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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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den Tag gelegt hatte, den Thunfischsalat, den sie sich bestellt hatte. Er schob den letzten Bissen seines Schinken-Käse-Toasts in den Mund und trank seinen Kaffee, während Gemma einen Beutel Cips leerte.
      »Ich blick da einfach nicht durch«, sagte er, als sie sich zum Abschluß die Fingerspitzen leckte. »Wen hat Connor Swann von seiner Wohnung aus angerufen? Sir Gerald kann es nicht gewesen sein. Wie Sharon mir sagte, hat Swann den Anruf kurz nach halb elf gemacht. Zu der Zeit stand Sir Gerald vor dem Orchester.«
      »Vielleicht hat er eine Nachricht hinterlassen.« Gemma wischte sich die Finger an einer Papierserviette ab.
      »Bei wem? Ihr Portier hätte sich sicher daran erinnert. Alison wie-heißt-sie-gleich hätte sich auch erinnert.«
      »Das ist wahr.« Gemma probierte ihren Kaffee und schnitt eine Grimasse. »Der ist ja ganz kalt. Ekelhaft.« Sie schob die Tasse weg und verschränkte ihre Arme auf dem Tisch. »Es wäre viel einleuchtender, wenn Sir Gerald Connor Swann angerufen hätte, nachdem Tommy gegangen war.«
      Godwin hatte ihnen erzählt, daß Gerald Asherton weder Schock noch Empörung über seine Mitteilung gezeigt hatte. Er schenkte Tommy einen Whisky ein, als wäre nichts geschehen, und sagte wie zu sich selbst: »Der Wurm hat auch Arthurs Reich von innen ausgehöhlt, wie er das immer wußte.« Als Tommy gegangen war, hatte er mit seinem Glas in der Hand zusammengesunken vor seinem Garderobenspiegel gesessen.
      »Nehmen wir mal an, daß der Anruf, von dem Sharon mir erzählt hat, mit Connor Swanns Ermordung gar nichts zu tun hatte. Wir haben ja keinen Beweis dafür.« Kincaid sah Gemma nachdenklich an. »Nehmen wir an, Swann hatte die Wohnung gar nicht unmittelbar nach Sharon verlassen. Er hat ja nicht gesagt, daß er gleich gehen würde.«
      »Sie meinen, er könnte noch dagewesen sein, als Gerald Asherton ihn nach dem Gespräch mit Tommy anrief? Und er könnte sich mit ihm an der Schleuse verabredet haben?« fragte Gemma mit einem Funken Interesse.
      »Aber wir haben keinen Beweis«, sagte Kincaid. »Wir haben für nichts einen Beweis. Die ganze Geschichte kommt mir vor wie ein riesiger Wackelpudding - kaum will man richtig die Zähne hineinschlagen, glitscht er weg.«
      Gemma lachte, und Kincaid dankte dem Schicksal für diesen kleinen Riß im Eis.
      Als sie vor dem Haus der Ashertons anhielten, war aus dem feinen Nieselregen ein handfester Landregen geworden. Einen Moment blieben sie im Wagen sitzen und lauschten dem rhythmischen Prasseln auf Verdeck und Kühlerhaube. Im Haus brannten schon die Lichter, und sie sahen, wie sich der Vorhang am Wohnzimmerfenster bewegte.
      »Es ist schon fast dunkel«, sagte Gemma. »Bei dem Wetter kommt der Abend so früh.« Als Kincaid zur Türklinke griff, berührte sie leicht seinen Arm. »Chef, wenn Sir Gerald Connor Swann getötet hat, warum hat er dann die Polizei hinzuziehen lassen?«
      Kincaid drehte sich nach ihr um. »Vielleicht hat seine Frau darauf bestanden. Vielleicht hat sein Freund, der Assistant Commissioner, es ihm angeboten, und er hielt es für klüger, nicht abzulehnen.« Ihr Unbehagen spürend, berührte er ihre Finger und fügte hinzu: »Mir gefällt das auch nicht, Gemma, aber wir müssen der Sache nachgehen.«
      Zusammen unter einem Schirm, rannten sie zum Haus und drängten sich unter das Vordach über der Treppe. Sie hörten das Bimmeln der Glocke, als Kincaid läutete, doch noch ehe er die Finger vom Klingelknopf genommen hatte, öffnete Sir Gerald ihnen selbst die Tür.
      »Kommen Sie herein«, sagte er. »Warten Sie, legen Sie Ihre nassen Sachen ab. Das ist ja ein grauenhaftes Wetter, und leider soll es auch nicht besser werden.« Er führte sie ins Wohnzimmer, wo im Kamin ein helles Feuer brannte.
      »So, und jetzt brauchen Sie noch ein bißchen Wärme von innen«, sagte Sir Gerald, als sie sich am Feuer niedergelassen hatten. »Plummy macht uns eine Tasse Tee.«
      »Sir Gerald, wir müssen mit Ihnen sprechen«, sagte Kincaid, sich dem Schwall konventioneller Höflichkeiten entgegenstellend.
      »Caroline ist leider nicht zu Hause«, fuhr Sir Gerald auf seine freundschaftlich herzliche Art fort, als wäre an ihrem Gespräch nichts Sonderbares zu finden. »Sie und Julia kümmern sich um die letzten Formalitäten für Connors Beerdigung.«
      »Julia kümmert sich um die Beerdigung?« fragte Kincaid so überrascht, daß er von seiner Marschroute abwich.
      Sir Gerald strich

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