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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Kaffee, dann können Sie mir alles erzählen.«
      »Gemma.« Kincaid hielt sie an den Schultern fest, als sie sich abwenden wollte. »Ich habe sehr schlechte Nachrichten. Jackie Temple ist tot.«
      Nie hätte er gedacht, daß er einmal diesen verständnislosen, ungläubigen Ausdruck auf Gemmas Gesicht würde sehen müssen; als hätte ihr jemand mit der offenen Hand ins Gesicht geschlagen.
      »Was? Das ist unmöglich. Ich habe sie doch erst gest ...«
      »Es muß gestern abend am Ende ihres Dienstes passiert sein. Sie hatte sich um Viertel nach zehn über Funk gemeldet. Als sie nach Schichtende nicht erschien und man sie über Funk nicht erreichen konnte, hat man einen Streifenwagen losgeschickt, um sie zu suchen.«
      »Was ...« Ihre Augen wurden so groß und dunkel, daß sie im Kreideweiß ihrer Haut wie schwarze Löcher aussahen. Er merkte, daß sie zu zittern begann.
      »Sie ist erschossen worden. In den Hinterkopf. Sie hat wahrscheinlich nichts mitbekommen.«
      »O Gott, nein.« Gemma schlug die Hände vors Gesicht.
      Kincaid zog sie an sich und hielt sie fest, während er ihr Haar streichelte und Koseworte murmelte. Sie roch schwach nach Schlaf und Körperpuder. »Gemma. Es tut mir so leid.«
      »Aber warum?« fragte sie weinend, an seine Schulter gedrückt. »Warum?«
      »Ich weiß es nicht, Liebes. Susan May, ihre Mitbewohnerin, hat darum gebeten, dich zu benachrichtigen, aber als die Meldung im Yard einging, hatte gerade der alte George Dienst, und er hat statt dessen mich angerufen.«
      »Susan?« Gemma löste sich von ihm und trat zurück. »Sie glauben doch nicht... Es waren bestimmt irgendwelche Kerle, die sie bei einem Einbruch überrascht hat... Oh, mein Gott...« Sie tastete hinter sich nach einem Stuhl und ließ sich darauf niederfallen. »Sie glauben doch nicht, daß es was mit...«
      Toby kam ins Zimmer gewatschelt. »Mama, was ist los?« fragte er verschlafen und drückte sich an sie.
      Gemma nahm ihn auf den Schoß und rieb ihr Gesicht an seinem Haar. »Nichts, Herzenskind. Mami muß nur früher zur Arbeit.« Sie sah Kincaid an. »Sie fahren doch mit mir zu Susan, ja?«
      »Natürlich.«
      Sie nickte, dann sagte sie: »Ich erzähl Ihnen unterwegs von - von gestern.« Sie sah ihn einen Moment forschend an. »Sie haben Sie in Surrey angerufen? Heute morgen?«
      »Ja, ungefähr um halb sechs.«
      »Wer ist Susan, Mami?« fragte Toby. Er drehte sich auf ihrem Schoß herum, bis er rittlings über ihren Knien saß, und breitete beide Arme aus. »Schau, Duncan, ich bin ein Flieger.«
      »Eine Freundin von einer Freundin, Schatz. Du kennst sie nicht.« Gemmas Augen wurden von neuem feucht und sie rieb sie sich schniefend.
      »Ich warte draußen bis Sie fertig sind«, sagte Kincaid, der plötzlich das Gefühl hatte, nicht hierher zu gehören.
      »Nein.« Gemma stellte Toby zu Boden und gab ihm einen Klaps auf den Po. »Ich zieh mich in Tobys Zimmer an. Sie können inzwischen mit ihm Flugzeug spielen. Und dann mach ich euch beiden das Frühstück.« Mit einem kritischen Blick in sein Gesicht und dem Versuch zu lächeln fügte sie hinzu: »Sie sehen aus, als pfiffen Sie aus dem letzten Loch.«
      Eine halbe Stunde später war Gemma geduscht und angekleidet und ließ Kincaid in ihr winziges Bad, wo er sich rasierte und ein sauberes Hemd anzog. Als er etwas später an dem halbmondförmigen Tisch saß und zu warmem Toast frischen Kaffee trank, fühlte er sich bedeutend besser und wünschte mit einem Blick auf Toby, der inzwischen ebenfalls angezogen war und vergnügt auf dem Boden spielte, er könnte unter anderen Umständen hier sein.
      Er begleitete Gemma durch den Garten und wurde kurz mit Hazel bekanntgemacht, dann gab Gemma Toby einen Abschiedskuß, und sie stiegen ins Auto, um nach Notting Hill zu fahren. Unterwegs berichtete ihm Gemma stockend von Jackies Enthüllungen am vergangenen Tag.
      Kincaid pfiff leise durch die Zähne, als sie geendet hatte. »Ogilvie korrupt? Glauben Sie, daß Gilbert irgendwie dahinter gekommen ist, und Ogilvie ihn daraufhin ausgeschaltet hat?«
      »Und Jackie ebenfalls.« Gemmas Mund war eine schmale, starre Linie.
      »Gemma, Jackies Tod hatte mit dieser Geschichte wahrscheinlich überhaupt nichts zu tun. Solche Dinge kommen nun mal vor, und meistens sind sie völlig sinnlos. Das wissen wir doch beide.«
      »Ich mag Zufälle nicht, und das ist schon mehr als ein Zufall. Das wissen wir doch auch

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