Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
piepte ihr Rufmelder. Sie las die Nummer im Display und runzelte die Stirn, dann sah sie Shannon nachdenklich an. »Voraussichtlich können Sie morgen früh entlassen werden. Ich möchte Sie noch über Nacht zur Beobachtung hier behalten. Eine Gehirnerschütterung sollte man ernst nehmen.«
    »Ich weiß, aber ich muss meine Tiere versorgen. Ich habe …«
    »Sie müssen erst einmal gesund werden«, unterbrach sie die Ärztin. »So lange kann sich jemand anders um Ihre Haustiere kümmern.«
    »Nein, Sie verstehen nicht …«
    Aber Dr. Zollner war bereits zur Tür hinaus.
    »Toll«, murrte Shannon.
    »Dr. Zollner ist eine vielbeschäftigte Frau«, sagte die Schwester und zwinkerte ihr zu. »Reden Sie erst einmal mit der Polizei, und ich gebe inzwischen Ihren Angehörigen Bescheid, dass Sie wach sind und sie Sie bald besuchen können. Vielleicht möchten Sie auch etwas essen.«
    Erst jetzt wurde Shannon bewusst, dass sie gewaltigen Hunger hatte. »Ja, gern«, sagte sie.
    »Ein gutes Zeichen.« Die Schwester ging hinaus, und die Schmerzmittel begannen zu wirken.
    Wenige Minuten später kamen zwei Detectives ins Zimmer, Cleo Janowitz und Ray Rossi. Janowitz war dünn wie ein Model und fast so groß wie ihr Partner, beinahe einsachtzig. Sie hatte schulterlanges, glattes schwarzes Haar, und ihre goldenen, mandelförmigen Augen waren scharf und eindringlich. Die Polizistin war hübsch, hatte aber nichts Weiches oder Herzliches an sich. Ihr Lächeln war schmal.
    Rossi sah aus, wie man sich Kojak in jungen Jahren vorstellt: große Nase, große braune Augen, rasierter Schä-del … Nur sein schmales Kinnbärtchen und die Apfelbäckchen störten diesen Eindruck.
    »Mrs. Flannery«, begann Janowitz, offenbar die Ranghöhere. »Mir ist klar, dass Sie sich nicht besonders gut fühlen, und deshalb wollen wir es kurz machen. Aber wir müssen Ihnen ein paar Fragen zu dem Vorfall in der vorletzten Nacht stellen.«
    »Schießen Sie los.« Shannon drückte einen Knopf, um das Kopfende ihres Bettes ein wenig anzuheben. Es war ein seltsames Gefühl, hier in diesem Krankenhausbett vernommen zu werden, mit der Infusion im Arm und all den Verbänden.
    »Ist Ihnen klar, dass wir Brandstiftung vermuten?«, fragte Janowitz, während sie einen Stift und einen Spiralblock aus ihrer Schultertasche hervorzog. Rossi stellte inzwischen ein Diktiergerät auf Shannons Nachttisch.
    »Ich dachte es mir«, antwortete sie. Nachdem sie zuerst die angesengte Geburtsurkunde auf der Veranda gefunden hatte und dann im Stall überfallen worden war, wusste sie, dass jemand es auf sie abgesehen hatte. Die Frage war nur, wer und warum.
    »Die Kollegen von der Spurensicherung werten noch das Beweismaterial aus, und meines Wissens arbeitet auch der Brandermittler der Polizei, Shea Flannery, an dem Fall. Er ist Ihr Bruder, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Er sitzt übrigens draußen im Wartezimmer, aber wir wollten zuerst mit Ihnen reden.«
    Es gab Shannon eine gewisse Sicherheit, dass wenigstens einer ihrer Brüder in der Nähe war. Auch wenn ihre Familie sie oft genug an den Rand des Wahnsinns trieb, im Notfall konnte sie sich doch immer auf sie verlassen. »Was wollen Sie wissen?«
    Janowitz sah sie eindringlich an. »Zunächst einmal, wie es zu Ihren Verletzungen gekommen ist. Wir haben Blut am Stiel einer Heugabel gefunden, Stiefelabdrücke, zum Teil ebenfalls blutig. Alles deutet darauf hin, dass Sie überfallen wurden.«
    Shannon erwiderte: »Jemand hat mir im Stall aufgelauert.« Im Geiste durchlebte sie die Szene erneut, die Panik der Pferde, ihre eigene Angst. »Er hat mich angegriffen.«
    »Können Sie die Person beschreiben?«, fragte Janowitz.
    »Schwierig – es war dunkel, und ich glaube, er trug eine Art Maske. Er war schätzungsweise einsachtzig groß und muskulös – glaube ich jedenfalls, aber alles ging so schnell …«
    »Und die Kleidung?«
    »Dunkel …« Shannon versuchte sich zu erinnern. »Vielleicht schwarz, ich weiß es nicht genau …«
    »Jeans?«, fragte Rossi nach.
    »Kann sein.«
    Rossi bohrte weiter: »Langärmelige Kleidung? Jacke? Handschuhe?«
    »Ich … Ich kann es nicht sagen, nicht mit Sicherheit.«
    »Ist Ihnen irgendetwas an dem Angreifer aufgefallen? Benutzte er Rasierwasser, roch er nach Benzin?«
    »Ich weiß es nicht, der Rauchgeruch war viel zu stark.«
    »Hat er etwas gesagt? Würden Sie möglicherweise seine Stimme wiedererkennen?«
    »Nein. Er hat kein Wort gesprochen«, antwortete Shannon.
    »Wie genau ist der

Weitere Kostenlose Bücher