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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Klauenfüßen und wusch, die Ärmel ihres Pullovers hochgeschoben, die Kinder.
      »Mami!« jubelte Toby, als er seine Mutter sah, und schlug vor Begeisterung mit beiden Händen, klatsch, auf das Wasser. Lachend sprang Hazel zurück.
      »Ich glaube, ihr beiden Racker seid jetzt sauber genug«, sagte sie. »Willkommen zu Hause, Gemma.« Sie wischte sich ein paar Schaumfetzen aus dem Gesicht.
      Gemma verspürte eine plötzliche Aufwallung von Eifersucht, aber die verging gleich wieder, als Hazel rief: »Wie wär’s, wenn du mir beim Abtrocknen helfen würdest?« und sie mit zwei klatschnassen, übermütigen Kindern zu kämpfen hatte.
      Als die Kinder abgerubbelt waren und in ihren Schlafanzügen steckten, setzte Hazel sie mit einigen Spielsachen auf den Teppich in der Küche und bestand darauf, Gemma eine Tasse Tee zu machen. »Du siehst ziemlich erledigt aus, um es mal milde auszudrücken«, sagte sie lächelnd und wehrte Gemmas Angebot, ihr zu helfen, mit einer sanften Geste ab.
      Gemma ließ sich dankbar auf einen Stuhl am Küchentisch fallen und sah den Kindern zu, die mit konzentriertem Eifer ihre Spielzeugautos im Lift einer Parkgarage aus Plastik hinauf und hinunter hebelten. Die beiden spielten gut zusammen. Die dunkelhaarige Holly hatte das gutmütige Naturell ihrer Mutter geerbt und ebenso ihre Grübchen. Sie war ein paar Monate älter als Toby, und er ließ es sich ohne Murren gefallen, daß meistens sie auf ihre freundliche Art den Ton angab.
      »Bleib doch zum Abendessen«, schlug Hazel vor, als sie ihr den dampfenden Teebecher hinstellte und sich auf den Stuhl gegenüber setzte. »Tim hat heute abend eine Therapiegruppe, wir wären also mit den Kindern allein. Ich kann dir meinen marokkanischen Gemüseeintopf mit Couscous bieten. Und außerdem«, fügte sie mit einem bittenden Unterton hinzu, »habe ich rein egoistische Gründe - ich könnte dringend ein Erwachsenengespräch gebrauchen.«
      »Aber ich habe schon im Supermarkt eingekauft ...« Gemma wies mit einer halbherzigen Geste auf die Einkaufstüten.
      Hazel rümpfte ihre Stupsnase. »Spaghetti mit Fertigsoße oder was ähnlich Widerliches, wette ich. Du brauchst mal was, das nicht auf die Schnelle zusammengehauen worden ist. Essen tut nicht nur dem Körper gut, sondern auch der Seele«, erklärte sie feierlich und lachte, »sagt die große Küchenphilo-sophin.«
      Mit einem schamhaften Lächeln gestand Gemma: »Es war das erstbeste, was ich im Regal gesehen habe.« Sie streckte sich, entspannt vom Tee und von der Wärme des Raums, und sah sich in der freundlichen Küche um. Die alten Schränke mit den Glastüren waren in einem weichen Grünton gebeizt, die Wände pfirsichfarben gestrichen, und auf allen verfügbaren Plätzen auf Arbeitsplatten und Tisch standen Körbe mit Hazels diversen Strickzeugen herum. Sie hatte plötzlich gar keine Lust mehr zu gehen und sagte: »Dein Vorschlag klingt wirklich verlockend. Wird es dir auch wirklich nicht zuviel? Ich habe immer Angst, wir fallen dir zur Last.« Als Hazel darauf energisch den Kopf schüttelte, fügte sie hinzu: »Und ich muß zugeben, die Woche war die Hölle.«
      »Ein schwieriger Fall?« erkundigte sich Hazel teilnahmsvoll.
      »Das kann man sagen.« Gemma trank einen Schluck Tee und erzählte von Alastair Gilbert.
      Als sie zum Ende gekommen war, sagte Hazel schaudernd: »Wie schrecklich! Für die arme Frau und ihre Tochter und für dich. Aber das ist nicht alles, stimmt’s?« Sie sah Gemma mit dem direkten Blick an, der ihre Patienten sicher stets ins Schwitzen gebracht hatte. »Du verschwindest tagelang, ohne jemandem Bescheid zu geben, tauchst plötzlich wieder auf, läßt Toby ohne ein Wort der Erklärung zurück - was ist denn los, hm?«
      Gemma schüttelte den Kopf. »Nichts. Gar nichts. Es ist alles in Ordnung.«
      Hazel beugte sich über den Tisch und sagte ernst: »Wen willst du eigentlich überzeugen? Du weißt doch, daß es nicht gut ist, alles in sich einzuschließen. Du brauchst nicht ständig die Superfrau zu sein. Gib ruhig anderen mal ein bißchen von der Last ab . . .«
      »Ich brauche keine Therapeutin,Hazel«,unterbrach Gemma und bedauerte augenblicklich ihre brüske Art. »Entschuldige. Ich weiß gar nicht, was in letzter Zeit in mich gefahren ist. Jedem fahre ich über den Mund. Das war jetzt total unfair dir gegenüber.«
      Mit einem kleinen Seufzer lehnte Hazel sich wieder zurück. »Ach, ich weiß nicht, vielleicht habe

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