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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sich über sein schütteres Haar und setzte sich auf dem Sofa nieder. Es war offensichtlich sein Platz; das Polster hatte eine Mulde, in die sein Gesäß genau hineinpaßte. Er trug an diesem Tag einen olivgrünen Pullover und dieselbe ausgebeulte Manchesterhose, so schien es Kincaid jedenfalls, wie bei ihrem letzten Gespräch.
      »Ja«, sagte er. »Sie ist anscheinend zur Besinnung gekommen. Ich weiß nicht, wodurch, und ich bin zu froh darüber, um Fragen zu stellen.« Er lächelte auf seine gewinnende Art. »Sie schoß nach dem Mittagessen plötzlich wie ein Wirbelwind hier herein und sagte, sie wisse jetzt, was das Richtige für Con sei, und seitdem hat sie in dieser Hinsicht den Ton angegeben.«
      Julia schien mit Connors Andenken Frieden geschlossen zu haben. Kincaid schob den Gedanken weg und konzentrierte sich auf das bevorstehende Gespräch. »Wir wollten sowieso mit Ihnen sprechen, Sir.«
      »Haben Sie etwas entdeckt?« Sir Gerald beugte sich ein wenig vor und musterte gespannt ihre Gesichter. »Bitte, sagen Sie es mir. Ich möchte meiner Frau und Julia möglichst jede Aufregung ersparen.«
      »Wir kommen gerade von Tommy Godwin, Sir Gerald. Wir wissen jetzt, warum Mr. Godwin Sie an dem Abend des Todes Ihres Schwiegersohns aufgesucht hat.« Sir Gerald ließ sich in das Sofa zurücksinken. Sein Gesicht war plötzlich verschlossen. Kincaid, der sich an die Bemerkung Sir Geralds zu Tommy Godwin erinnerte, fügte hinzu: »Sie wußten von Anfang an, daß Mr. Godwin Matthews Vater war, nicht wahr?«
      Gerald Asherton schloß seine Augen. Das Gesicht unter den buschigen, stark hervorspringenden Augenbrauen wirkte unbewegt und uralt. »Natürlich habe ich es gewußt. Ich mag ein Narr sein, Mr. Kincaid, aber ich bin kein blinder Narr. Sie haben ja keine Ahnung, was für ein schönes Paar die beiden waren - Tommy und Caroline.« Langsam öffnete er die Augen. »Grazie, Eleganz, Talent - sie waren wie geschaffen füreinander. Ich lebte in ständiger Angst, daß sie mich verlassen würde, und fragte mich jeden Tag von neuem, wie ich ohne sie weiterleben sollte. Als dann mit Mattys Geburt die Beziehung der beiden langsam zu zerbröckeln schien, dankte ich Gott, daß er mir meine Frau wiedergegeben hatte. Alles andere spielte keine Rolle. Und Matty - Matty war alles, was wir uns hätten wünschen können.«
      »Sie haben Ihrer Frau nie gesagt, daß Sie die Wahrheit wissen?« warf Gemma ungläubig ein.
      »Wie hätten wir dann weiter miteinander leben können?«
      Es hatte nicht mit direkten Lügen begonnen, dachte Kincaid, sondern mit einer Verleugnung der Wahrheit, die zu einem Teil des Lebens dieser Familie geworden war. »Aber Connor Swann wollte alles zerstören, nicht wahr, Sir Gerald? Sie müssen erleichtert gewesen sein, als Sie am nächsten Morgen von seinem Tod hörten.«
      Kincaid fing Gemmas schnellen, überraschten Blick auf, ehe sie zum Flügel ging und sich die Fotografien ansah. Er selbst ging vom Feuer weg und setzte sich in einen Sessel Gerald Asherton gegenüber.
      »Ich gebe zu, ich hatte das Gefühl, noch einmal verschont worden zu sein. Es beschämte mich und machte mich um so entschlossener, der Wahrheit über Connors Tod auf den Grund zu gehen. Er war mein Schwiegersohn, und wenn er auch gelegentlich ziemlich hysterisch sein konnte, hatte ich ihn doch gern.« Wieder beugte er sich vor. »Bitte, Superintendant, es kann Connor doch nicht helfen, diese alte Geschichte wieder aufzurühren. Können wir das meiner Frau nicht ersparen?«
      »Sir Gerald -«
      Die Wohnzimmertür öffnete sich. Caroline trat ein, gefolgt von Julia. »Ist das ein Wetter!« sagte Caroline und schüttelte ihr dunkles Haar, so daß feine Wassertröpfchen nach allen Seiten flogen. »Guten Abend, Superintendent. Sergeant. Plummy kommt gleich mit dem Tee. Den können wir alle gebrauchen, denke ich.« Sie schlüpfte aus ihrer Lederjacke und warf sie mit dem Futter nach außen über die Rückenlehne des Sofas, ehe sie sich neben ihren Mann setzte. Die hellrote Seide des Jackenfutters glänzte wie frisches Blut im Schein des Feuers.
      Kincaid sah Julia in die Augen und gewahrte Freude, die mit einer gewissen mißtrauischen Wachsamkeit gemischt war. Es war das erste Mal, daß er Julia Seite an Seite mit ihrer Mutter sah, und er staunte über diese Kombination von Ähnlichkeit und Gegensätzlichkeit. Sie wirkte wie eine zartere, geschliffenere Nachbildung ihrer Mutter, mit dem herzlichen Lächeln

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