten, dass Becks immer noch die Pistole auf sie gerichtet hielt. »Das ist die Anzahl der Menschen mit bestehenden Reservoirkrankheiten, die mit einiger Wahrscheinlichkeit von einer Infektion mit dem aktiven Virus genesen. Zwei von zehntausend. Niemand, der keine Reservoirkrankheit hat, hat sich jemals wieder erholt. Die Genesungsrate scheint mit der Dichte der Virenpartikel in den einzelnen Reservoirs zu tun zu haben, aber dafür haben wir keine stichhaltigen Beweise. Wir hatten ja auch nicht besonders viel Gelegenheit zur Forschung, da man für so etwas nicht gerade Freiwillige findet.«
    »Nicht mal in unseren Gefängnissen«, warf Maggie trocken ein.
    Kelly zuckte erneut zusammen. Mir war das scheißegal. Wenn sie sich schuldig fühlen wollte, hatte sie sich das verdammt noch mal verdient. »Du verstehst das falsch«, sagte sie.
    »Schwachsinn«, erwiderte Dr. Abbey. »Es gibt einen Haufen Möglichkeiten, so etwas zu testen. Nimm zum Beispiel Joe. Ich habe ihn als Welpen dem Virus ausgesetzt. Als er schwer genug für eine Vermehrung war, habe ich das wiederholt. Er ist krank geworden, dann hat er sich erholt und seine zweite Reservoirkrankheit entwickelt. Inzwischen könnte ich ihn in eine Badewanne voller Viren schmeißen, und sie würden sich in seinem Körper nicht vermehren können. Vielleicht würde er ein wenig austrocknen und Schmerzen in der Brust erleiden, aber das würde sich schnell legen. Prüfung bestanden.«
    »Mit wie vielen Welpen hast du angefangen?«, erwiderte Kelly.
    Zum ersten Mal konnte man Dr. Abbey ein gewisses Unbehagen anmerken. »Es stimmt, dass Joe nicht das erste Testobjekt war. Aber er war das erfolgreichste.«
    »Moment mal«, sagte Becks. »Heißt das etwa das, was ich denke?«
    »Das hängt davon ab. Rebecca, verstehst du es auch so, dass jemand mit einer hinreichend ausgeprägten Reservoirkrankheit vom Zombiedasein zurückkehren kann, und dass wir bei Kindern mit Absicht Reservoirkrankheiten auslösen könnten, indem wir sie dem Virus aussetzen, bevor sie groß genug sind, um Zombies zu werden? Das sagen sie nämlich meiner Meinung nach. Aber ich bin der große, dumme Irwin, nicht wahr?« Ich schlug erneut gegen das Fenster. »George war die Schlaue. Zu dumm, dass ausgerechnet sie gestorben ist.«
    »Zwei von zehntausend«, wiederholte Kelly, als handelte es sich um eine Art Zauberformel. »Hättest du abdrücken können, wenn du diese Zahlen gekannt hättest? Hättest du ihr die Waffe an den Kopf halten und George gehen lassen können, damit nicht noch mehr Leute zu Schaden kommen, wenn du gewusst hättest, dass eine Chance bestand – und sei es nur eine winzig kleine –, dass sie wieder gesund werden würde?«
    Nein , sagte George.
    »Ja«, sagte ich, aber meine Stimme klang kraftlos. Sicherlich wussten alle, dass ich log. Ich finde nicht, dass man mir daraus einen Vorwurf hätte machen können.
    Kelly schüttelte den Kopf. »Die Gesellschaft würde zusammenbrechen. Jeder würde anfangen, sich selbst für etwas Besonderes zu halten, und sich einbilden, dass ausgerechnet seine Mutter oder Vater oder Kinder wieder gesund werden würden. Alle würden anfangen zu zögern, bevor sie schießen.«
    »Erst schießen, dann fragen«, sagte Becks sehr leise. »Ich sage es nur ungern, Shaun, aber sie hat recht. Wenn die Leute aufhören, zuerst zu schießen, gibt es ein Blutbad. Niemand würde jemanden töten wollen, der wieder gesund werden könnte.«
    »Und solange sie krank sind, sind sie wirklich krank. Das Virus springt kein bisschen freundlicher mit ihnen um als mit jedem anderen auch«, erklärte Kelly. »Sie können andere Menschen verletzen und sie infizieren, bevor ihr Fieber abklingt. Kannst du dir das vorstellen? Gebissen zu werden und dann wieder zur Besinnung zu kommen und zu erfahren, dass du deine ganze Familie getötet und aufgefressen hast? Und was passiert, wenn der Rest deiner Familie nicht tot ist, sondern krank? Sobald man nicht mehr Teil des Rudels ist, wird man in Stücke gerissen. Wir haben während des Erwachens gewonnen, weil wir gelernt haben, dass man schießt, sobald jemand gebissen worden ist. Wenn sich das ändert, sterben wir alle.«
    »Nette Ansprache, aber du hast etwas vergessen, Doc«, sagte ich mühsam beherrscht.
    »Und das wäre?«
    »Sie« – ich zeigte mit dem Daumen auf Dr. Abbey – »hat

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