Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
Die Zeit weiß ich nicht mehr«, antwortete Hicks ausweichend, sagte aber, als er Kincaids Gesicht sah: »War vielleicht so um zwei rum.«
      Nach dem Mittagessen, dachte Kincaid. Von den Ashertons aus war Connor Swann direkt hierhergefahren. »Und er hat Ihnen erzählt, daß er mit Julia Krach gehabt hatte? Worum ging es?«
      »Das weiß ich doch nicht. War schließlich nicht meine Sache.« Hicks klappte so resolut seinen Mund zu, daß Kincaid es für angebracht hielt, das Thema zu wechseln.
      »Worüber haben Sie sonst noch gesprochen?«
      »Nichts. Wir haben nur in aller Freundschaft ein Bier zusammen getrunken. Das ist doch wohl nicht verboten?« fragte Hicks mit anschwellender Stimme.
      »Haben Sie Connor Swann danach noch einmal gesehen?«
      »Nein. Er ist hier weggegangen und das war’s.« Er zog ein letztes Mal an seiner Zigarette und drückte sie im Aschenbecher aus.
      »Wo waren Sie an dem fraglichen Abend, Kenneth? Von acht Uhr an?«
      Kopfschüttelnd sagte Hicks: »Das geht Sie überhaupt nichts an. Ich hab die Nase voll von Ihrer Fragerei. Ich hab nichts verbrochen, Sie haben kein Recht, mir die Hölle heiß zu machen.« Mit einer heftigen Bewegung stieß er sein leeres Glas weg und schob, ohne Kincaid aus den Augen zu lassen, seinen Stuhl zurück.
      Kincaid überlegte, ob es Sinn hatte, ihn noch ein bißchen härter anzufassen, und entschied sich dagegen. »Also gut, Kenneth, wie Sie wollen. Aber halten Sie sich zur Verfügung für den Fall, daß wir noch einmal miteinander sprechen müssen.«
      Hicks stand auf, die Beine seines Stuhls schrammten quietschend über den Boden. Als er an Kincaid vorbei wollte, packte ihn dieser beim Arm. »Wenn Sie auch nur daran denken zu verschwinden, mein Freund, werde ich Ihnen die Truppe so schnell auf den Hals hetzen, daß Sie gar keine Zeit mehr haben, sich irgendwo zu verstecken. Haben wir uns verstanden?«
      Nach einem Moment trotzigen Schweigens nickte Hicks schließlich, und Kincaid ließ ihn lächelnd los. »Braver Junge. Wir sehen uns.«
      Als die Tür zur Straße hinter Hicks zugefallen war, wischte sich Kincaid sorgfältig seine Hand an seiner Jeans ab.
     
     

* 10
     
    Kincaid trank den letzten Schluck seines Biers und überlegte kurz, ob er sich noch eines bestellen sollte. Doch die Atmosphäre in diesem Pub lud nicht zum Bleiben ein.
      Draußen auf der Straße hob er neugierig die Nase in die Luft. Er hatte den Geruch schon bemerkt, als er in Henley angekommen war, jetzt jedoch schien er stärker geworden zu sein. Vertraut, aber nicht zu definieren ... irgendwie süßlich. Nachdem er seinen Wagen frei von aufgesprühten Graffiti und noch in Besitz seiner Radkappen vorgefunden hatte, blieb er noch einmal einen Moment stehen und schloß die Augen. Hopfen. Natürlich, es war Hopfen - es war Montag, und die Brauerei arbeitete mit Volldampf. Der Wind mußte, während er im Pub gesessen hatte, umgeschlagen haben, daher die plötzliche Intensität des Geruchs. Die Brauerei würde bald schließen, genau wie die meisten Geschäfte, dachte er mit einem Blick auf seine Uhr - gleich würde die rush hour beginnen.
      Voll Ungeduld, sich im Chequers mit Gemma über die Ergebnisse dieses Tages auszutauschen, hatte er sich bis zur Hauptstraße durchmanövriert, als ihm plötzlich der Wegweiser zum Station-Road-Parkplatz ins Auge fiel. Fast ohne zu überlegen wendete er und lenkte den Wagen in eine freie Lücke. Von hier aus waren es nur ein paar hundert Meter die Station Road hinunter zum Fluß. Zu seiner Rechten hob sich die Bootshaussiedlung aus dem abendlichen Zwielicht.
      Die ganze Zeit über hatte ihn etwas beschäftigt - er wußte das Datum des letzten Schecks nicht, den Connor Swann an Kenneth Hicks ausgestellt hatte. Er hatte seine Durchsuchung von Swanns Schreibtisch, bei der er von Sharon Doyle unterbrochen worden war, nie abgeschlossen, das wollte er jetzt nachholen. Mit dem Schlüssel, den er immer noch bei sich hatte, sperrte er die Tür zu der Wohnung auf.
      Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, blieb er stehen. Während er sich umsah, versuchte er festzustellen, warum die Atmosphäre in der Wohnung sich verändert zu haben schien. Zum einen war es warm. Die Zentralheizung war eingeschaltet worden. Swanns Schuhe, die unter dem Sofa gestanden hatten, waren verschwunden. Auch der Stapel Zeitungen auf dem Beistelltisch war weg, aber es sprach noch etwas weniger Definierbares dafür, daß jemand hier

Weitere Kostenlose Bücher