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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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beides über den Tisch. »Am besten schreiben Sie mir Ihre Adresse auf, ehe wir es vergessen. Und bitte die richtige«, fügte er hinzu, als Hicks widerstrebend den Kugelschreiber nahm.
      »Was geht Sie das überhaupt an?« fragte Hicks, während er ein paar Zeilen auf das Papier kritzelte und Kincaid das Buch dann wieder hinschob.
      Kincaid hielt ihm die geöffnete Hand entgegen, um seinen Kugelschreiber zurückzufordern. »Tja, mir liegt sehr daran, mit Ihnen in Verbindung zu bleiben. Ich untersuche nämlich den Tod von Connor Swann, und ich glaube, Sie wissen eine ganze Menge über Connor Swann. Wenn man bedenkt, wieviel Geld er Ihnen jeden Monat bezahlt hat, wäre es schon sehr seltsam, wenn Sie jetzt behaupten würden, nichts über ihn zu wissen.« Kincaid sah Hicks lächelnd an. Das kalkige Gesicht hatte bei der Erwähnung von Connors Namen beinahe einen Grünschimmer angenommen.
      »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden«, stieß Hicks mit Mühe hervor, und jetzt konnte Kincaid seine Furcht förmlich riechen.
      »O doch, ich denke, das wissen Sie sehr genau. Soweit ich gehört habe, spielen Sie den Kassierer für einen hiesigen Buchmacher, ganz inoffiziell natürlich, und Connor hatte Schulden bis über beide Ohren -«
      »Wer hat Ihnen den Quatsch erzählt? Wenn das dieses kleine Flittchen war, das er sich gehalten hat, dann werd ich ihr -«
      »Sie werden Sharon Doyle nicht anrühren.« Kincaid beugte sich vor, alle äußere Liebenswürdigkeit jetzt wie weggeblasen. »Und hoffen Sie, daß sie nicht zu Unfällen neigt, ich werde Sie nämlich zur Verantwortung ziehen, wenn sie sich auch nur den kleinen Finger bricht. Haben Sie das kapiert, Sportsfreund?« Er wartete, bis Hicks nickte, dann sagte er: »Gut. Ich wußte gleich, daß Sie ein heller Junge sind. Also - leider hat Connor über seine finanziellen Probleme nicht mit Sharon gesprochen, deshalb werden Sie mir weiterhelfen müssen. Wenn Connor Ihrem Boß Geld geschuldet hat, wieso hat er dann an Sie bezahlt?«
      Hicks nahm einen tiefen Zug von seinem Bier und wühlte in seiner Jackentasche, bis er eine zerdrückte Packung Benson & Hedges fand. Er zündete sich eine Zigarette an und schien neuen Mut zu fassen, als er den Rauch einsog. »Ich weiß echt nicht, was Sie von mir wollen, und Sie können mir nicht -«
      »Und wie ich kann! Connor war vielleicht in manchen Dingen sehr nachlässig, in anderen jedoch war er äußerst genau. Er hat über jeden Scheck, den er ausgestellt hat, Buch geführt - wußten Sie das, Kenneth? Es stört Sie doch nicht, wenn ich Sie Kenneth nenne?« erkundigte sich Kincaid, wieder ganz Höflichkeit. Als Hicks nicht antwortete, sagte er: »Er hat Ihnen regelmäßig große Beträge bezahlt. Es würde mich interessieren, ob die Beträge mit denen übereinstimmen, die er Ihrem Chef geschuldet hat -«
      »Lassen Sie den ja aus der Sache raus!« schrie Hicks beinahe und sah sich sofort erschrocken um, um zu sehen, ob jemand ihn gehört hatte. Dann beugte er sich weit über den Tisch und senkte die Stimme. »Ich sag’s Ihnen noch mal, lassen Sie den ja -«
      »Wieso? Was haben Sie denn getrieben, Kenneth? Ein bißchen Wucherei nebenbei? Haben Sie sich von Con für seine Schulden Zinsen zahlen lassen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß es Ihrem Chef recht wäre, daß Sie bei seinen Kunden auf die Weise absahnen.«
      »Con und ich hatten eine private Vereinbarung. Ich hab ihm ausgeholfen, wenn er in der Patsche gesessen hat. Genauso wie er es für mich getan hätte. Wie man’s eben für jeden Kumpel tut.«
      »Ach, Sie beide waren Kumpel? Tja, das ist natürlich was ganz anderes. Ich bin überzeugt, in dem Fall hat es Connor nichts ausgemacht, daß Sie an seinen Schulden verdient haben.« Kincaid beugte sich wieder vor. Am liebsten hätte er Hicks gepackt und einmal kräftig durchgeschüttelt. »Sie sind ein Blutsauger, Kenneth. Wenn man Freunde wie Sie hat, braucht man keine Feinde. Ich möchte wissen, wann Sie Connor Swann das letzte Mal gesehen haben, und ich möchte ganz genau wissen, worüber Sie mit ihm gesprochen haben, weil ich nämlich allmählich glaube, daß Connor es satt hatte, sich von Ihnen ausnehmen zu lassen. Vielleicht hat er gedroht, zu Ihrem Chef zu gehen - war es so, Kenneth? Sie beide sind sich in die Haare geraten, und Sie haben ihn in den Fluß gestoßen. Was meinen Sie dazu, Sportsfreund? War es so?«
      Die Bar begann sich langsam zu füllen, und Hicks mußte etwas

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