Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
begann sie, und dann ging sie trotz ihrer Erschöpfung noch einmal Schritt für Schritt die Ereignisse dieser schrecklichen Nacht durch: wie sie rasch den Feuerlöscher geholt hatte, damit zum Stall gerannt war, auf Settler traf, die Pferde befreite, wobei sie aufpassen musste, nicht überrannt zu werden, Mollys Widerstand, das Gefühl, als zerreiße es ihre Schulter, als das Pferd stieg, und dann, nachdem sie das wild gewordene Tier endlich ins Freie manövriert hatte, der plötzliche Überfall.
    »Es war also kein Licht im Stall?«
    »Es funktionierte nicht.«
    »Die Sicherungen waren ausgeschaltet«, warf Rossi ein.
    »Wie bitte?« Shannon sah ihn ungläubig an.
    »Das Licht im Stall funktionierte nicht, weil die Sicherungen für das Gebäude ausgeschaltet waren. Entweder von selbst durch das Feuer, oder jemand hat es absichtlich getan. Haben Sie die Sicherungen ausgeschaltet?«
    »Nein, natürlich nicht …«
    Janowitz ergänzte: »Die Sicherungen für die Zwinger waren ebenfalls aus.«
    Shannon glaubte, ihr müsse das Herz stehen bleiben. Wie sorgfältig war dieser Angriff im Voraus geplant gewesen? Wie lange hatte der Kerl sie schon beobachtet? Sich auf ihrem Grundstück herumgetrieben? Die Tat vorbereitet? Sie fröstelte, als sei es plötzlich eiskalt im Raum.
    »Mrs. Flannery«, fuhr Detective Janowitz fort, nun mit etwas sanfterer Stimme. »Haben Sie Feinde, gibt es jemanden, von dem sie sich vorstellen können, dass er Ihnen etwas antun will?«
    Shannon schloss die Augen. Ihr fielen spontan ein Dutzend Namen ein, Namen von Leuten, die ihr Beleidigungen entgegengeschleudert hatten. Verleumdungen. Die glaubten, sie sei vor drei Jahren in dem Mordprozess zu Unrecht freigesprochen worden. Sie hatte gehofft, der Hass und die Verbitterung würden sich im Lauf der Jahre legen …
    Jetzt war sie nicht mehr so sicher. Ihr Kopf schmerzte trotz der Medikamente wie rasend. All die Gefühle von damals, die Wut, der Kummer, die Angst stiegen wieder in ihr auf. Wer könnte ihr Schaden zufügen wollen? Ryans Familie, das lag nahe. Seine Mutter, sein Vater und die diversen Cousins hatten nach der Verhandlung Rache geschworen. Seine Freundin, Wendy Ayers, hatte Shannon nach der Urteilsverkündung beinahe angespuckt. Wendy hatte Ryan eindeutig als ihren Besitz betrachtet, obwohl Shannon zum Zeitpunkt seines Todes noch mit ihm verheiratet war.
    Und da waren auch noch andere, Bekannte von ihm, Arbeitskollegen, Freunde, die nicht glauben konnten, dass ein Mann mit so viel irischem Charme und so gutem Aussehen gegenüber seiner Frau grob, geschweige denn handgreiflich geworden war …
    Ihr Magen krampfte sich zusammen bei der Erinnerung. »Wenden Sie sich an meinen Bruder Shea, er wird Ihnen einige Personen nennen können.«
    Janowitz ließ sich nicht so leicht abspeisen. Sie trat etwas näher ans Bett, und auf ihrer Stirn erschien eine steile Falte. »Und Sie? Was glauben Sie, wer Ihnen ans Leder will? Ein enttäuschter Liebhaber oder jemand, mit dem sie mal zusammengearbeitet haben? Was ist mit Nate Santana? In der fraglichen Nacht war er angeblich verreist, tauchte dann jedoch plötzlich auf.«
    »Nate war es nicht«, erwiderte Shannon fest, obwohl sie tief im Inneren selbst auch nicht recht wusste, was sie von dem Mann halten sollte, den sie eingestellt, mit dem sie so viele Stunden verbracht und der ihr dennoch so wenig von seiner Vergangenheit erzählt hatte. Aber sie wusste, dass er sie mochte, und konnte sich nicht vorstellen, dass er etwas mit dieser Gewalttat zu tun hatte … oder?
    »Haben Sie zurzeit eine Beziehung?«
    »Nein, im Moment nicht. Mein Ex-Mann, Ryan Carlyle, ist tot, aber darüber wissen Sie ja sicher Bescheid.«
    »Was ist mit dem Vater des Kindes, das Sie zur Adoption freigegeben haben?«
    »Brendan?« Sie schnaubte verächtlich. »Er hat sich aus dem Staub gemacht, als er erfuhr, dass ich schwanger war, damals vor fast vierzehn Jahren. Ich habe nie wieder von ihm gehört. Seine Eltern sagen, er sei in Mittel- oder Südamerika.«
    »Und andere Freunde?«
    Sie verneinte und spürte, dass sie rot wurde. »Nichts Ernstes. Ich hatte seitdem … seit Ryans Tod zwei Männerbekanntschaften. Der eine, Reggie Maxwell, behauptete, er käme aus L.A., aber wie sich herausstellte, lebte er drüben in Santa Rosa mit seiner Frau und drei Kindern. Als ich das erfuhr, habe ich Schluss gemacht.« Bei der Erinnerung ballte sie die Fäuste vor Wut und Scham darüber, so betrogen worden zu sein.
    »Und der

Weitere Kostenlose Bücher