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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Und auf jeden Fall machen wir Gemma eine Freude«, hatte er mit einem Seitenblick zu Kincaid hinzugefügt.
      Sie begannen, die Kälte zu spüren, als die Haustür endlich geöffnet wurde. Eine kleine, energisch wirkende Frau mittleren Alters musterte sie interessiert. In der linken Hand hielt sie ein angebissenes Stück Brot. »Sie sind von der Polizei, nehme ich an«, sagte sie gelassen. »Ich war schon neugierig, wann Sie wieder bei mir erscheinen würden. Kommen Sie herein, aber Sie werden sich kurz fassen müssen.« Sie drehte sich herum und führte sie durch einen Flur in den hinteren Teil des Hauses. »Ich habe sowieso kaum Zeit zwischen der Sprechstunde und den Hausbesuchen einen Happen zu essen.«
      Durch eine Schwingtür traten sie in die Küche, und sie wies zu einem Tisch, auf dem überall Zeitungen und Fachzeitschriften herumlagen. Kincaid nahm einen Stuhl und entfernte einen weiteren Stapel Zeitungen, ehe er sich setzte.
      »Dr. Wilson, wenn Sie ...«
      »Ich werde hier allgemein nur Doc genannt. Außer von den Leuten der Krankenhausverwaltung. Die halten gern ein bißchen Distanz.« Sie setzte sich lachend und ergriff eine noch dampfende Kaffeetasse. »Ah, da kommt Paul. Mein Mann«, fügte sie erklärend hinzu, als durch die Hintertür ein Mann eintrat, sich die Hände mit einem Handtuch trocknend.
      »Hallo.« Er schüttelte den beiden Männern die Hand, und sie stellten sich vor. »Entschuldigen Sie, daß ich etwas aufgeweicht aussehe. Ich habe den Hund ausgeführt, und es war ziemlich matschig. Ich mußte ihn im Garten erst mit dem Schlauch abspritzen.« Paul Wilson war ähnlich gekleidet wie seine Frau - strapazierfähige Hose und loser Pullover. Aber die Ähnlichkeit ging noch weiter. Klein und stämmig mit schütterem Haar, hatte er die gleiche freundliche, sachlich energische Art wie sie.
      »Mein Mann arbeitet viel zu Hause«, bemerkte Dr. Wilson, ehe sie fragte: »Also, was kann ich für Sie tun?«
      »Ihrer Aussage zufolge waren Sie Mittwoch abend unterwegs, Doktor«, sagte Kincaid mit einem Blick in seine Aufzeichnungen. »Sie sind etwa um halb sieben hier weggefahren, ist das richtig?«
      »Ja, ich mußte zu einer Entbindung. Es war das erste Kind, da hat es bis in die Nacht hinein gedauert.«
      »Und Ihnen ist bei den Gilberts nichts Ungewöhnliches aufgefallen, als Sie losgefahren sind?«
      Sie schluckte den letzten Bissen ihres Brots hinunter und warf einen Blick auf die Wanduhr, ehe sie antwortete. »Ich habe Ihrem netten Constable bereits erzählt, daß ich nichts Ungewöhnliches bemerkt habe, aber Sie müssen wahrscheinlich gründlich sein. Ich habe keine Ahnung, ob Alastair zu der Zeit überhaupt zu Hause war. Es war ja bereits dunkel, und von der Straße aus kann man die Garage der Gilberts nicht sehen. Ich weiß nur eines«, sagte sie, ehe Kincaid sie unterbrechen konnte, »wenn ich nach Hause gekommen wäre, ehe der ganze Tumult sich gelegt hatte, wäre ich zu Claire Gilbert hinüber gegangen und hätte mich nicht abwimmeln lassen. Es ist eine Schande, daß sie keinen Menschen bei sich hatte.« Mit Nachdruck knallte sie ihre Kaffeetasse auf den Tisch.
      »Sie ist also Ihre Patientin?« fragte Kincaid, sofort nachhakend.
      »Sie waren beide meine Patienten, aber das hat damit nichts zu tun. Ich würde das gleiche für jeden anderen tun.« Sie sah ihren Mann an und legte ein wenig von ihrer Barschheit ab. »Das ist wirklich eine furchtbare Geschichte«, sagte sie seufzend.
      »Und Sie,Mr. Wilson?« fragte Deveney. »Sie waren zu Hause?«
      »Ja, bis ungefähr halb drei Uhr morgens, als meine Frau mich angerufen hat. Ich mußte sie aus einem Graben ziehen. Es war nicht das erstemal«, fügte er liebevoll scherzend hinzu. »Lange Erfahrung hat mich gelehrt, immer ein Abschleppseil im Wagen zu haben.«
      »Und Sie haben auch nichts Ungewöhnliches gehört?« In Deveneys Stimme schwang leichte Gereiztheit.
      »Nein, ich hab’ hinten gesessen und ferngesehen. Erst als ich Bess - das ist der Hund - noch mal ausgeführt habe, sind mir die blauen Blinklichter aufgefallen, und ich bin rübergegangen, um nachzusehen, was los sei. Tut mir leid.« Es schien ihm wirklich leid zu tun.
      Kincaid ließ eine kleine Pause eintreten, ehe er sagte: »Soweit ich gehört habe, hatten Sie vor kurzem eine Meinungsverschiedenheit mit Commander Gilbert, Dr. Wilson.«
      Gabriella Wilson, die gerade ihre

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