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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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konnte man nicht mehr tun, als zu versuchen, ihnen das Leben ein wenig angenehmer zu machen und ihnen das letzte bißchen ihrer Würde zu lassen.
      Sie bog in die Liverpool Street ein. Auf dem Chapel Market waren die Händler dabei, ihre Waren einzupacken und ihre Stände abzubauen. Zu spät, um hier noch etwas zum Abendessen zu besorgen; sie würde zu Cullen gehen oder das Gedränge in dem riesigen neuen Sainsbury’s auf der anderen Straßenseite auf sich nehmen müssen.
      Es gab etwas, das sie zu Sainsbury’s zog, so sehr sie diesen sterilen Glitzerladen haßte. Der Straßenmusikant stand auf seinem Stammplatz neben der Tür, neben sich seinen wachsamen Hund. Sie gab ihm stets einige Münzen, manchmal, wenn sie es sich leisten konnte, auch ein ganzes Pfund, aber sie tat es nicht aus Mitleid. An diesem Abend blieb sie stehen wie immer und lauschte den perlenden Ionen seiner Klarinette. Sie kannte das Stück nicht, das er spielte, aber es rief eine leise Wehmut hervor und hinterließ, als die letzten Töne verklangen, eine sanfte Melancholie. Die schwere Münze klirrte, als sie sie in den offenen Klarinettenkasten warf, aber der junge Mann nickte nur zum Dank. Er lächelte niemals, und sein Blick war so distanziert wie der des Mischlings, der ruhig zu seinen Füßen lag.
      Einkaufstüten schlugen ihr gegen die Beine, als sie etwas später aus dem Supermarkt kam und, ihren Mantelkragen gegen den Wind zusammenhaltend, die Liverpool Street hinaufeilte. Ihre Freude auf das Wiedersehen mit Toby wuchs, als sie sich vorstellte, wie sie ihn in die Arme nahm und an sich drückte, den warmen Geruch seiner Haut einatmete, während er vor Vergnügen quietschte. In der Richmond Avenue kam sie an der Grundschule vorbei, deren Tore schon geschlossen waren. Der Schulhof war still und leer bis auf das leise Quietschen einer leeren Schaukel, die der Wind hin und her schwang. Bald würde Toby alt genug sein, um sich zu den Kindern dort zu gesellen. Schon jetzt begann sein kleiner Körper sich zu strecken, und ein kurzer Schmerz kommenden Verlustes durchzuckte Gemma bei dem Gedanken. Die Schuldgefühle zurückdrängend, die immer dicht an der Oberfläche lauerten, versicherte sie sich, daß sie ihr Bestes tat.
      Wenigstens hatte der Umzug in die Wohnung in Islington etwas unerwartet Gutes gebracht - ihre Vermieterin, Hazel Cavendish, hatte sich erboten, Toby zu betreuen, wenn Gemma arbeitete, so daß Gemma nun nicht mehr von ihrer Mutter oder gleichgültigen Babysittern abhängig war.
      Thornhill Gardens wurde sichtbar, und Gemma verlangsamte den Schritt, um wieder zu Atem zu kommen und nicht keuchend an der Tür zu stehen. In den Häusern rundherum gingen jetzt die Lichter an, und die lockende Vorstellung von Wärme und Behaglichkeit hinter verschlossenen Türen beflügelte Gemma. Das Haus der Familie Cavendish stand direkt am Park, und Gemmas anschließende Wohnung blickte zur Albion Street hinaus, fast genau gegenüber dem Pub.
      Durch das Tor neben der Garage trat sie in den Garten und ging, ohne sich die Zeit zu nehmen, ihre Einkäufe in ihrer Wohnung abzulegen, zum Haus. Sie hatte Hazel angerufen, um ihr Kommen anzukünden, und als sie die Hintertür erreichte, las sie blinzelnd im Dämmerlicht, was auf dem kleinen Klebezettel stand, der dort hing: »Im Bad, H.« Gemma lächelte und sah auf ihre Uhr. In Hazels Haushalt hatte alles seine Ordnung, klar, daß die Kinder um diese Zeit ihr Abendessen bereits bekommen hatten und in der Wanne saßen.
      Angenehme Wärme und würzige Düfte empfingen sie, als sie die Tür öffnete, ein sicheres Zeichen, daß Hazel eine ihrer »Gemüsekompositionen«, wie ihr Mann diese Gerichte liebevoll nannte, kochte. Hazel und Tim Cavendish waren Psychologen, Hazel hatte sich jedoch auf unabsehbare Zeit von ihrer lukrativen Praxis beurlaubt, um zu Hause zu bleiben und sich um ihre dreijährige Tochter Holly zu kümmern. Sie hatten Toby mühelos in ihrer Gemeinschaft aufgenommen. Hazel ließ sich für die Kinderbetreuung zwar bezahlen, aber Gemma hatte den Verdacht, sie tat es mehr aus Rücksicht auf ihren - Gemmas - Stolz als aus finanzieller Notwendigkeit.
      Sie legte ihre Tüten auf den Küchentisch und stieg über herumliegende Spielsachen hinweg, um nach oben zu gehen, von wo sie fröhliche Kinderstimmen hörte. Sie klopfte an die Badezimmertür und schlüpfte auf Hazels lachendes »Nur herein« schnell durch die Tür. Hazel kniete vor der altmodischen Wanne mit den

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