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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bald würde sie endlich in ihrem eigenen Bett liegen. Es schien ihr, als seien Jahrhunderte vergangen, seit sie zuletzt in dem Zimmer im ersten Stock ihres Häuschens geschlafen hatte – des Häuschens, in dem sie früher mit ihrem Mann gelebt hatte. Ryan. Doch das lag lange zurück. Sie trauerte ihm nicht nach, auch wenn seine Verwandten ihr leid taten, denn sie hatten sehr unter dem Verlust gelitten.
    Der Carlyle-Clan hielt nun einmal zusammen wie Pech und Schwefel. Früher, bevor sie Ryans Frau geworden war und Robert Mary Beth geheiratet hatte, waren sie alle in Saint Theresa zur Schule gegangen.
    Die Flannerys und die Carlyles waren teils untereinander befreundet, zumindest aber immer gute Bekannte gewesen.
    Bis sie den Fehler machte, einen von ihnen zu heiraten.
    Doch daran mochte sie jetzt gar nicht denken.
    Als die Garage in Sicht kam, stellte Shannon erleichtert fest, dass in Nates Wohnung Licht brannte. Gleich darauf wurde die Tür über der Garage geöffnet, Nate eilte die klappernde Außentreppe herab und überquerte mit langen Schritten den Platz, während Shea den Wagen abstellte. Khan lief neben ihm her.
    Shannon ging das Herz über vor Glück. Himmel, wie hatte der Hund ihr gefehlt.
    Aaron stieg als Erster aus und half dann Shannon. Währenddessen kläffte Khan vor Freude, winselte und wedelte begeistert mit dem Schwanz. Shannon bückte sich vorsichtig, um ihn hinter den Ohren und am Rücken zu kraulen.
    »Ich freue mich ja auch, dich wiederzusehen«, sagte sie zu dem Hund, der schier außer sich war.
    »Er hat dich furchtbar vermisst. Hat Tag und Nacht geheult. Immer wieder wollte er mich dazu bringen, ins Haus zu gehen und nach dir zu suchen. Ein paarmal habe ich ihm den Gefallen getan, aber irgendwann fand ich, es reicht.« Nate war ernst, seine blauen Augen nachtdunkel. »Wie geht es dir?«
    »Ich habe mich schon mal besser gefühlt«, antwortete sie mit einem gequälten Lächeln. »Entschieden besser.«
    »Ich finde, Shannon sollte jetzt schlafen gehen«, mischte sich Aaron ein. »Bleibst du hier?«
    »Sicher.«
    Aaron und Shea begleiteten ihre Schwester und den übermütigen Hund ins Haus. Drinnen begannen sie darüber zu streiten, wer bei ihr bleiben sollte.
    »Keiner!«, schrie sie schließlich entnervt, nachdem sie bereits zweimal versichert hatte, sie käme allein zurecht. »Nate ist nebenan, und wenn etwas ist, kann ich euch beide ja telefonisch erreichen.«
    »Mir wäre es aber lieber, wenn jemand bei dir im Haus wäre. Vielleicht Lily?«, schlug Shea vor.
    Shannon atmete tief durch. »Lily hat einen Mann und drei Katzen. Du« – Sie stieß Shea den Zeigefinger gegen die Brust – »hast eine Frau, die dich ohnehin kaum zu sehen bekommt, und Aaron, du weißt so gut wie ich, dass wir beide uns früher oder später in die Haare bekommen würden. Wirklich, ihr braucht euch keine Sorgen um mich zu machen«, beteuerte sie und schob ihre Brüder zur Tür. Endlich ließen sie sie widerstrebend allein.
    Sobald sie gegangen waren, verriegelte Shannon die Haustür und zog das Plakat mit dem Bild von Dani Settler aus der Tasche. »Ach, Baby«, flüsterte sie und betrachtete zärtlich das frische Gesicht des Mädchens. »Bitte, lieber Gott, gib, dass sie am Leben ist und dass wir sie unversehrt finden«, flüsterte sie und bekreuzigte sich zum ersten Mal seit wenigstens sechs Jahren.

    Bisher hatte das Ungeheuer – so nannte Dani ihren Entführer inzwischen in Gedanken – ihr Vorhaben nicht entdeckt. Sie lag auf der Pritsche, blickte durchs Dachfenster in den Himmel hinauf und wünschte, sie fände eine andere, einfachere Möglichkeit zur Flucht.
    In den vergangenen drei Nächten hatte sie, solange sie wach bleiben konnte, an dem widerspenstigen Nagel gearbeitet. Sie machte Fortschritte, der Nagelkopf ragte mittlerweile schon mehr als einen halben Zentimeter aus dem Bodenbrett und ließ sich leichter bewegen als zu Beginn, aber sie konnte ihn noch immer nicht herausziehen.
    Außerdem musste sie aufpassen, dass ihre Finger nicht allzu wund wurden – er würde es sehen und Verdacht schöpfen.
    Wenn ihr Plan aufgehen sollte, musste sie sehr, sehr vorsichtig zu Werke gehen.
    Doch sie hatte das Gefühl, dass die Zeit drängte. Ihr Entführer wurde nervös. Dani spürte die Veränderung in ihm, sah die Rastlosigkeit und die Vorfreude in seinen Augen.
    Himmel, der Kerl war unheimlich, und sein abendliches Ritual vor dem Kamin war einfach nur krank! Noch immer wich er nicht von seiner Routine ab,

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