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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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lauter sprechen, um von Kincaid gehört werden zu können. »Nein, ich sag Ihnen doch, daß es nicht so war. Überhaupt nicht, Mann.«
      »Wie war es denn?« fragte Kincaid ruhig. »Klären Sie mich doch auf.«
      »Con hat ein paarmal schwer verloren, kurz nacheinander, und konnte das Geld nicht aufbringen. Ich war damals gerade flüssig, da bin ich für ihn eingesprungen. Daraus wurde dann so eine Art Gewohnheit.«
      »Eine schlimme Gewohnheit, genau wie das Glücksspiel. Ich kann mir vorstellen, daß Connor Swann davon ziemlich schnell genug hatte. Er hatte Ihnen in den letzten Wochen vor seinem Tod keinen Scheck mehr ausgestellt. Wollte er nicht mehr, Kenneth? Hatte er die Nase voll?«
      Hicks wischte sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Oberlippe. »Nein, Mann, er hat in den letzten Wochen zur Abwechslung einfach mal Glück gehabt. Er hat seine Schulden bezahlt - wir waren quitt. Sie können’s mir glauben.«
      »Das ist ja wirklich herzerwärmend, genauso wie es sich unter braven kleinen Pfadfindern gehört. Wahrscheinlich haben Sie beide sich auch noch die Hand drauf gegeben, was?« Kincaid nahm wieder einen Schluck aus seinem Glas, dann sagte er im Konversationston: »Gutes Bier brauen die hier, finden Sie nicht?« Ehe Hicks etwas antworten konnte, beugte er sich so weit über den kleinen Tisch, daß sein Gesicht nur noch etwa eine Handbreit von dem des Mannes entfernt war. »Selbst wenn ich Ihnen glauben würde, was ich nicht tue, bin ich sicher, Sie hätten einen anderen Weg gefunden, ihn bluten zu lassen. Sie scheinen eine Menge über sein Privatleben zu wissen, wenn man bedenkt, daß Sie nur geschäftlich miteinander zu tun hatten. Sie haben wohl nach einem anderen Druckmittel gesucht, was, Ken? Haben Sie vielleicht etwas über Connor herausbekommen, das er geheimhalten wollte?«
      Hicks wich zurück. »Ich weiß nicht, was Sie da reden. Fragen Sie doch seine Freundin, dieses Flittchen, was die weiß? Vielleicht ist sie dahintergekommen, daß er sie nie im Leben geheiratet hätte.« Er grinste höhnisch mit nikotinbraunen Zähnen. »Vielleicht hat die ihn in den Fluß befördert - haben Sie sich das schon mal überlegt, Sie Schlaumeier?«
      »Wie kommen Sie darauf, daß er Sharon nicht geheiratet hätte?«
      »Weshalb hätte er sie heiraten sollen? Sich so eine dämliche kleine Kuh aufzuhalsen - und dazu noch den Balg von einem andern? Niemals!« Immer noch grinsend nahm sich Hicks eine weitere Zigarette aus der Packung und zündete sie an der Kippe der ersten an. »Mit dem Mundwerk, das die hat! Wie ein Fischweib.«
      »Sie sind wirklich ein Schatz, Kenneth«, erklärte Kincaid generös. »Woher wissen Sie überhaupt, daß Sharon dachte, Connor Swann würde sie heiraten? Hat sie Ihnen das erzählt?«
      »Genau. Sie sagen es. >Dann wirst du abserviert, Kenneth Hicks<, hat sie zu mir gesagt. >Dafür werd ich sorgen.< Die blöde -«
      »Wissen Sie was, Kenneth, wenn man sie in der Themse gefunden hätte, wären wir, glaube ich, um ein Motiv nicht verlegen gewesen.«
      »Wollen Sie mir vielleicht drohen? Das dürfen Sie nicht - das -«
      »Schikane, ich weiß. Nein, Kenneth, ich drohe Ihnen nicht, ich mache nur eine Feststellung.« Kincaid lächelte. »Ich bin Überzeugt, Ihnen lag nur Connor Swanns Wohl am Herzen.«
      »Er hat mir einiges erzählt, wenn er ein paar gehoben hatte.« Hicks senkte seine Stimme. »Der war total abhängig von seiner Frau. Die brauchte nur den kleinen Finger zu krümmen, und er ist mit eingekniffenem Schwanz zu ihr gerannt. Er hatte einen Riesenkrach mit ihr an dem Tag, das Luder -«
      »An welchem Tag, Kenneth?« sagte Kincaid sehr deutlich und sehr betont.
      Hicks starrte Kincaid so erschrocken an wie eine Ratte, die von einem Frettchen überrascht worden ist. »Keine Ahnung. Sie können nichts beweisen.«
      »Es war der Tag, an dem er gestorben ist, stimmt’s, Kenneth? Sie haben Connor Swann an dem Tag seines Todes gesehen. Wo?«
      Hicks wich Kincaids scharfem Blick nervös aus und sog tief an seiner Zigarette.
      »Raus damit, Kenneth. Herausbekommen werde ich es auf jeden Fall. Ich fange einfach damit an, daß ich diese netten Leute hier frage.« Kincaid wies mit dem Kopf zur Bar. »Das ist doch eine gute Idee, nicht wahr?«
      »Und - was ist schon dabei, wenn ich ein Bier mit ihm getrunken hab? Woher hätte ich wissen sollen, daß es ein besonderer Tag war?«
      »Wo und wann?«
      »Hier, wie immer.

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