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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mut.
    Zuerst hatte ich mich gewundert, daß mir Deborah nicht gefolgt war.
    Nach genauerem Überlegen aber sah selbst ich den Grund ein. Sie wollte es sich leicht machen, denn ich war nicht der einzige Mensch auf dem Friedhof. Es gab da noch einen Mann namens Manfredo Cattani, einen Mafioso, einen Freund der Bestie, aber ich kannte Ghouls gut genug, um zu wissen, daß Freundschaft bei ihnen nicht existierte, wenn es einzig und allein um ihren Trieb ging.
    Der war permanent vorhanden. Er ließ sich auch nicht dämpfen. Ghouls sind unersättlich, wenn sie eine Chance wittern, an Beute heranzukommen. Dann werden auch sie nicht satt. Auf der anderen Seite aber konnten sie monatelang ohne Nahrung existieren und so lange abwarten, bis sich ihnen die Chance bot.
    Und eine derartige Chance war für Deborah vorhanden. Zudem hatte ich noch dafür gesorgt, wobei ich mir im nachhinein Vorwürfe machte.
    Mochte dieser Cattani auch ein Verbrecher sein, letztendlich war er ein Mensch wie ich, und als Mensch hatte er das Recht, auf eine natürliche Weise zu sterben.
    Das alles brachte mich nicht weiter. Wenn ich ihn noch retten wollte, mußte ich so schnell wie möglich aus dieser unterirdischen Knochenhöhle fliehen.
    Aber wie?
    Es war ein riesiges Grab und gleichzeitig so etwas wie die makabre Vorratskammer der Bestie. Hier hinein hatte sie ihre Leichen geworfen, hier bewahrte sie die Körper und auch die blanken Knochen auf.
    Wieder einmal leistete mir meine Lampe gute Dienste. Sie riß die Dunkelheit auf. Die Luft hier unten war so gut wie nicht zu atmen. Der Spalt an der Klappe war viel zu klein, als daß genügend Frischluft in dieses Riesengrab geflossen wäre, um den perversen Gestank zu vertreiben.
    Ich mußte mich weiterhin mit dieser Luft zufrieden geben und hätte mir am liebsten ein Taschentuch vor den Mund gepreßt. Ich ließ es bleiben und atmete nur durch die Nase.
    Natürlich stellte sich die Frage, ob aus diesem Riesengrab noch ein zweiter Ausgang führte. Ich wußte auch nicht, wer es geschaffen hatte.
    Es war einfach eine Höhle. Vielleicht hatte es hier unten Einzelgräber gegeben, die dann zu dem großen Raum umgestaltet worden waren. Die Wände bestanden aus hartem Lehm. Hin und wieder schauten vermoderte Pflanzenreste daraus hervor. Sie schimmerten fettig, wenn sie vom Lichtstrahl getroffen wurden.
    Ich ließ die helle Lanze wieder sinken. Sie glitt lautlos über den Boden, sie tastete sich voran, und sie erwischte plötzlich einen länglichen Gegenstand, mit dem ich nie gerechnet hatte.
    Es war ein Mensch – ein Toter!
    Ich hatte meine Überraschung schnell überwunden, trat näher an die Leiche heran, schaute in das wachsbleiche Gesicht mit den gelblichen Stockflecken und stellte zugleich fest, daß sich Deborah noch nicht mit dem Toten beschäftigt hatte.
    Ein Bild von Carlo Brandj hatte ich nie gesehen. Dennoch glaubte ich daran, daß er es war, den ich anleuchtete. Sollte es mir gelingen, von hier zu entkommen, würde ich dafür sorgen, daß er weggeschafft wurde und ein christliches Begräbnis kriegte.
    Wieder atmete ich scharf durch die Nase.
    Deborah!
    Dieser eine Name spukte mir durch den Kopf. Sie war die Herrscherin dieser alten Knochengrube, aber auch sie mußte irgendwoher gekommen sein. Sie war nicht nur vom Himmel gefallen. Sie hatte sich hier gehalten, sie war möglicherweise hier entstanden, aber wie entstanden Ghouls? Diese Frage hatte mich oft beschäftigt, ich wußte keine Antwort. Nur einmal hatte ich sie auf dem Planeten der Magier gesehen und mir diese andere Dimension als ihre Geburtsstätte vorgestellt.
    Ich drehte mich wieder um und ging denselben Weg zurück, denn ich kam hier nicht weiter. Da war die Wand aus Lehm, die ein Fortkommen unmöglich mchte.
    Nach dem zweiten Schritt blieb ich stehen. Ich hatte etwas gehört.
    Über mir war das Geräusch aufgeklungen. Als ich zu dem Spalt hochschaute, entdeckte ich Teile eines klumpigen Schleimgesichts.
    Es war soweit.
    Sie wollte jetzt zu mir…
    ***
    Sir James, Suko und zwei weitere Mitarbeiter saßen um den Bildshirm herum, auf dem der Umriß der Stadt London zu erkennen war. In hellen Linien auf dunklem Untergrund waren die Markierungen der einzelnen Stadtteile und wichtigsten Straßen zu sehen, und vor allen Dingen ein kleiner, grünlich schimmernder Punkt, dem das Interesse der vier Augenpaare galt.
    Im übertragenen Sinne war dieser Punkt der Rover, an dem der Sender befestigt worden war.
    Und das kleine Ding tat seine

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