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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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zunichte gemacht hätte?«
      »Was hätte mir das eingebracht? Claire hätte mich dafür verachtet, sie verraten zu haben. Und ich glaube, zu diesem Zeitpunkt war er schon so entschlossen, sie zu seinem Besitz zu machen, daß nichts ihn davon abgehalten hätte. Sie war seine Trophäe, das Prunkstück, mit dem er sich schmücken konnte. Aber er hat sie unterschätzt. Ich habe mich oft gefragt, wie lange er gebraucht hat, um zu merken, daß er keine Porzellanpuppe geheiratet hatte, sondern eine Frau aus Fleisch und Blut.«
      Ogilvies Züge hatten sich beim Sprechen über Claire entspannt, und zum erstenmal konnte Kincaid sich vorstellen, was sie vielleicht an ihm gefunden hatte.
      »Sie hatten keinen Kontakt mehr mit ihr?«
      »Nein, bis heute abend nicht.« Ogilvie trank einen Schluck Wasser aus dem Becher auf dem Tisch.
      Kincaid beugte sich vor. »Welcher Art waren die Beweise, die Gilbert gegen Sie in der Hand hatte?«
      »Versuchen Sie, mich zu überrumpeln, Superintendent?« Sofort kehrten Spott und Mißtrauen in Ogilvies Gesicht zurück. »Ich denke, das ist etwas, worüber ich lieber zuerst mit meinem Anwalt sprechen möchte.«
      »Und welcher Art waren die Aktivitäten, an denen Sie beteiligt waren?«
      »Auch darüber spreche ich lieber zuerst mit meinem Anwalt.«
      »Jackie Temple glaubte, Sie ließen sich von den großen Drogendealern Protektionsgelder zahlen. Ist das der Grund, weshalb Sie sie töten ließen?«
      »Ich habe es Ihnen vorhin schon gesagt: Ich habe mit dem Tod von Constable Temple nichts zu tun, und mehr gedenke ich zu diesem Thema nicht zu sagen.« Ogilvie preßte seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.
      Deveney rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. »Wie wär’s, wenn Sie uns erzählen, was an dem Tag passiert ist, an dem Commander Gilbert starb«, sagte er. »Was ist geschehen, nachdem Sie auf der Bank gewesen waren.«
      »Auf der Bank?« wiederholte Ogilvie und wirkte zum erstenmal unsicher.
      Schwitz du ruhig, verdammt noch mal, dachte Kincaid und lächelte ihn an. »Ja, auf der Bank. Wo Sie den Filialleiter mit List und Tücke beschwatzt haben, Ihnen Claires Akte zu zeigen.«
      »Wie in Dreiteufelsnamen ...« Ogilvie zuckte die Achseln. »Ach was, es spielt wahrscheinlich keine Rolle.« Er trank wieder von seinem Wasser und schien sich zu sammeln, ehe er zu sprechen fortfuhr. »Das Problem bei der Überwachung von Claire war, daß ich es nicht riskieren konnte, von ihr erkannt zu werden. Ich durfte ihr deshalb niemals zu nahe kommen. Ich hatte sie mehrmals in die Bank gehen sehen, und ich wußte, daß sie und Gilbert all ihre Bankgeschäfte über die Midlands in Guildford erledigten. Es hätte natürlich sein können, daß sie nur irgendwelche Aufträge für Gilberts Mutter ausführte, aber mir fiel auf, daß sie jedesmal von ihrem Arbeitsplatz kam und dann wieder dorthin zurückkehrte. Das hat mich stutzig gemacht. Zu der Zeit war das Spiel schon ein bißchen langweilig geworden, und diese Sache reizte mich.
      O ja, anfangs war es ein Spiel, das gebe ich zu, eine Chance, alte Fertigkeiten wieder zu nutzen, die Spannung wieder zu spüren. Und es war eine Herausforderung - es kam darauf an, Alastair gerade soviel an Informationen zu liefern, daß ich ihn mir vom Hals halten konnte, aber nicht genug, um Claire wirklich zu gefährden. Er hätte einen weniger parteiischen Spitzel erpressen sollen.«
      Deveney rieb sich mit dem Daumen das Kinn. »Ich hätte gedacht, Sie hätten die Gelegenheit nur zu gern ergriffen, sich an ihr zu rächen, nachdem sie Sie seinetwegen hatte abblitzen lassen.«
      »Damit hätte ich diesem widerlichen Gilbert doch nur einen Gefallen getan. Er hat ja förmlich gewünscht, daß ich ihm erzähle, daß seine Frau ihn betrügt. Er schien eine perverse Art der Genugtuung daraus zu ziehen.«
      Kincaid fragte gespannt: »Und hat sie ihn betrogen?«
      »Auch das werde ich Ihnen nicht sagen. Was Claire getan hat, ist ihre Angelegenheit.«
      »Aber Sie haben Gilbert von dem Bankkonto berichtet.«
      »Es erschien mir harmlos genug. Ich habe ihn an dem Nachmittag angerufen und gesagt, ich wolle ihn sprechen. Ich habe ihn dann am Zug in Dorking abgeholt, habe ihm die Informationen gegeben und ihm mitgeteilt, daß der Fall damit für mich erledigt sei. Ich hätte Claire monatelang beobachtet, und das sei das einzige, was ich herausbekommen hätte, sagte ich, und womöglich spare sie nur, um ihn

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