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Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)

Titel: Death de LYX - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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umfasste er ihr Kinn und hob es leicht an, um ihr in die Augen zu sehen. Erneut rannen ihr Tränen über das Gesicht und benetzten seine schwielige Hand. Für einen Augenblick geriet sein Entschluss ins Wanken. Eigentlich wollte er sie gar nicht wegschicken. Liebend gerne hätte er sie für immer hierbehalten.
    Doch das ging nicht.
    Das konnte er nicht tun.
    Er erhob sich und trat hinter sie. Sanft strich er ihr übers Haar, das jetzt nicht mehr nach Kokosnuss und Sommer, sondern nach Angst und Schweiß roch. »Ich fand unsere gemeinsame Zeit ebenfalls wunderschön. Ich war vorher so lange allein. Aber jetzt musst du zur
Familie

    Sie schüttelte den Kopf, war jedoch nicht imstande, zu ihm aufzublicken. »Bitte«, wimmerte sie. »Nicht.«
    Allen schob das Haar aus ihrem schlanken Nacken. »Am Ende wirst du mir dankbar sein.«
    Jahrelang hatte er sie gesucht und immer gewusst, dass er sie eines Tages finden würde. Dass sie wieder zusammen sein würden. Als er sie dann gefunden hatte, hatte er innerlich gejubelt. Wochenlang hatte er sie beobachtet: wie sie zur Kirche ging, zu ihrem Sekretärinnenjob in einem Ingenieurbüro fuhr, einkaufte. Er war dabei gewesen – im Schatten verborgen –, als sie am Grab ihrer Eltern geweint hatte. Er hatte sie genau studiert, sie bewundert und auf die perfekte Gelegenheit gewartet, sie hierher zu bringen, an diesen besonderen Ort, den er erschaffen hatte.
    Er ließ die Hände unter Ruths dichte Mähne gleiten und streichelte die weiche Haut an ihrem Hals. Sie fühlte sich kühl an, und unter seinen Fingern pochte ihr schwacher Herzschlag. Die Wirkung der Medikamente, die sie schläfrig und kaum ansprechbar machten, ließ langsam nach. Bald würde sie wieder kämpfen und schreien, bis sie heiser war.
    Er hatte ihr die Medikamente nicht geben wollen, doch sie hatte so viel Widerstand geleistet, hatte sich geweigert, mit ihm zu sprechen. Sie hatte sich gewehrt, ihn beschimpft und zurückgestoßen. Die Medikamente hatten sie ruhiger werden lassen, sodass sie imstande war, das Gute in ihm zu erkennen.
    »Ich wünschte, uns bliebe mehr Zeit«, sagte er.
    Sie drehte den Kopf zur Seite und schaute zu ihm hoch. Ihr Blick war voller Verzweiflung. »Wir könnten doch immer noch eine Familie sein.«
    Um seinen Mund zuckte ein Lächeln. »Nicht so, dass es etwas ändern würde. Es gibt zu viel, das uns auseinanderbringen könnte.«
    »Dieses Mal wird es anders. Du wirst sehen, ich werde dich lieben. Ich verspreche es.«
    Liebe
. Einen Augenblick lang schloss er die Augen und ließ das Wort in seinem Geist widerhallen. Schon so lange hatte ihn niemand mehr geliebt. »Du kannst mich nicht richtig lieben, bevor du ein Teil der
Familie
geworden bist.«
    »Doch, ich kann es!«
    Er machte ihr keinen Vorwurf daraus, dass sie log. Sie hatte Angst vor dem Übergang, das wusste er. Hinüberzugehen machte den Mädchen immer Angst. In diesem Stadium hätte sie einfach alles gesagt. Er war ihr nicht böse, er hatte Verständnis.
    »Schsch. Alles wird gut, Ruth.«
    Sie schluchzte leise auf. »Ich bin nicht Ruth. Ich bin nicht Ruth.«
    Er ließ die Daumen in ihrem Nacken kreisen, dann schloss er seine langen Finger um ihren Hals. »Wehr dich nicht dagegen. Es ist so viel leichter, wenn du dich nicht gegen das wehrst, was am besten für dich ist.«
    »Nein.«. Sie wand sich in ihren Fesseln und schlug mit dem Kopf nach ihm. »Ich will nicht gehen!«
    Er verstärkte seinen Griff und begann zuzudrücken.
    Zunächst warf sie den Kopf noch heftiger hin und her. Aus ihrem Mund drang ein erstickter Schrei. Doch der Druck um den Hals nahm ihr Sauerstoff und Kraft, und die Laute verstummten. Schon würgte sie und rang nach Atem, stemmte sich gegen die Fesseln, die schlanken Finger krümmten sich zur Faust.
    »Ruth, du warst doch immer die Starke, die Tapfere.«
    Er drückte noch fester zu und kostete das Gefühl der Macht aus, das seinen Körper durchströmte, die unglaubliche Erregung. Obwohl das Zimmer eiskalt war, wurde ihm warm. Er fühlte sich
lebendig
, mit allem verbunden.
    So lange war er allein gewesen, verloren, auf der Suche. Nun würde Ruth zu seiner
Familie
gehören. Sie würde für immer bei ihm sein.
    »Familie. Das ist einfach alles. Ohne eine Familie ist das Leben nicht viel wert. Die Menschen begreifen das heutzutage nicht. Immer sind sie so beschäftigt, so gehetzt, nehmen sich keine Zeit füreinander.«
    Sie spannte die Halsmuskeln an und drehte den Kopf hin und her, würgte, versuchte sich zu

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